Stakeholderprozess der Initiative "Referenz­architektur für sichere Smart Grids in Österreich"

Das Projekt bereitete die Entwicklung einer Smart Grids Referenz­architektur für Österreich unter Einbindung aller relevanten Akteure auf. Aus den technisch-wissenschaftlichen Grundlagen wurde ein Prozess erarbeitet, der die Anforderungen vom Infrastrukturbetreiber, der Industrie bis zu Bedarfsträgern abholt und zu einer national akzeptierten und international ausgerichteten Referenzarchitektur abstimmt.

Kurzbeschreibung

Das Projekt RASSA-Stakeholderprozess (kurz RASSA-Prozess) hat die Entwicklung einer Smart Grids Referenzarchitektur für Österreich unter Einbindung aller relevanten Akteure aufbereitet. Aus den technisch-wissenschaftlichen Grundlagen wurde ein Prozess erarbeitet, der die Anforderungen vom Infrastrukturbetreiber, der Industrie bis zu Bedarfsträgern abholt und zu einer national akzeptierten und international ausgerichteten Referenzarchitektur abstimmt.

Ausgangssituation/Motivation

Stromnetze stehen derzeit vor einem intensiven Wandel. Im Zuge der massiven Anstrengungen, den Anteil erneuerbarer Energieträger zu erhöhen, haben sich in den letzten Jahren innovative Smart-Grid-Technologien für die Systemintegration dezentraler, volatiler Erzeugung entwickelt.

Inhalte und Zielsetzungen

Die mit der Einführung von Smart-Grid-Technologien einhergehende informationstechnische Vernetzung von bisher isolierten Betriebsmitteln und Anlagen, vor allem auf der Verteilnetzebene, führt zu Herausforderungen für das Systemdesign im Sinne der Interoperabilität eines funktionierenden Gesamtsystems und der Sicherheit im Sinne hoher Versorgungssicherheit.

Ziel der übergeordneten RASSA-Initiative (Reference Architecture for Secure Smart Grids in Austria, kurz RASSA) ist es daher, eine Referenzarchitektur für sichere Smart Grids in Österreich zu erarbeiten und zwischen den Akteuren abzustimmen. Für die Referenzarchitektur ist die Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten wie Betriebssicherheit (Safety), Angriffssicherheit (Security) sowie Personen- und Anlagenschutz (Protection) notwendig. Privatsphärenaspekte (Privacy) sollen ebenfalls inhärent im Designprozess der Architektur beachtet werden.

Die Entwicklung einer entsprechenden Referenzarchitektur ist nur unter konsequenter Einbeziehung aller relevanten Stakeholder wie z. B. Netzbetreiber, Energieversorger, Regulatoren und öffentlicher Bedarfsträger möglich. Nicht zuletzt aufgrund der hohen volkswirtschaftlichen Relevanz des Energieversorgungssystems ist die Anzahl der involvierten Akteure hoch.

Zielsetzung des Projektes RASSA-Prozess war neben der methodischen Aufarbeitung der Architekturentwicklung die systematische Zusammenstellung der speziell für Österreich vor-handenen Stakeholder Struktur.

Methodische Vorgehensweise

Der Stakeholderprozess baut auf der erfolgreichen Vernetzungsarbeit der Technologieplattform Smart Grids Austria auf. Dies resultiert zum einen daraus, dass diese die relevante Stakeholder für die Entwicklung einer Referenzarchitektur als Mitglieder hat und zum anderen, dass sie auch außerhalb der Plattform eine gute Gesprächsbasis, wie mit Ministerien, Behörden und internationalen Experten, aufbauen konnte. Erstmals wird in diesem Projekt auch die Einbeziehung jener Stakeholder vorgenommen, die außerhalb des Energiesektors verankert sind.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen

Damit erstellte das Projekt ein umfassendes Konzept, um die richtige Einbindung der Stakeholder sicherzustellen. Die durchgeführte GAP-Analyse liefert erste Antworten auf die identifizierte Forschungsfrage nach Analyse und Integration relevanter nationaler sowie internationaler Vorarbeiten im Bereich Referenzarchitekturentwicklung, Standardisierung, Security-by-Design und Privacy-by-Design.

Ausblick

Dieser Grundstock an Vorarbeiten dient als Basis, auf dem die folgende Definition einer Österreichischen Referenzarchitektur für Smart Grids abgeleitet werden und entstehen kann. Die GAP-Analyse wurde gemeinsam mit OFFIS e. V. Institut für Informatik in Oldenburg erarbeitet.

Durch diese Arbeiten kann die Österreichische Referenzarchitektur für Smart Grids als Grundlage auf verschiedener, existierender Referenzarchitekturen aufsetzen und beispielsweise von bestehenden Architekturen abweichende Sichten (viewpoints) auf das Smart Grid einführen.

Das erarbeitete Konzept zur Einbindung der Stakeholder muss den gesamten Entwicklungsprozess von Smart Grids in Österreich begleiten, welches weit über die Laufzeit des Projektes RASSA-Stakeholderprozess hinaus bestehen muss.

Publikationen

Stakeholderprozess der Initiative "Referenzarchitektur für sichere Smart Grids in Österreich"

Das Projekt bereitete die Entwicklung einer Smart Grids Referenz­architektur für Österreich unter Einbindung aller relevanten Akteure auf. Aus den technisch-wissenschaftlichen Grundlagen wurde ein Prozess erarbeitet, der die Anforderungen vom Infrastrukturbetreiber, der Industrie bis zu Bedarfsträgern abholt und zu einer national akzeptierten und international ausgerichteten Referenzarchitektur abstimmt. Schriftenreihe 33/2019
A. Berger, M. Meisel, L. Langer, M. Litzlbauer, M. Uslar
Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 79 Seiten

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Projektbeteiligte

Projektung

Technologieplattform Smart Grids Austria

Projekt- bzw. KooperationspartnerInnen

Kontaktadresse

Dr. Angela Berger
Mariahilferstraße 37-39
A-1060 Wien
Tel.: +43 (1) 588 39 58
E-Mail: angela.berger@smartgrids.at
Web: www.smartgrids.at