KlimaStadtLinz2030: Der Weg von Linz zur Klimaneutralität bis 2030 - Vorbereitung auf die EU-Mission „100 Climate-neutral Cities by 2030“

Das Forschungsprojekt untersucht, ob und wie es für die Stadt Linz im eigenen Wirkungsbereich möglich ist, Klimaneutralität bis 2030 zu erreichen. Eine gemeinsame Vision, die mit den Bürgerinnen und Bürgern partizipativ erarbeitet wird, vereint die Chancen, welche sich für die Stadt durch die für dieses Ziel notwendigen Maßnahmen ergeben.

Kurzbeschreibung

Ausgangssituation/Motivation

Städte stellen für den Klimaschutz besonders wirksame Hebel für effektive Maßnahmen dar. Sie bedecken nur etwa 3 % der irdischen Landfläche, sind aber für 71-76 % aller globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Um die im Übereinkommen von Paris vereinbarten Ziele einzuhalten, ist eine ambitionierte Reduktion der Treibhausgasemissionen nötig.

Linz stellt dabei durch Größe und Einwohnerzahl eine typische mitteleuropäische Stadt dar; Maßnahmen können als Blaupausen für andere Städte dienen. Ob und wie Linz das Ziel der Klimaneutralität bis 2030 erreichen kann, untersucht das Forschungsprojekt „KlimaStadtLinz2030". Linz hat seit jeher Wandlungsfähigkeit bewiesen – zur sauberen Industriestadt, zur Kulturhauptstadt – warum also auch nicht zur Klimastadt Linz?

Inhalte und Zielsetzungen

Das Projekt soll detailliert die aktuelle Situation im Hinblick auf klimarelevante Daten, relevante Akteur:innen, bereits bestehende Klimaschutzmaßnahmen und Steuerungsinstrumente im Wirkungsbereich der Stadt Linz erheben und ein Treibhausgasbudget für die Stadt berechnen.

Zusätzlich sollen auch neue Maßnahmen erdacht werden, welche, gemeinsam mit den bestehenden, einem Impact Assessment unterworfen werden, um Dimension der Einsparungen zu quantifizieren und die großen Hebel zu identifizieren. Kennzahlen zu den Maßnahmen sollen das Vorgeben überprüfbarer Zielvorgaben ermöglichen.

Das Projekt soll außerdem die Chancen zur Verbesserung der Lebensqualität, die sich für die Bürgerinnen und Bürger aus den Maßnahmen zur Treibhausgasreduktion ergeben, hervorheben. Thematisch zusammengefasst werden diese Chancen in einer gemeinsamen Vision für ein klimaneutrales Linz.

Die Linzer Industrie (u.a. das Stahlproduktionsunternehmen voestalpine) ist von dem Projekt ausgeklammert: Einerseits aufgrund der Ausschreibungsrichtlinien, da sich diese außerhalb des städtischen Wirkungsbereichs befindet, und andererseits aufgrund der Dimension des Energiebedarfs, der für eine nachhaltige Stahlproduktion notwendig wäre und im Stadtgebiet von Linz durch erneuerbare Energie nicht aufgebracht werden kann.

Methodische Vorgehensweise

Zunächst wird in der Erhebung des Status Quo eine Überblicksrecherche durchgeführt, um unter anderem relevante Literatur zu sichten (z.B. Treibhausgasberechnungsmethoden, Studien zur Klimawirkung von Maßnahmen, etc.) und der Status Quo im Hinblick auf klimarelevante Daten der Stadt detailliert erhoben. Existierende städtische Klimaschutzmaßnahmen werden identifiziert und katalogisiert und zielführende Berechnungsmethoden für das Treibhausgasbudget von Linz ausgewählt.

In einem nächsten Schritt werden weitere Maßnahmen konzipiert und etwaige Finanzierungsoptionen ermittelt. Parallel dazu wird ein partizipativer Prozess für Bürgerinnen und Bürger aufgesetzt, in welchem letztlich die gemeinsame Vision für ein klimaneutrales Linz identifiziert werden soll. Zusätzlich werden die Erfordernisse für eine Bewerbung zur EU-Mission gesichtet und ein Struktur- und Kapazitätsplan für die Bewerbung vorbereitet.

Erwartete Ergebnisse

Als Ergebnis des Projekts entstehen ein verbleibendes Treibhausgas Budget für Linz, ein in der Intensität anpassbares Maßnahmenpaket und eine Roadmap zur Klimaneutralität welche, zusammen mit den Kennzahlen, verschiedene überprüfbare Meilensteine definiert, deren Erreichen überwacht werden kann.

Während die sachliche Grundlage durch diese Ergebnisse gegeben ist, werden diese durch eine mit Bürgerinnen und Bürgern erarbeitete Vision für ein Klimaneutrales Linz thematisch vereint. Dabei stehen die Chancen zu einer Verbesserung der Lebensqualität, die sich durch diese Maßnahmen ergeben, im Vordergrund. Letztlich liefert das Projekt auch wichtige Grundlagen für eine Bewerbung zur EU-Mission „100 climate neutral cities by 2030 by and fort he citizens".

Projektbeteiligte

Projektleitung

Johannes Horak, Umweltmanagement des Magistrats der Landeshauptstadt Linz

Kontaktadresse

Johannes Horak
Stadtklimatologe
Umweltmanagement
Planung, Technik und Umwelt
Hauptstraße 1-5
A-4041 Linz
Tel.: +43 (732) 7070 3974
E-Mail: Johannes.horak@mag.linz.at
Web: www.linz.at/stadtklima.php