Anergy2Plus - Demonstration und Ausbau eines Anergienetzes als Teil eines ganzheitlichen Energiekonzeptes und Plusenergiequartiers

Das übergeordnete Ziel im Projekt ist, dass ein gesamtheitlicher Ansatz bei der Auslegung, dem Bau und letztendlich in der Nutzung des Wohnquartiers im Rahmen der Energieversorgung verfolgt und demonstriert werden soll. Besonders im Bereich der thermischen Energieversorgung soll durch die Demonstration des innovativen Versorgungskonzeptes auf Basis eines Anergienetzes ein Projekt mit Leuchtturmcharakter auf dem Weg zum Plusenergiequartier geschaffen werden.

Kurzbeschreibung

Status

laufend

Ausgangssituation/Motivation

Das Wohnen und auch die Art und Weise des Zusammenlebens wird sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten stark verändern. Im Zuge der Urbanisierung werden viele Menschen in Ballungszentren ziehen, welche somit zu Hotspots von Energie- und Ressourcenverbrauch werden.

Vor dem Hintergrund des Klimawandels und zunehmender Ressourcenknappheit ist ein Umdenken in unserer Energieversorgung notwendig, besonders im Bereich der Wärme-, Kälte- und Warmwasserversorgung: Hierfür werden 51% des Endenergiebedarfes in der EU verwendet, wobei hier eine signifikante Zunahme des Kältebedarfes in Zukunft erwartet wird. 

Eine Erreichung jedweder Klimaziele ist somit an eine vollständige Dekarbonisierung der Wärme- und Kälteversorgung gekoppelt, die jetzt mittels innovativer Konzepte einzuleiten ist. 

Wärme- und Kältenetze sind hier Schlüsseltechnologien, da sie eine intelligente und nachhaltige Vernetzung von Erneuerbaren, Speichern, Nutzern und Gebäude und Kopplung mit anderen Energieversorgungsnetzen (Strom, Gas) erlauben.

Inhalte und Zielsetzungen

In Herzogenburg (NÖ) soll ein neues Wohnquartier, der „Garten der Generationen (GdG)" entstehen. Dieses Bauprojekt beinhaltet die Errichtung und Inbetriebnahme eines energetischen Gebäudeverbundes mit teilweise gemischter Nutzungsform auf einer geplanten Bruttogeschoßfläche von ca. 10000 m2.

Ziel des Gesamtvorhabens ist es, über mehrere Bauphasen ein nachhaltiges Wohnquartier zu entwickeln, wobei sich die Nachhaltigkeit nicht nur auf Aspekte der energetischen Versorgung bezieht, sondern auch andere Bereiche beispielsweise des sozialen Lebens mit angedacht werden. Zentrales Element der Energieversorgung soll ein Anergienetz zur Wärme- und Kälteversorgung werden, welches mit den Bauphasen wächst und mehr und mehr lokale Ressourcen einbindet.

In einer ersten Bauphase (Baubeginn Q3 / 2020) sollen drei Mehrfamilienhäuser mit einer jeweiligen Teilnutzung von 15% für e.g. Büroräume, Pflegepraxen entstehen. Parallel dazu soll die Infrastruktur für die nachhaltige Energieversorgung mittels des Anergienetzes installiert werden inklusive unter anderem der notwendigen thermischen Speicher (u.a. Erdspeicher), Wärmepumpen auf Gebäudeniveau, der Wärmequellen via Solarkollektoren und des Monitoring-Equipments für die Auswertung und Optimierung des Betriebs.

Das Ziel des eingereichten Projektes „Anergy2Plus" ist, dass ein gesamtheitlicher Ansatz bei der Auslegung, dem Bau und letztendlich in der Nutzung des Wohnquartiers im Rahmen der Energieversorgung verfolgt werden soll. Besonders im Bereich der thermischen Energieversorgung soll durch die Demonstration des innovativen Versorgungskonzeptes auf Basis eines Anergienetzes ein Projekt mit Leuchtturmcharakter auf dem Weg zum Plusenergiequartier geschaffen werden.

Diese Demonstration wird unterstützt mit einem umfassenden Monitoringkonzept. Für die Planung der weiteren Bauphasen werden weitere innovative Maßnahmen auf Komponentenniveau (e.g. Photovoltaik, PVT, Biomeiler) sowie auf Systemniveau (e.g. Last- und Speichermanagement, Verschränkung von Wärme-, Kälte- und Stromversorgung bis hin zu Microgrids) evaluiert und in Richtung Umsetzung vorangetrieben. Eingebettet in die Demonstration, Betrieb und weitere Planung sind Maßnahmen zur Nutzerintegration.

Methodische Vorgehensweise

  • Einsatz und Demonstration eines innovativen (ringförmigen) kalten Nahwärmenetzes („Anergienetz") zur Wärme- und Kälteversorgung des Quartiers basierend auf lokalen Ressourcen mit einer hohen energetischen sowie exergetischen Effizienz
  • Aktives Monitoring zur Optimierung des Anergienetzes und zur Erstellung von „Best Practices" und Erreichung besserer Multiplizier- und Reproduzierbarkeit solcher Energiesysteme für andere Quartiere
  • Planung und simulationstechnische Abbildung der nächsten Bauphasen mit weiteren innovativen Maßnahmen
  • Einbindung der Nutzer bzw. der Bewohner des Areals in die Planungs-, Umsetzungs- und Monitoringprozesse
  • Vorbereitung des Roll Out und Übertragbarkeit auf andere Bauvorhaben

Erwartete Ergebnisse

  • Neue Erkenntnisse im Planungs- und Transformationsprozess von neuen Siedlungsprojekten, Stadtquartieren etc. (Obkircher Plus, AEE INTEC, Planer, Verantwortliche in Kommunen und Städten)
  • Neue Erkenntnisse im Bereich der Planung, Anwendung und Implementierung von Anergienetzen als Teil einer ganzheitlichen Energieversorgung (Wärme, Kälte, Strom) in Siedlungsprojekten (AEE INTEC, Stadtteil- und Quartiersentwickler, Verantwortliche in Kommunen und Städten)
  • Neue Erkenntnisse im Bereich der Nutzer- und Stakeholderintegration bei Quartiersentwicklungen (GdG, AEE INTEC, Nutzer und Bewohner des Demonstrationsvorhabens, Verantwortliche in Kommunen und Städten)

Projektbeteiligte

Projektleitung

Garten der Generationen e.V. (GdG)

Projekt- bzw. KooperationspartnerInnen

  • Obkircher Plus
  • AEE – Institut für Nachhaltige Technologien

Kontaktadresse

Garten der Generationen e.V. (GdG)
Ronald Wytek
Am Hainer Berg-Dörflein 10
A-3130 Herzogenburg
E-Mail: ronald.wytek@gartendergenerationen.net
Web: www.gartendergenerationen.net