ÖGUT-Umweltpreis 2018 - Kategorie „Stadt der Zukunft“

ASFINAG und voestalpine sind Sieger der Kategorie! Für die Projektoptimierung und Digitalisierung bei der Sanierung von Übergangskonstruktionen bei Fahrzeugrückhaltesystemen auf Österreichs Autobahnen & Schnellstraßen erhielt das Team das vom BMVIT und FFG zur Verfügung gestellte Preisgeld von 5.000 Euro.

Die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) zeichnete am 27. November 2018 zum 32. Mal innovative Projekte und Vorbilder der Nachhaltigkeit aus. Sechs PreisträgerInnen freuen sich über insgesamt 20.000 Euro Preisgeld.

Kategorie „Stadt der Zukunft"

Gesucht wurden 2018 speziell Konzepte, Technologien und Systeme zum Themenfeld Digitalisierung im Bauwesen, denn Planen, Bauen und Betreiben von Gebäuden und Quartieren wird künftig wesentlich durch den digitalen Wandel bestimmt werden. Aus Sicht des nachhaltigen Bauens bietet das eine große Chance für effizienten Materialeinsatz, gute Rückbaueigenschaften und Optimierung von Energieversorgung und energieeffizientem Betrieb von Gebäuden.

Das Preisgeld wurde vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) und der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) zur Verfügung gestellt. Der Hauptpreis ist mit EUR 5.000.- dotiert.

Preisträger

Projektoptimierung durch Digitalisierung - „Sanierung von Übergangskonstruktionen bei Fahrzeugrückhaltesystemen auf Österreichs Autobahnen & Schnellstraßen"

ASFINAG Bau Management GmbH und voestalpine Krems Finaltechnik GmbH (Salzburg/Niederösterreich)

Konkreter Anlass für das Projekt waren umfassende Sanierungsmaßnahmen im Bereich der Leitschienen auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen, die innerhalb kürzester Zeit zu erfolgen hatten. Dies erforderte eine besonders effiziente Projektabwicklung. Daher wurde zur Digitalisierung des Projekts eine individuell angepasste Anwendung mit dem Namen Provast entwickelt.

Durch die durchgängige digitale Mehrfachverwendung von Daten und der sich daraus ergebenden Automatisierung von Abläufen wurde eine erkennbare Prozessverbesserung geschaffen. Manuell durchgeführte Schritte, die über viele Schnittstellen zur Ablage gelangten, sind nun digital in einer nwendung gebündelt: Die digitalisierte Projektabwicklung erleichtert bereits die Bestandsaufnahme vor Ort. Zum Beispiel sind Straßenabschnitte via GPS auf der Landkarte hinterlegt und können so leichter gefunden werden. Die Benutzeroberfläche ist an den jeweiligen Anwender angepasst und ermöglicht den Einsatz von der Baustellenaufnahme bis zur Montage. Sämtliche relevanten Informationen liegen in der Anwendung gebündelt vor. Auch Projektcontrolling sowie die Projektdurchführung werden deutlich optimiert.

Durch die Digitalisierung wurde die Wirtschaftlichkeit des Gesamtprojektes enorm erhöht, der Ressourceneinsatz gesenkt und die Umsetzungsqualität gesteigert. Gleichermaßen reduzierten sich der Reiseaufwand und der Aufwand für Baustellenabsicherungen erheblich, wodurch die Umweltbelastungen sowie die Verkehrsbehinderungen und das damit verbundene Unfallrisiko sanken.

Mit dieser anwendungserprobten digitalisierten Prozessoptimierung wurde nun ein Forschungsprojekt mit begleitendem Monitoring konkret in der Praxis umgesetzt. Zudem besteht für dieses Projekt eine hohe Multiplizierbarkeit mit Potenzial für den Export.

