baubehoerde.at - Ausarbeitung einer Vision 2030 und Handlungsempfehlungen für eine digitale Baubehörde mit Stakeholdern in Österreich

Die Einreichung von Baugenehmigungsgesuchen und Abwicklung der Bauverfahren finden in Österreich weitgehend analog statt. Ziele des Projektes baubehoerde.at sind die Evaluierung der Möglichkeiten und Grenzen der Digitalisierung von Abläufen in Bauverfahren und die Erstellung einer Vision 2030 für eine digitale Baubehörde.

Kurzbeschreibung

Die Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung ist in den letzten Jahren ein omnipräsentes Thema. Verfahren sollen benutzerfreundlich, effizient und transparent abgewickelt werden. Durch die Digitalisierung soll die behördeninterne Kommunikation - wie die Außenkommunikation - schnell und unkompliziert erfolgen. In Abstimmung mit der E-Government Vision hat der Bund hier bereits diverse gesetzliche Grundlagen geschaffen und ermöglicht eine Online-Abwicklung vieler Anträge und Behördenwege. Die Bundesländer setzen ebenfalls diverse Initiativen in ihren Verantwortungsbereichen um. In Bezug auf Bauverfahren ist in der Regel die kommunale Baubehörde zuständig und auch hier gibt es diverse Bemühungen eine Digitalisierung voranzutreiben. Die Umsetzung weist allerdings eine starke Fragmentierung auf, die sich nicht zuletzt auf die sehr heterogenen Gemeindegrößen und damit einhergehend unterschiedlichen finanziellen und personellen Möglichkeiten zurückführen lässt. Wesentliche Aspekte von Bauverfahren, wie die Einreichung, Prüfung von Vorhaben, Kommunikation mit Parteien oder Durchführung von Bauverhandlungen weisen daher derzeit einen geringen Digitalisierungsgrad auf. Neben teilweise fehlenden rechtlichen Rahmenbedingungen gibt es derzeit aber auch weder eine Vision noch eine Strategie für die Digitalisierung von Bauverfahren in Österreich und damit kein akkordiertes Vorgehen.

Ziel des Projektes baubehörde.at ist daher die Evaluierung der Möglichkeiten und Grenzen einer Digitalisierung von Abläufen in Baubehörden. Aspekte von Bauverfahren werden sozusagen digital durchgedacht und unter Einbeziehung relevanter Stakeholder wird eine Vision für die Digitale Baubehörde samt Handlungsempfehlungen formuliert. Im Detail startet das Projekt mit einer Analyse der Prozesse und Akteure und bestehender Digitalisierungsmaßnahmen in Österreich sowie international. In einem nächsten Schritt werden die Analyseergebnisse zur Erfassung des Status quo verschnitten und Innovationspotentiale, deren Treiber und Hemmfaktoren identifiziert. Basierend auf der Analyse erfolgt die Visionsentwicklung. Das Projekt baubehoerde.at stützt sich auf einen breit angelegten Stakeholder-Einbindungsprozess, bei dem Städte, Gemeinden, Kammern usw. mittels Online-Elementen und eines gemeinsamen Workshops in mehreren Phasen des Projektes einbezogen werden.

Das Projekt zeigt sehr deutlich wie viele verschiedene und vergleichsweise einfache Maßnahmen von Gemeinden zur Digitalisierung bereits ergriffen werden können. Gleichzeitig wird auch offensichtlich, dass die föderale Organisation ein gewisses Hemmnis darstellt. Eine nationale Plattform, wie etwa in skandinavischen Ländern angedacht, erscheint nicht realistisch und das größte Potential wird in einer akkordierten Vorgehensweise zwischen Gemeinden – mit ihren Vertretungen – und den jeweiligen Bundesländern gesehen. Es ergeben sich daher folgende prioritäre Handlungsempfehlungen:

  • Lösung des Dilemmas, dass Gemeinden Bedarfsträger sind und die Gesetzgebung auf Landesebene liegt, durch die Etablierung von Arbeitsgruppen zur Digitalisierung und Entwicklung einer Roadmap in jedem Bundesland. Bestehende Initiativen bündeln und zentrale Akteure in die Umsetzung einbinden.
  • Die landesgesetzlichen Grundlagen für eine elektronische Einreichung, die Verwaltung und den elektronischen Abschluss von Bauansuchen schaffen. Die Verfahrensbestimmungen können in diesem Zug auf eine Vereinfachung geprüft und angepasst werden.
  • Behördenmitarbeiter/-innen für die Digitalisierung schulen und vorbereiten.
  • Building Information Modeling (BIM) in einem ersten Schritt für ein effizientes Life-Cycle-Management und eine Vorab-Prüfung von Einreichungen nutzen.

Publikationen

baubehoerde.at - Ausarbeitung einer Vision 2030 und Handlungsempfehlungen für eine digitale Baubehörde mit Stakeholdern in Österreich

Die Einreichung von Baugenehmigungsgesuchen und Abwicklung der Bauverfahren finden in Österreich weitgehend analog statt. Ziele des Projektes baubehoerde.at sind die Evaluierung der Möglichkeiten und Grenzen der Digitalisierung von Abläufen in Bauverfahren und die Erstellung einer Vision 2030 für eine digitale Baubehörde. Schriftenreihe 44/2020
J. Neuschmid, A. Schindelegger, T. Kleu
Herausgeber: BMK
Deutsch, 136 Seiten

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Projektbeteiligte

Projektleitung

IDC Central Europe GmbH

Projekt- bzw. KooperationspartnerInnen

Technische Universität Wien, Institut für Raumplanung

Kontaktadresse

IDC Central Europe GmbH
Julia Neuschmid
Kärntner Ring 5-7
A-1010 Wien
Tel.: +43 (1) 205 1160 1063
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