IEA UsersTCP SLA 2.0: Inklusive und gemeinschaftliche Ansätze für eine soziale Lizenz zum Automatisieren (Arbeitsperiode 2022-2024)
Kurzbeschreibung
Im Zentrum des Projekts IEA UsersTCP SLA 2.0' (SLA2.0) standen die folgenden Ziele:
- Die Rolle von Gender- und Diversitätsfaktoren bei der Flexibilisierung des Energieverbrauchs zu verstehen und entsprechende Engagement-Ansätze zu identifizieren,
- Das Beitragspotenzial von Energiegemeinschaften und anderen gemeinschaftlichen Energieansätzen zur Förderung einer sozialen Lizenz zum Automatisieren zu erfassen,
- Marker für Verbrauchsflexibilität anhand von Lastprofilen zu definieren und Datenqualitätskriterien abzuleiten.
Die Ergebnisse zu Gender- und Diversitätsaspekten von Flexibilität zeigen, dass Frauen und Männer unterschiedliche Fähigkeiten und Barrieren bei der Umsetzung von Flexibilität aufweisen, wobei Männer stärker technologisch und finanziell orientiert sind, Frauen eher umweltbezogenen oder sozial motiviert sind. Familien mit Kindern zeigen erhöhte Bereitschaft aber zeitliche Herausforderungen und Haushalte mit höherem Einkommen, insbesondere gekoppelt mit Hausbesitz und Besitz von Prosumer-Technologien, eine besonders hohe Bereitschaft und Fähigkeit. Die Erkenntnisse wurden in ein Flexibilitäts-Framework übersetzt.
Die Analyse von Energiegemeinschaftscharakteristiken und Potenzialen zur Unterstützung einer sozialen Lizenz ergab 7 zentrale Dimensionen, die in eine Typologisierung übergeführt wurden. In der Fallstudienanalyse zeigte sich, dass Energiegerechtigkeit im Rahmen von EGs vor allem für Verteilungsgerechtigkeit steht und soziales Kapital, insbesondere durch Schulungen und Arbeitsplatzschaffung, sowie politische Unterstützung, entscheidend für den Erfolg von Energiegemeinschaften ist. Zudem steigern Gemeinschaftsermächtigung und direkte Beteiligung die soziale Akzeptanz.
Die Lastprofilanalyse zur Identifikation von Flexibilitätsmarkern zeigte, dass Männer tendenziell einen höheren Basisverbrauch aufweisen, während Frauen im Winter höhere Spitzen zeigen. Jüngere Haushalte und solche mit höherem Einkommen wiesen tendenziell höhere Spitzenverbräuche auf, Haushalte mit Kindern oder mehr Mitgliedern frühere Spitzenzeiten. Technologien wie Wärmepumpen und Solar-PV-Anlagen beeinflussten die Verbrauchsmuster, wobei Wärmepumpen nachts und Solar-PV tagsüber für höhere Verbräuche sorgten.
Basierend auf den Ergebnissen wurde das Konzept der Flexibility Readiness anhand der Dimensionen Kapazität, Fähigkeit und Bereitschaft definiert, in drei Flexibility Readiness Levels (niedrig, mittel, hoch) übergeführt und zugehörige intersektionale Diversitätsprofile beschrieben. Abgeleitete Empfehlungen für die Schaffung von inklusivem DSM schließen niedrigtechnologische Lösungen und digitale Bildungsangebote, haushaltsweite Bildungsinitiativen, sowie die Unterstützung einkommensschwache Haushalte mit Subventionen ein. Inklusive EGs erfordern vereinfachte Teilnahmeprozesse und die Inklusion lokaler Akteur:innen, während umfangreichere Datenerhebungen zur Entwicklung zielgerechterer Teilnahmeangebote zentral sind.
Projekt-Bilder
Nutzungshinweis: Die unter Projekt-Bilder aufgelisteten Bilder stammen aus den Projekten, die im Rahmen der Programme Stadt der Zukunft, Haus der Zukunft und IEA Forschungskooperation entstanden sind. Sie dürfen unter der Creative Commons Lizenz zur nicht-kommerziellen Nutzung unter Namensnennung (CC BY-NC) verwendet werden.
Publikationen
IEA UsersTCP SLA2.0: Inklusive und gemeinschaftsorientierte Ansätze für eine soziale Lizenz zum Automatisieren (Arbeitsperiode 2022 - 2024)

Die Energiewende ist entscheidend für die Lösung der Klimakrise. Automatisiertes Demand Side Management hat hier großes Potenzial, kämpft aber mit der gesellschaftlichen Akzeptanz. In SLA2.0 wurde die Rolle von Gender- und Diversitäts-Faktoren in Bezug auf Flexibilität und Engagement untersucht und das Beitragspotenzial von Energiegemeinschaften zu einer sozialen Lizenz zur Automatisierung erforscht. Basierend auf den Ergebnissen wurden Flexibilitätsprofile und Empfehlungen entwickelt.
Schriftenreihe
31/2025
L. Diamond, D. Bertel T. Esterl, F. Ettwein, B. Fina, C. Frech, G. Garzon, K. M. Höferl, B. Kirchler, A. Kollmann, M. Michel, A. Werner
Herausgeber: BMIMI
Deutsch, 81 Seiten
Downloads zur Publikation
Weitere Publikationen
- Final Report (2024)
- An Inclusive and Community-Oriented Social License to Automate: First Insights (2024)
- Task Status Report (2024)
- The Role of Gender, Age and Income in Demand Side Management Participation: A Literature Review (2023)
- Unveiling Energy Consumption Flexibilities from a Gender and Diversity Perspective (2023)
- Task Status Report (2023)
- Information zum Start des IEA Users TCP Tasks Social License to Automate 2.0 in den sozialen Medien (2022)
- New Users TCP Task "Social License to Automate 2.0" launches November 23rd 2022
Präsentationsunterlagen
- Technology for Citizens – Energiebürger:innenschaft und Inklusion als Triebkräfte der Energiewende (Highlights der Energieforschung 2024)
- Building Social License for Flexibility: Gender, Diversity, and Energy Communities (Webinar im Oktober 2023)
Projektbeteiligte
Projektleitung
Mag.a Lisa Diamond
AIT Austrian Institute of Technology
Giefinggasse 4, 1210 Wien
E-Mail: lisa.diamond@ait.ac.at
Projektmitarbeiter:innen
Mag.a Diotima Bertel
AIT Austrian Institute of Technology
Giefinggasse 4, 1210 Wien
E-Mail: diotima.bertel@ait.ac.at
Giulia Garzon, MSc
Dr.in Andrea Kollmann
Benjamin Kirchler, MSc
Energieinstitut an der Johannes-Kepler-Universität Linz
Altenberger Straße 69, 4040 Linz
E-Mail: garzon@energieinstitut-linz.at; kollmann@energieinstitut-linz.at; kirchler@energieinstitut-linz.at
DI in Constanze Frech, MEng.
Mélanie Michel, MSc.
Fachhochschule Technikum Wien
Höchstädtplatz 6, 1200 Wien
E-Mail: constanze.frech@technikum-wien.at; melanie.michel@techikum-wien.at
Teilnehmende Staaten
Irland, Niederlande, Norwegen, Österreich (Leitung), Schweden, Schweiz