ÖGUT-Umweltpreis 2017
Am 29. November 2017 wurde der alljährliche Umweltpreis der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik im Kuppelsaal der TU Wien feierlich übergeben. Im Rahmen des ÖGUT-Jahresempfangs wurden wegweisende Initiativen, herausragende Nachhaltigkeitsprojekte und innovative Persönlichkeiten für ihr Engagement ausgezeichnet.
Kategorie „Stadt der Zukunft"
Gesucht wurden heuer speziell Konzepte, Technologien und Systeme zum Themenfeld „Grüne Stadt" mit dem Schwerpunkt Gebäudebegrünung. Dazu gehören beispielsweise Maßnahmen zur Verringerung von Urban Heat Islands durch großflächige Begrünungsvorhaben, Verbesserung des Komforts öffentlicher Räume durch Begrünungsmaßnahmen bei Gebäuden oder Projekte zur Schaffung großflächiger Grünstrukturen in der Altstadt.
In der Kategorie „Stadt der Zukunft" wurde das Projekt „Urban Heat Islands – Strategieplan Wien" ausgezeichnet. Der Strategieplan wurde in interdisziplinärer Zusammenarbeit von der BOKU Wien, der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22 und weiteren zahlreichen Fachabteilungen der Stadt Wien erarbeitet. In diesem Strategieplan werden über 50 technische und strategische Maßnahmen aufgezählt, die dazu beitragen, Hitzeinseln zu reduzieren und den Grünanteil in Straßen und Freiräumen zu erhöhen.
Das Preisgeld von 5.000,- Euro wurde vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) mit dem Programm Stadt der Zukunft und der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) zur Verfügung gestellt.
Nominiert wurden:
- PROJEKT: Biotope City is Smart
Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Landschaftsplanung (Lead), Foundation Biotope City, wohnbund:consult, Dr. Ronald Mischek ZT, Green4cities GmbH, Arch. Dipl.-Ing. Maria Auböck, Rüdiger Lainer + Partner Architekten ZT GmbH - PROJEKT: GrünPlusSchule
TU Wien, Institut für Hochbau und Technologie
Businessart Sonderpreis
Mit dem Businessart Sonderpreis wurde die Gassner & Partner Baumanagement GmbH für das Projekt "Garden State – Der Markt im Haus" ausgezeichnet.
Betonierte, finstere Höfe und ein katastrophaler Bauzustand des Hauses in der Marktgasse 8-10 im 9. Wiener Gemeindebezirk waren die Ausgangslage. Ziele waren die thermisch-energetische Sanierung und die Raumschaffung durch Nachverdichtung ohne Verschlechterung der Wohnsituation der 35 WohnungseigentümerInnen. Dies wurde durch neue Räume im Dachgeschoss und attraktive Gartenwohnungen sowie eine intensive Begrünung von Fassade, Innenhöfen und Feuermauern erreicht.
Durch den Einsatz von Passivhauskomponenten, Fassaden-Dämmung, Austausch von Fenstern und Türen, dem teilweisen Einsatz von kontrollierter Wohnraumlüftung etc. konnte der Heizwärmebedarf um 80 % auf Niedrigstenergie-Standard reduziert werden. Zusätzlich wurden alle Wohnungen auf Fernwärme umgestellt und der CO2-Ausstoß um 245 t im Jahr verringert.
Neben dem Wohlfühlfaktor durch die Pflanzen im Innenhof entsteht ein natürlicher Sichtschutz durch Begrünung und alle BewohnerInnen können Obst, Gemüse, Kräuter und Blumen zum Eigenverbrauch anbauen. Damit gelang es, zusätzlich zur Sanierung auf Niedrigstenergiestandard ein innerstädtisches Grünkonzept zur Stadtbelebung zu entwickeln.
Kontakt: Ing. Robert Gassner, office@gassner-partner.at
Der ÖGUT-Umweltpreis als Auszeichnung
Die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) zeichnete heuer bereits zum 32. Mal die besten Nachhaltigkeitsprojekte und innovative Persönlichkeiten mit dem ÖGUT-Umweltpreis aus. Mit 78 hochwertigen Einreichungen in fünf Kategorien wurden auch heuer wieder zahlreiche Projekte eingereicht, die wesentliche Impulse für eine nachhaltige Entwicklung setzen.
Die insgesamt sechs UmweltpreisträgerInnen konnten sich über ein Preisgeld von EUR 19.500,- freuen. Das Preisgeld in den Kategorien "Stadt der Zukunft" und "Frauen in der Umwelttechnik" wurde mit Unterstützung des BMVIT vergeben. In der Kategorie "Frauen in der Umwelttechnik" wurde DIin Mag.a Gudrun Senk (Wien Energie) ausgezeichnet.