Michael Paula (BMVIT), Kurt Schwarzmüller (voestalpine Krems Finaltechnik), Arno Piko (ASFINAG), Monika Auer (Generalsekretärin der ÖGUT), Rene Alfons Haiden (Präsident der ÖGUT). © Fernanda Nigro
Foto: v.l.n.r.: Michael Paula (BMVIT), Kurt Schwarzmüller (voestalpine Krems Finaltechnik), Arno Piko (ASFINAG), Monika Auer (Generalsekretärin der ÖGUT), Rene Alfons Haiden (Präsident der ÖGUT). © Fernanda Nigro

Nominierung

BIMaterial: Prozess-Design für einen BIM-basierten materiellen Gebäudepass

Assoc. Prof. Iva Kovacic, Dipl.‐Ing. Meliha Honic, TU Wien Institut für interdisziplinäres Bauprozessmanagement, Industriebau und interdisziplinäre Bauplanung

Im Projekt wurde mit Bedacht auf bestehende Standards ein innovativer Ansatz zur Begleitung eines Gebäudes im gesamten Lebenszyklus konzipiert. In Anlehnung an die Systematik des Energieausweises wurde ein materieller Gebäudepass (MGP) erarbeitet, welcher Informationen über die Materialzusammensetzung, Bauteildicken etc. beinhaltet, sowie das Recycling‐ und Optimierungspotenzial von Gebäuden aufzeigt.

Das Zukunftsthema Abfallreduktion wurde in diesem Stadt der Zukunft Forschungsprojekt praxistauglich umgesetzt.

Foto: v.l.n.r.: Michael Paula (BMVIT), Meliha Honic (TU Wien), Rene Alfons Haiden (Präsident der ÖGUT), Monika Auer (Generalsekretärin der ÖGUT) © Fernanda Nigro
Foto: v.l.n.r.: Michael Paula (BMVIT), Meliha Honic (TU Wien), Rene Alfons Haiden (Präsident der ÖGUT), Monika Auer (Generalsekretärin der ÖGUT) © Fernanda Nigro

Nominierung

PlanRadar – Innovative Dokumentation und Kommunikation in Bau & Immobilienprojekten

PlanRadar GmbH, Wien

PlanRadar ist eine webbasierte SaaS-Lösung (Software as a Service) für Baudokumentation, Mängel- und Aufgabenmanagement in Bau- und Immobilienprojekten. Über eine Webapplikation (für alle Browser) und mittels nativer Apps für alle Smartphones und Tablets (iOS, Android, Windows) wird die Erfassung, Dokumentation, Kommunikation und Nachverfolgung von Baumängeln und Aufgaben ermöglicht und damit die Effizienz in der Bauabwicklung deutlich erhöht.

Foto: v.l.n.r.: Michael Paula (BMVIT), Constantin Köck (PlanRadar GmbH), Clemens Hammerl (PlanRadar GmbH), Rene Alfons Haiden (Präsident der ÖGUT), Monika Auer (Generalsekretärin der ÖGUT) © Fernanda Nigro
Foto: v.l.n.r.: Michael Paula (BMVIT), Constantin Köck (PlanRadar GmbH), Clemens Hammerl (PlanRadar GmbH), Rene Alfons Haiden (Präsident der ÖGUT), Monika Auer (Generalsekretärin der ÖGUT) © Fernanda Nigro

Weitere Kategorien

Neben der Kategorie „Stadt der Zukunft" wurde der ÖGUT-Umweltpreis 2018 in weiteren vier Kategorien vergeben:

  • Frauen in der Umwelttechnik (Sponsor: BMVIT)
  • Nachhaltige Kommune (Sponsor: Österreichischer Städtebund)
  • Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement (Sponsor: BMNT)
  • World without waste (Sponsor: Coca Cola)

Stadt der Zukunft Projekt gewinnt Hauptpreis in der Kategorie "Nachhaltige Kommune"

In der Kategorie Nachhaltige Kommune freuen sich die Stadtgemeinde Gleisdorf, die Stadtwerke Gleisdorf und die AEE INTEC über den Hauptpreis für das Projekt: Die Entwicklung und Umsetzung der Methodik „räumliche Energieplanung" in der Kleinstadt Gleisdorf.

Stadt der Zukunft-Projekt EnergyCityConcepts (ECC)

Die Preisverleihung fand im Rahmen des ÖGUT-Jahresempfangs am 27. November 2018 in Wien statt.

Weitere Informationen zum Umweltpreis auf der ÖGUT-Website