EU-Cities Mission: Der Weg zu einer Europäischen Klima-Union

Das weite Feld des Klimaschutzes zählt zu den politischen Schwerpunkten der Europäischen Union. Ziel ist es, die negativen Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen und bis 2050 nicht mehr Emissionen auszustoßen als kompensiert werden können – und damit ein klimaneutraler Kontinent zu werden.

Die Europäische Union hat sich in ihren Klimazielen bis 2030 dazu verpflichtet, den CO2-Ausstoß um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 zu senken.
Die Grundlage hierfür bildet der Europäische Green Deal (EGD) als Schlüsselprojekt der Europäischen Kommission. Dieser beinhaltet eine nachhaltige Wachstumsstrategie für eine klimaneutrale und ressourcenschonende Wirtschaft.

Mit dem Klimaübereinkommen von Paris hat sich im Jahr 2015 auch Österreich dazu bekannt, die globale Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad und möglichst auf 1,5 Grad zu beschränken.

Die europäische Städte-Mission

Die Herausforderungen und Chancen rund um den Klimawandel sind ein zentrales Aktivitätsfeld des europäischen Forschungsrahmenprogramms Horizon Europe, weswegen sich zwei von fünf großen Forschungsmissionen direkt mit dem Erreichen der Klimaziele auseinandersetzen: Die Mission „100 Climate-neutral Cities by 2030 – by and for the Citizens" – kurz „EU Cities Mission" – unterstützt bis 2030 100 europäische Städte dabei, klimaneutral zu werden. Diese 100 europäischen Modellstädte sollen in den Jahren darauf für alle weiteren Städte in Europa Vorbild sein und auch global zu Pionieren der Klimaneutralität werden. Erfolgreiche Maßnahmen und Lerneffekte werden europaweit repliziert und vorangetrieben, während zugleich die Arbeit am Abbau von (finanziellen, regulatorischen oder rechtlichen) Barrieren und Hürden verstärkt wird.

Weitere Infos: FAQs EU Cities Mission für österreichische Städte

Erste Städte am Start

Jene Städte, die den gemeinsamen europäischen Weg beschreiten möchten, konnten bis Ende Jänner 2022 ihr Interesse zur Teilnahme an der „EU Cities Mission" bekunden, indem sie ihre Ambition für den Weg zur Klimaneutralität (bis 2030) skizzierten und dargelegten, mit welchen Schwerpunkten und Allianzen sie dieses Vorhaben umsetzen wollen. Insgesamt 377 Städte sind diesem Aufruf gefolgt – aus Österreich haben sich drei Städte beworben: Klagenfurt, Linz und Graz. Die Europäische Kommission wird bis April 2022 die ersten 25 Städte auswählen, die auf ihrem Weg intensiv von der Missionsplattform „NetZeroCities" begleitet, beraten und vernetzt werden.

Vielseitige Unterstützung aus dem BMK

Mit Beginn des FTI-Programms „Stadt der Zukunft" unterstütz das BMK auch Städte und öffentliche Bedarfsträger auf ihrem Weg zur Klimaneutralität mit umfassenden FTI-Aktivitäten.

Zusätzlich wurde 2021/22 der FTI-Schwerpunkt „Klimaneutrale Stadt" etabliert. Unter diesem sollen zukünftig Angebote und Aktivitäten des BMKs für klimaneutrale Städte und Kommunen gebündelt werden. Dabei sollen städtische (Governance-)Transformationsprozesse und die Umsetzung der Konzepte und Strategien mittels Kapazitätsaufbau unterstützt und die partizipierenden Städte durch einen bedarfsorientierten Begleitprozess bei inhaltlichen Fragestellungen begleitet werden. Langfristiges Ziel des Schwerpunktes ist es, eine starke Partnerschaft sowie einen Schulterschluss zwischen österreichischen Pionierstädten, Wirtschaft, Forschung, Zivilgesellschaft und den Rahmengebenden Institutionen zu etablieren. Das Förderportfolio wird sowohl strategische als auch umsetzungsorientierte Fragestellungen in Bezug auf urbane Infrastruktur und innovative Planungsprozesse adressieren.