IEA Bioenergy Task 39: Markteinführung konventioneller und fortgeschrittener flüssiger Biotreibstoffe aus Biomasse. Arbeitsperiode 2016-2018

IEA Bioenergy Task 39 behandelt die Kommerzialisierung konventioneller und fortschrittlicher Biotreibstoffe einschließlich innovativer Rohstoffe wie Mikroalgen, deren ökonomische, ökologische und soziale Bewertung sowie die Erhebung relevanter Politiken. Für Österreich werden Erkenntnisse von Ländern mit engagierter Biotreibstoffpolitik zugänglich und die Erfolge österreichischer Industrie, Forschung und Politik werden international sichtbar gemacht.

Kurzbeschreibung

Biotreibstoffe spielen in Europa und weltweit für die Entwicklung des Transportsektors eine tragende Rolle. Bis 2020 müssen die Staaten der EU den Anteil erneuerbarer Energie im Transportsektor auf 10% anheben, wobei strenge Vorgaben bezüglich der Nachhaltigkeit gemacht werden; die Ziele der Vereinigten Staaten von Amerika sind mindestens genau so ehrgeizig.

IEA Bioenergy Task 39 versammelt eine internationale Gruppe von Experten, die sich mit der Kommerzialisierung von nachhaltigen Biotreibstoffen auseinandersetzt. Dabei werden sowohl technologische als auch politische Fragestellungen behandelt. Der Task 39 hat sich in den vergangenen fünf Perioden erfolgreich etabliert.

Das Ziel von Task 39 ist es, komprimierte Informationen an die Teilnehmer weiterzugeben, um die Entwicklung und den Einsatz von Biotreibstoffen voranzutreiben. Acht Berichte und eine Datenbank von IEA Bioenergy Task 39 haben in der vergangenen Arbeitsperiode die folgenden Ergebnisse und Erkenntnisse erzielt:

  • Es existiert eine Vielfalt an Biotreibstoffen und Electrofuels, und diese Vielfalt wird noch weiter zunehmen.
  • Drop-in Biokraftstoffe sind mit der existierenden Kraftstoff-Infrastruktur voll kompatibel. Die Produktion von Kraftstoffen mit biogenem Anteil durch das Mitverarbeiten von Bio-Ölen in Erdölraffinerien hat großes Potential.
  • Die Produktion von lignozellulose-Ethanol wird derzeit in großem Maßstab demonstriert, steht aber immer noch vor technischen und ökonomischen Herausforderungen.
  • Um ausreichend nachhaltig produzierte Biomasse für einen signifikanten Beitrag zu den Klimazielen zu liefern, sind Änderungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette nötig.
  • Verschiedene Modelle zur Lebenszyklusanalyse von Biotreibstoffen liefern oft unterschiedliche Ergebnisse. Dies liegt eindeutig an länderspezifischen Unterschieden im Anbau der Rohstoffe und an unterschiedlichen Methoden der Zuordnung von Treibhausgasemissionen zu Produkten und Nebenprodukten. Bei Angleichung dieser Faktoren können deckungsgleiche Ergebnisse erzielt werden.
  • Die Überarbeitung der Erneuerbaren Energien Direktive der EU schreibt für 2030 einen erneuerbaren Anteil von 14% im Verkehrssektor vor. Es gibt spezifische Substitutionsziele für fortschrittliche Biotreibstoffe (0,2% in 2022, 1% in 2025, 3,5% in 2030).
  • Nationale Substitutionsverpflichtungen sind gut geeignet, die Produktion und Nutzung von Biotreibstoffen zu erhöhen.
  • China hat ehrgeizige Ziele für den Einsatz von Biotreibstoffen, aber die ergriffenen Maßnahmen erscheinen nicht ausreichend, um diese Ziele zu erreichen.
  • Bei der Produktion von algenbasierten Biotreibstoffen in Bioraffinerien mit kaskadischer Nutzung können höherwertige algenbasierte Produkte möglicherweise die für die Wirtschaftlichkeit solcher Anlagen erforderlichen Erlöse bringen.
  • Da die Schifffahrt Schwefel-Emissionen begrenzt und in Zukunft auch THG-Emissionen begrenzen will, gibt es hier einen potentiellen neuen Markt für Biotreibstoffe.

Ziel der nationalen Arbeiten ist, wissenschaftlich belastbare Informationen über den weltweiten technologischen und politischen Stand der Biotreibstoffe zu sammeln und zu analysieren, Stakeholder in die Entwicklung zu involvieren und damit zur Entwicklung nachhaltiger, sozial- und umweltverträglicher Biotreibstoffsysteme beizutragen.

Österreich ist in eine Reihe von Projekten des Tasks involviert, aktualisiert eine Datenbank über Pilot- und Demonstrationsanlagen und sammelt und verteilt Informationen.

Weiters wurde im September 2016 ein nationaler Workshop „Biotreibstoffe" zur Präsentation österreichischer F&E-Arbeiten abgehalten.

Projekt-Bilder

Nutzungshinweis: Die unter Projekt-Bilder aufgelisteten Bilder stammen aus den Projekten, die im Rahmen der Programme Stadt der Zukunft, Haus der Zukunft und IEA Forschungskooperation entstanden sind. Sie dürfen unter der Creative Commons Lizenz zur nicht-kommerziellen Nutzung unter Namensnennung (CC BY-NC) verwendet werden.

Publikationen

IEA Bioenergy Task 39: Markteinführung konventioneller und fortgeschrittener flüssiger Biotreibstoffe aus Biomasse (Arbeitsperiode 2016-2018)

IEA Bioenergy Task 39 behandelt die Kommerzialisierung konventioneller und fortschrittlicher Biotreibstoffe einschließlich innovativer Rohstoffe wie Mikroalgen, deren ökonomische, ökologische und soziale Bewertung sowie die Erhebung relevanter Politiken. Für Österreich werden Erkenntnisse von Ländern mit engagierter Biotreibstoffpolitik zugänglich und die Erfolge österreichischer Industrie, Forschung und Politik werden international sichtbar gemacht. Schriftenreihe 34/2020
D. Bacovsky
Herausgeber: BMK
Deutsch, 37 Seiten

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Teilnehmende Staaten

Australien, Brasilien, Dänemark, Deutschland, Japan, Kanada, Neuseeland, Niederlande, Österreich, Südafrika, Südkorea, Schweden, USA sowie die Europäische Kommission

Kontaktadresse

Österreichische Delegierte und Projektleitung:
Dipl. Ing. Dina Bacovsky
BIOENERGY 2020+
Gewerbepark Haag 3
A-3250 Wieselburg-Land
Tel.: +43 (7416) 52238 35
E-Mail: dina.bacovsky@bioenergy2020.eu