Vertical Farm Aspern - Demokratisierung von vertical farming unter Berücksichtigung von Parametern der Kreislaufwirtschaft
Kurzbeschreibung
Ausgangssituation/Motivation
Das Erreichen der Pariser Klimaziele wird von immer mehr Expert:innen in Frage gestellt. Zudem liegen innerhalb des Bereichs der angestrebten Ziele zur Beschränkung der Erderwärmung bereits mehrere Kipppunkte, die möglicherweise erreicht werden könnten.
Deshalb ist es notwendig, eine schärfere Betrachtungsweise auf die Lebensmittelproduktion zu richten und diese in die Gesamtmaßnahmen verstärkt mit aufzunehmen, welche künftig für die vom Klimawandel resultierenden erwartbaren Veränderungen der Umweltbedingungen ausgerichtet werden.
Das diesem Projekt vorangegangene und abgeschlossene Sondierungsprojekt "Vertical Farming" für eine vertikale Farm für die Seestadt Aspern legt Potentiale offen hinsichtlich radikaler Reduktion benötigter Landfläche für den Lebensmittelanbau. Es enthält Richtlinien und Empfehlungen für eine ressourcenschonende und energiesparende urbane Lebensmittelproduktion und setzt Impulse für Potentiale hinsichtlich der Entwicklung einer resilienten Stadt der Zukunft - unter Berücksichtigung von Klima- und Energiezielen.
Inhalte und Zielsetzungen
Auf das Projekt "Vertical Farming" aufbauend entwickelt das multidisziplinäre Team dieses Konsortiums einen Demonstrator, welcher für sich beansprucht, ein Beispiel für eine neue Gebäudetypologie - der vertikalen Farm - zu sein.
Neben klar definierten Zielen wie Energieeffizienz, gesunde und lokal produzierte Lebensmittel - verfügbar über das ganze Jahr - bei gleichzeitiger radikaler Reduktion von Ressourcenverbrauch, bildet das zu entwickelnde Funktions- und Raumprogramm die gesamte Lebensmittelwertschöpfungskette ab und reduziert damit Externalitäten, welche im derzeitigen System immanent sind (Transport, CO2-Emissionen, Logistik etc.).
Dieser Typus besitzt auch durch die Einbindung der Nutzer:innen in den operativen Betrieb (Demokratisierung von vertical farming) einen USP und hebt sich von den derzeitig viel diskutierten "plant factories" sowie der "SKYFARM 2030" radikal ab.
Methodische Vorgehensweise
Ziel des dreijährigen F&E-Projektes ist es, für Stadtentwickler:innen, Bauträger:innen und Bürger:innen Chancen und Potentiale vertikaler Farmen erfahrbar, erlebbar und messbar zu machen.
Dies geschieht durch schwerpunktmäßiges Monitoring, externes Qualitätsmanagement und ein ausgeweitetes Disseminations- und Kommunikationsprogramm in, auf und um den Demonstrator, welcher im Laufe des Projektes auf einem Bauplatz in der Seestadt Aspern - zur Verfügung gestellt von der Wien 3420 Aspern development AG - errichtet wird.
Großer Bedeutung wird in diesem Projekt der Demokratisierungsversuch von vertical farming zugeschrieben. Nutzer:innen soll die Möglichkeit einer Ganzjahresproduktion eigener Lebensmittel gegeben werden.
Erwartete Ergebnisse
Ziel des Projektes ist es, die Vertical Farm Aspern als Demonstrator zu errichten, zu optimieren sowie Skalierungspotenziale für urbane vertikale Lebensmittelproduktion zu identifizieren. Der innovative Ansatz besteht in der erstmaligen Abbildung sämtlicher Elemente der Lebensmittelwertschöpfungskette in einem Funktions- und Raumprogramm (von der Aussaat bis zum Verkauf).
Im Zuge des Projektes sollen aussagekräftige Ergebnisse generiert werden, insbesondere hinsichtlich tatsächlichem Energie- und Materialverbrauch, Qualität der Produkte, Bedürfnisse der Stadtbevölkerung sowie politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen.
Projektbeteiligte
Projektleitung
- operative Projektleitung: tatwort Nachhaltige Projekte GmbH
- inhaltliche Projektleitung: vertical farm institute GmbH
Projekt- bzw. Kooperationspartner:innen
- GRÜNSTATTGRAU GmbH
- farmNOW Shared Farming GmbH i.G.
- SANlight Research GmbH
Kontaktadresse
tatwort Nachhaltige Projekte GmbH
Julia Beck
Haberlgasse 56/3
A-1160 Wien
Tel.: +43 (1) 409 55 81-224
E-Mail: julia.beck@tatwort.at
Web: https://verticalfarminstitute.org/