Energie2POG - Hybrider Energieverbund am Pogusch - Erneuerbare Energien und kosten­effizienter Betrieb

Ziel des Projektes war die Konzeption, Optimierung und Demonstration eines hybriden hinsichtlich betrieblicher Stoffströme optimierten Energieversorgungs­systems für einen Gastronomie und Hotelbetrieb in exponierter Lage. Das Konzept ermöglicht die Integration und Einbindung betrieblicher Stoffströme in das Wärme- und Energieversorgungs­system.

Kurzbeschreibung

Status

abgeschlossen (November 2022)

Motivation und Forschungsfrage

Am Beispiel des Gastronomie- und Hotelprojektes „Steirereck – Pogusch" wurde durch energetische und ökologische Optimierungsmaßnahmen des Bestandes im Verbund mit den geplanten Neubaumaßnahmen ein Plus-Energie- Ensemble realisiert.

Ziel des Projektes war die Konzeption, Optimierung und Demonstration eines hybriden, hinsichtlich betrieblicher Stoffströme optimierten Energieversorgungssystems für den Gastronomie- und Hotelbetrieb „Steirereck" in exponierter Lage auf dem Pogusch. Die dem Projekt zugrundeliegende Idee ist der Einsatz von Solarenergie, Biomasse und passiven Komponenten zum Plusenergiegebäudeverband an einem Standort mit hoher ökologischer Sensibilität.

Status Quo / Ausgangssituation

Gasthöfe und Restaurants weisen einen Energiekostenanteil am Umsatz von ca. 6% auf, Hotels von ca. 4% (BMWFW, 2015). Der Energieverbrauch in der Hotellerie und Gastronomie ist ein entscheidender Produktionsfaktor, der hohe Kosten und CO2-Emissionen verursacht. Es steht außer Zweifel, dass wohn- uns wohnähnliche Gebäude das höchste Potential zur Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen haben, es zeigt sich jedoch, dass Sondergebäude, wie Hotels und Tourismuseinrichtungen einerseits hohe Energieeinsparungspotenziale besitzen und andererseits wesentlich zur Verbreitung von Plus-Energiegebäuden und innovativen Technologien – speziell das beantragte Demoprojekt – beitragen können. Derzeit gibt es noch wenige innovative Umsetzungen im Bereich Energie- und Nachhaltigkeit bei Hotels und Tourismuseinrichtungen.

Folgende Defizite sind vorhanden:

  • Komplexe Energie- und Ressourcenströme
  • Meist werden einzelne Komponenten (Energie, Baustoffe, Nahrungsmittel, Mobilität, etc.) isoliert betrachtet – dadurch werden Synergiepotentiale nicht genutzt
  • Es liegen kaum Verbrauchsdaten aller Ressourcenströme von Gastronomiegebäuden vor

Projekt Inhalte und Zielsetzung

Am Beispiel des Gastronomie- und Hotelprojektes „Steirereck – Pogusch" wurde durch energetische und ökologische Optimierungsmaßnahmen des Bestandes im Verbund mit den geplanten Neubaumaßnahmen ein Plus-Energie- Ensemble umgesetzt. Es wurde gezeigt, dass durch ein umfassendes Maßnahmenbündel ein nahezu energieautarkes, ressourcenschonendes Tourismusprojekt in „Insellage" realisiert werden kann. Der Focus der Maßnahmen liegt im Bereich der Betriebsenergie (Wärme, Kälte, Strom), ergänzt durch Maßnahmen zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs (vielfältige Nahrungsmittelproduktion vor Ort, Kreislaufwirtschaft – Kompostierung, ökologische Baustoffauswahl) und Maßnahmen zur Senkung des mobilitätsbedingten Energie- und CO2-Verbrauches (Elektromobilität).

Methodische Vorgehensweise

Die Entwicklung und Planung des Forschungsprojektes erfolgte durch Literatur- und Internetrecherchen, Bestandsanalysen vor Ort und in zahlreichen Workshops und Planungsbesprechungen (online und präsent) mit den Projektpartner:innen, um die Ziele für Energie- und CO2-Einsparungen bereits im frühen Planungsstadium zu definieren. Energetische Simulationen für Errichtung und Betrieb des Areals bildeten die Grundlage für die Umsetzung des Demoprojektes.

Eine wissenschaftliche, qualitätssichernde Begleitung in der Planungs- und Bauphase, sowie ein Monitoring des laufenden Betriebs dienten der Optimierung und Überprüfung der Zielvorgaben.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen

Es wurde gezeigt, dass durch ein umfassendes Maßnahmenbündel ein nahezu energieautarkes, ressourcenschonendes Tourismusprojekt in „Insellage" realisiert werden kann. Der Fokus der Maßnahmen lag im Bereich der Betriebsenergie (Wärme, Kälte, Strom), ergänzt durch Maßnahmen zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs (ökologische Baustoffauswahl etc.) und Maßnahmen zur Senkung des mobilitätsbedingten Energie- und CO2-Verbrauches (Elektromobilität).

Für die Besucher und Gäste des Hotelprojektes „Steirereck – Pogusch" wurden die gesamten Maßnahmen und Verbrauchsdaten aufbereitet und werden in Form einer Präsentationstafel Interessierten vor Ort vorgestellt.

Auf Grund des hohen nationalen und internationalen Bekanntheitsgrades des Betriebes „Steirereck – Pogusch" (Gäste sind u.a. wichtige Vertreter:innen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft) weist das Forschungsprojekt bereits kurz nach der Fertigstellung ein hohes Verbreitungspotential (Multiplikatoreffekte) auf.

Ausblick

Die Überprüfung des umgesetzten Lösungskonzeptes auf Zielkonformität durch Monitoring, messtechnische Begleituntersuchung und Evaluierung zeigte eindeutig, dass die Erreichung eines nahezu PLUS-Energiestandards möglich ist. Weiterführende Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sollten sich mit der Wirtschaftlichkeit der gebäudetechnischen Komponenten für ein Plus-Energiegebäude in der Sanierung und Neubau beschäftigen. Dies ist Vorrausetzung für einen zukünftigen großflächigen Umsetzung des Konzepts im Hotel- und Gastronomiebereich.

Publikationen

Energie2POG - Hybrider Energieverbund am Pogusch - Erneuerbare Energien und kosten­effizienter Betrieb

Ziel des Projektes war die Konzeption, Optimierung und Demonstration eines hybriden hinsichtlich betrieblicher Stoffströme optimierten Energieversorgungs­systems für einen Gastronomie und Hotelbetrieb in exponierter Lage. Das Konzept ermöglicht die Integration und Einbindung betrieblicher Stoffströme in das Wärme- und Energieversorgungs­system. Schriftenreihe 35/2023
H. Reitbauer, B. Reitbauer, K. Höfler, T. Weiss, W. Wagner, R. Pertschy, Fr. Hengel, R. Pichler, G. Maierl, D. Trieb, P. Fürst
Herausgeber: BMK
Deutsch, 107 Seiten

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Projektbeteiligte

Projektleitung

Steirereck-Stadtpark GmbH

Auflistung der weiteren Projekt- bzw. KooperationspartnerInnen

  • AEE - Institut für Nachhaltige Technologien (AEE INTEC)
  • PPAG architects zt GmbH
  • TBH Ingenieur GmbH

Kontaktadresse

AEE INTEC
Feldgasse 19
A-8200 Gleisdorf
Tel.: +43 (03112) 5886 - 325
E-Mail: k.hoefler@aee.at
Web: www.aee-intec.at