Exkursion mit der VÖPE Next: Innovative Stadtbegrünung zur Klimawandelanpassung
Ziel der neu ins Leben gerufenen Vernetzungsplattform ist es, Erkenntnisse und Ergebnisse aus Forschungs- & Demonstrationsvorhaben aufzuzeigen und den Wissenstransfer zu Technologie- und Nachhaltigkeitsthemen innerhalb der Gruppe der Immobilienprojektentwickler zu befördern.
Schon jetzt steigen die Temperaturen im dicht bebauten Gebiet von Jahr zu Jahr und die Anzahl der Tropennächte, in denen die Lufttemperatur nicht unter 20 °C absinkt, nimmt zu. Grün-blaue Infrastruktur wirkt nicht nur „Urban Heat Island" Effekten entgegen, sondern erhöht gleichzeitig die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Bewohner:innen. Darüber hinaus leistet sie durch die Schaffung von lebenswerten Räumen und Plätzen einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität in innerstädtischen Zonen. Begrünungen stellen einen wichtigen Baustein einer dynamisch reagierenden, energetisch effizienten und klimatisch ausgleichenden Gebäudehülle dar.
Programm
- 14:00 Begrüßung
Sebastian Beiglböck, Geschäftsführer VÖPE Vereinigung Österreichischer Projektentwickler der Immobilienbranche - 14:05 Besichtigung Biotope City Wienerberg
Robert Kopeinig, Projektsteuerung Biotope City Wienerberg
Norbert Gschöpf, Wien Süd - 15:45 Stadtspaziergang 50 Grüne Häuser & Businessmodell BeRTA
Leon Steininger & Rafael Werluschnig, GRÜNSTATTGRAU - 17:00 Ende
Ab 17:30 gemeinsamer Ausklang im Restaurant „der Ringsmuth", Wien 1100
Robert Kopeinig (übergeordnete Projektsteuerung) und Norbert Gstrein (Wien Süd) führten die rund 20 Teilnehmer:innen der VÖPE Next durch die Biotope City Wienerberg und gaben spannende Einblicke in die komplexen Prozesse der interdisziplinären, kooperativen Projektentwicklung - von der Konzeptionierung bis zur Umsetzung.
Der grüne Stadtteil, welcher nach dem Konzept der „Stadt als Natur" der niederländischen Stadtplanerin Helga Fassbinder und der Vision des Wiener Architekten Harry Glück errichtet wurde, umfasst rund 950 Wohnungen von sieben verschiedenen Bauträgern. Übergeordnetes Ziel ist es, die Natur zurück in die Stadt zu holen und einen vielfältigen Lebensraum für Menschen, Flora und Fauna zu schaffen. Bei der Planung und Umsetzung spielten die Schaffung von verschiedenen Qualitäten wie Grünflächen für Spiel, Naherholung und Urban Gardening, nachhaltiges (Regen-)Wassermanagement, Kreislaufwirtschaft sowie soziale Nachhaltigkeit wichtige Rollen.
Eine Besichtigung des Objekts der Wien Süd (Bauplatz 5) mit Begehung des intensiv begrünten Dachs inklusive Flächen für Urban Gardening und Erholung rundete die Tour ab.
Im Anschluss waren die Teilnehmer:innen zu einem Stadtspaziergang durch Innerfavoriten eingeladen. Die Fassaden verschiedener innerstädtischer Bestandsgebäude wurden im Rahmen des Projekts „50 Grüne Häuser" mit dem „BeRTA-Grünfassaden-Modul" nachträglich begrünt. Leon Steiniger und Rafael Werluschnig von GRÜNSTATTGRAU stellten die eigens entwickelte, integrierte Kombi-Lösung vor, welche aus einem Greening-Toolkit, einer Pflanzentrog-Lösung mit Rankhilfen und Wartungskonzept besteht.
Interessierten Hausverwaltungen und Eigentümer:innen wird durch das All-in-One-Paket - inklusive Planung und Begleitung bei der Genehmigung - der Weg zu einer nachträglichen Fassadenbegrünung mit BeRTA deutlich erleichtert. Den Teilnehmer:innen wurden die verschiedenen Möglichkeiten bodengebundener Begrünung mit Rankpflanzen anhand vier konkreter Fassadenbegrünungen vorgestellt und Besonderheiten des BeERTA Moduls anschaulich erklärt. Darüber hinaus wurden Themen wie Abwicklung, rechtlichen Fragestellungen, Brandschutz, Pflege und Wartung mit den Teilnehmer:innen diskutiert.
Die vorgestellten Projekte wurden im Rahmen des Forschungs- und Technologieprogramm des BMK „Stadt der Zukunft" sowie der Smart Cities Initiative des Klima- und Energiefonds gefördert. „Stadt der Zukunft" ist ein Programm im Eigentum des BMK, abgewickelt von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG gemeinsam mit der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH und der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT).