SAVE - circular approaches for green buildings!

Das Projekt demonstriert den Kreislauf und die Nutzung von Synergien in einem Wohngebäude der ARWAG von der Gewinnung wertvoller Rohstoffe durch eine Urinaufbereitungsanlage (Dünger) unter Verwendung von Energiegewinnungs­maßnahmen (Wärmerückgewinnung, Wärmepumpe, Photovoltaik) bis zum Einsatz des Düngers für die großzügig gestalteten Begrünungsmaßnahmen und den damit verbundenen Auswirkungen auf das Mikroklima.

Kurzbeschreibung

Ausgangssituation/Motivation

Im Gebäudebereich werden gezielt grün-blaue Infrastrukturen in Form von Bauwerksbegrünung eingesetzt, um Siedlungsgebiete resilienter zu gestalten. Allerdings benötigen sie auf den künstlichen Standorten Wasser und Nährstoffe bzw. Düngemittel. Menschlicher Urin enthält den wertvollen Rohstoff Phosphor, das für Pflanzen ein Düngemittel ist, und könnte ohne große Wege vor Ort eingesetzt werden. In Österreich gibt es allerdings noch keinen Einsatz einer Urinaufbereitung zur Düngergewinnung.

Inhalte und Zielsetzungen

In diesem Projekt soll die Kombination einer Urin-Trenn-Toilette mit dem in einem Wohngebäude selbst zur Verfügung stehenden Energiegewinnungsmaßnahmen wie Wärmerückgewinnung, Wärmepumpe und Photovoltaikanlage demonstriert werden. Mit dem gewonnenen Dünger und den damit versorgten, großzügig gestalteten Begrünungsmaßnahmen wird zur Verbesserung des Mikroklimas im Wohnquartier wesentlich beigetragen.

Die Demonstration im Wohnbau im 3. Bezirk in Wien in der Adolf-Blamauer-Gasse wird aufzeigen, dass Dünger aus menschlichem Urin hergestellt werden darf (Erprobung der Zulassung) und Marktpotential hat (Berechnung der Wirtschaftlichkeit).

Langfristiges Ziel ist es, die Kläranlagen in den Städten von morgen zu entlasten und CO2 durch die verkürzten Transportwege einzusparen. Das gesammelte Abwasser kann effizienter vor Ort aufbereitet werden, die bewahrten Nährstoffe werden zu Dünger wiederaufbereitet und der Kreislauf geschlossen. Eine Bewusstseinsbildung wird begleitend stattfinden.

Die Urin-Trenn-Toilette save! kann zu einem Systemwandel im Abwassersystem beitragen, in dem verschiedene Abwasserströme effizient getrennt, und somit in nachhaltigen Kreislaufmodellen wiederaufbereitet werden können.

Methodische Vorgehensweise

Grüne und blaue Infrastruktur werden mit innovativen TGA Lösungen kombiniert, praxisnah entwickelt und umgesetzt. Die Umsetzung, Inbetriebnahme und tatsächlichen Performance der implementierten grünen und blauen Infrastrukturen wird den Projektschritten entsprechend evaluiert. Das projektierte Bündel an Maßnahmen zielt auf die Einsparung von Ressourcen und die Reduktion des Überhitzungsrisikos im Wohnquartier ab, Langzeitmonitoring wird innerhalb der Projektlaufzeit umgesetzt.

Dabei wird die tatsächliche Performance der realisierten Maßnahmen anhand von klimatischen, sozialen und energietechnischen Parametern evaluiert und mit den projektierten Verbesserungen abgeglichen. Wichtige Kenngrößen in diesem Zusammenhang sind die operative Temperatur, die Temperaturdifferenzen im Tagesgang (day-night swing) und die relative Luftfeuchte im Innen- und Außenraum.

Weiters werden Synergien in der Haustechnik und Energiemanagement genutzt, um Energiekosten zu reduzieren, eine Wirkungsanalyse des installierten Energie- und Aufbereitungssystems darzustellen und die Identifikation von Potenzialen zur Betriebsoptimierung herzustellen.

Eine enge Zusammenarbeit und Vernetzung der Projektverantwortlichen, Entwickler:innen und Planer:innen ermöglicht eine frühe Abstimmung von SAVE auf die jeweiligen Anforderungen. Hier kommt besonders auch dem Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer des Netzwerks von GRÜNSTATTGRAU, aber auch den anderen Konsortialpartnern bei.

Erwartete Ergebnisse

Mittels Dach- und Fassadenbegrünungen wird demonstriert, dass Urinaufbereitung vor Ort im eigenen Haus zu einer Wuchsleistung führen kann. Ent- (Reduktion von Abwasser) und Versorgungswege (Dünger) werden somit verkürzt; die Akzeptanz wird anhand der begleitenden sozialen Nachhaltigkeit erprobt.

Eine Darstellung der Funktionsweise und des Zusammenspiels der Bauelemente, die rechtliche und integrale Betrachtung der Implementierung der Urinseparationstoilette für den Genehmigungsprozess und die stoffliche Verwertung, die Umsetzung und Dokumentation der Errichtung der Anlage und die Erfassung der mikroklimatischen und energietechnischen Kenngrößen und Erhebung des Nutzer:innenkomforts wird durch dieses Projekt erreicht.

Für das Innovationslabor GRÜNSTATTGRAU stellen die Ergebnisse einen Wissenszuwachs im Bereich der Wartung von Brauwerksbegrünungen dar. GRÜNSTATTGRAU kann das Wissen in die Normen-Fachausschüsse einbringen und die neuen Serviceleistungen in die Branche bringen.

Projektbeteiligte

Projektleitung

ARWAG Living in Town GmbH

Projekt- bzw. Kooperationspartner:innen

  • ARWAG Bauträger GmbH
  • Building Research & Innovation ZT GmbH
  • EOOS NEXT. Social Design Enterprise
  • GRÜNSTATTGRAU Forschungs- & Innovations GmbH
  • Laufen Austria AG

Kontaktadresse

ARWAG Bauträger GmbH
Würtzlerstraße 15
A-1030 Wien
Tel.: +43 (1) 79 700 - 0
Fax: DW 590
E-Mail: bautraeger@arwag.at
Web: www.arwag.at