Analysetätigkeiten zur hochwertigen Holzfassade für Extremklima

Das Projekt „Alpiner Stützpunkt Schiestlhaus am Hochschwab“, das 2005 eröffnet wurde, stellt als 1. Schutzhütte in Nullenergiehaus-Qualität ein Leuchtturmprojekt für das „Haus der Zukunft“ Programm dar. Nach mehr als 15 Jahren in Betrieb sind jedoch Schäden zu Tage getreten. Im Rahmen dieses Projekts wurden Analysetätigkeiten zur Schadensursache sowie die Entwicklung von neuen Fassadenaufbauten durchgeführt.

Kurzbeschreibung

Das Projekt „Alpiner Stützpunkt Schiestlhaus am Hochschwab", das 2005 eröffnet wurde, stellt als 1. Schutzhütte in Nullenergiehaus-Qualität ein Leuchtturmprojekt für das „Haus der Zukunft" Programm dar. Ein energieautarkes, hochwärmegedämmtes Gebäude für den Einsatz in extremer Lage, ausgestattet mit einer Energiefassade mit Sonnenkollektoren, einer Photovoltaikanlage, Trockentoiletten mit Abwasseraufbereitungsanlage, einer Trinkwasserzisterne und einer Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung hat dem damalig letzten Stand der Technik entsprochen.

Nach mehr als 15 Jahren in Betrieb sind jedoch Schäden in der Außenwand zu Tage getreten, die die wärmegedämmte Fassadenkonstruktion in der ausgeführten Form mit einer Holzfassade in Frage stellen und eine Erneuerung von Sockelteilen der Fassade sowie eine dichte Außenschale, ähnlich einer Dachfläche, notwendig gemacht haben. Die Konstruktion wurde in der ursprünglichen Errichtung aufgrund von Simulationsrechnungen des IBO (Österreichisches Institut für Baubiologie und -ökologie) unter Beiziehung des Holzforschungsinstitutes als dichte, nicht hinterlüftete, Wandkonstruktion mit einer stehenden Luftschicht ausgeführt, um das Eindringen von Feuchtigkeit und Schnee bei der extremen Lage zu erwartenden Wetterbedingungen zu verhindern. Die Passivhausfenster aus Holz-Aluminium der Firma Internorm wurden entsprechend den gültigen Normen in die Fassade eingebunden. Diesen Anforderungen konnte auf Grund der extremen klimatischen Bedingungen augenscheinlich nicht entsprochen werden.

Aus wissenschaftlicher Sicht ist eine langfristig dauerhafte hochwärmedämmende mehrschichtige Holzfassade als Alternative zu den sonst in diesen Lagen ausgeführten Konstruktion aus Massivholz und ohne Wärmedämmung dennoch ein wichtiges Anliegen. Auf Basis einer umfangreichen Untersuchung der Schadensursache sollte daher im Rahmen dieser Analyse ein neuer Wandaufbau entwickelt werden, der in Folge messtechnisch getestet und schließlich in einer Variante am vorhandenen Objekt Schiestlhaus ausgeführt werden sollte.

Im Rahmen dieses Projekts wurden Analysetätigkeiten zur Schadensursache sowie die Entwicklung von neuen Fassadenaufbauten durchgeführt.

Für zukünftige Projekte hat sich jedenfalls herausgestellt, dass eine Holz-Fassade in Passivhaus-Bauweise, die in diesem Projekt erstmals unter diesen witterungstechnisch schwierigen Bedingungen nicht ohne kontinuierliche messtechnische Feuchte-Überprüfung umgesetzt werden kann. Eine passivhaustaugliche Metallfassade auf Holzkonstruktion stellt eine adäquate Alternative dar, die sowohl den extremen klimatischen als auch den hohen energietechnischen Anforderungen entspricht.

Publikationen

Analysetätigkeiten zur hochwertigen Holzfassade für Extremklima

Das Projekt „Alpiner Stützpunkt Schiestlhaus am Hochschwab“, das 2005 eröffnet wurde, stellt als 1. Schutzhütte in Nullenergiehaus-Qualität ein Leuchtturmprojekt für das „Haus der Zukunft“ Programm dar. Nach mehr als 15 Jahren in Betrieb sind jedoch Schäden zu Tage getreten. Im Rahmen dieses Projekts wurden Analysetätigkeiten zur Schadensursache sowie die Entwicklung von neuen Fassadenaufbauten durchgeführt. Schriftenreihe 5/2023
M. Treberspurg
Herausgeber: BMK
Deutsch, 20 Seiten

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Projektbeteiligte

Projektleitung

Univ. Prof. Architekt DI Dr. Martin Treberspurg - Treberspurg und Partner Architekten ZT GmbH

Kontaktadresse

reberspurg und Partner Architekten ZT GmbH
Univ. Prof. Architekt DI Dr. Martin Treberspurg
Penzinger Straße 58
A-1140 Wien