IEA AFC Annex 33: Stationäre Applikationen (Arbeitsperiode 2014 - 2017)
Kurzbeschreibung
In Annex 33 stehen die folgenden Tasks auf dem Programm:
- Evaluierung der derzeit laufenden größeren Demonstrationsprojekte
- Identifizierung von Nischenmärkten
- Analyse der verschiedenen möglichen Brennstoffe inkl. Reformierungsanfordernissen
- Analyse der ökonomischen Voraussetzungen für die Markteinführung
- Analyse der regulativen Rahmenbedingungen
Von Seiten der Österreichischen Energieagentur liegt der Fokus auf Subtask 3. In diesem Subtask werden die geänderten Rahmenbedingungen, welche sowohl Chancen als auch Risiken für die weitere Umsetzung von Brennstoffzellen bilden, analysiert und im Falle von Barrieren Gegenstrategien bzw. Empfehlungen für Weiterentwicklung dieser Rahmenbedingungen abgegeben. Die relevanten gesetzlichen Vorgaben
auf EU-Ebene sind:
- Richtlinie 2010/31/EU „Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden"
- Richtlinie 2012/27/EU „Energieeffizienzrichtlinie"
- Richtlinie 2009/28/EU „Erneuerbare Energien"
- Richtlinie 2010/30EU „Energieverbrauchskennzeichnung von Produkten"
- Richtlinie 2009/125/EU „Ökodesign-Richtlinie"
- Richtlinie 2009/73/EU „Vorschriften für den Erdgasbinnenmarkt"
- Richtlinie 2009/72/EU „Vorschriften für den Elektrizitätsbinnenmarkt"
Ergebnisse
Die AEA hat die oben genannten Richtlinien im Hinblick auf positive aber auch negative Einflüsse auf die Markdurchdringung von stationären Brennstoffzellen analysiert, aufbereitet und konkrete Verbesserungs-vorschläge ausgearbeitet. Ebenso wurden die maßgeblichen Ansprechpartner unter Berücksichtigung der jeweiligen Interessensperspektive, mittels Portfolioanalyse identifiziert, um die erforderlichen politischen Rahmenbedingungen und Instrumente zu schaffen. Neben der Analyse der gesetzlichen Rahmenbedingungen wurden auch die Preisunterschiede der stationären Brennstoffzellenanwendungen zwischen Japan und der EU ausgearbeitet und gegenübergestellt. Diese Preisdifferenz lässt sich größtenteils wie folgt erklären:
- Japan als BZ-Zentrum: Die meisten Komponenten von stationären Brennstoffzellen werden entweder in Japan oder Südkorea erzeugt und von den in der EU ansässigen Herstellern „lediglich" zusammengebaut und im Anschluss unter einem anderen Fabrikat verkauft – daher hohe Preisunterschiede
- Wesentlich höhere Sicherheitsanforderungen in der EU (daher auch höhere Herstellungskosten für z.B. Steuerung und Regelung der Brennstoffzellen)
- Die Installation der Brennstoffzellen erfolgt in Japan von Sub-Vertragsnehmern der lokalen Erdgasversorgungsunternehmen wie beispielsweise Tokio-Gas. Diese Unternehmen sind wirtschaftlich sehr eng mit dem Erfolg der Erdgasversorgungsunternehmen verflochten und sind deswegen mehr oder minder gezwungen, der durch die Erdgasversorgungsunternehmen vorgegebenen Richtung zu folgen, und somit mit sehr geringen Aufschlägen die stationären Brennstoffzellen zu installieren.
In diesem Zusammenhang ist auch das mehrjährige japanische Förderprogramm zu erwähnen, das durch die degressiven Fördermodelle Anreize für Kostensenkungsprogramme der Hersteller schafft, und maßgeblich zu einem stabilen Marktumfeld für die Brennstoffzellen-produzenten beiträgt.
Die Identifizierung von Nischenmärkten für die Anwendung der Brenn-stoffzellentechnologie erfolgte unter Berücksichtigung der aus den großen Brennstoffzellenförderprogrammen wie z.B. ENE.Farm (Japan) und PACE (EU) gewonnenen Erkenntnisse.
Diese Ergebnisse und viele weitere liegen in Form eines Berichts vor, welcher von der Österreichischen Energieagentur verfasst wurde und auf der AEA-Website heruntergeladen werden kann.
Zusätzlich zu diversen Publikationen wurden auch ein Workshop im Jahr 2015 und ein Seminar im Jahr 2016 bezüglich stationäre Brennstoffzellen von der AEA-durchgeführt. Anbei folgen die Links zu der Veranstaltungs-dokumentation:
- Seminar: „International developments of stationary fuel cell systems"
- Workshop: "Fuel cells: Why is Austria not taking off?"
Des Weiteren gab es auch eine Presseausendung bezüglich der Ergebnisse des Projektes.
Publikationen
IEA AFC Annex 33: Stationäre Applikationen (Arbeitsperiode 2014 - 2017)
Das Hauptziel von Annex 33: Stationäre Applikationen ist die forcierte Technologieentwicklung von Schlüsselkomponenten und Systemen. Die Marktimplementierung bzw. Transformation soll durch die Analyse und Entwicklung der hierfür erforderlichen politischen Rahmenbedingungen und Instrumente unterstützt werden. Die derzeit vorliegenden technologischen, ökonomischen und politischen Barrieren sollen identifiziert, Lösungen entwickelt und die Barrieren sukzessive abgebaut werden.
Die Österreichische Energieagentur vertritt Österreich im Annex 33 – Stationäre Applikationen.
Schriftenreihe
42/2017
Günter Simader
Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 48 Seiten
Downloads zur Publikation
Weitere Publikationen
- The yellow pages of SOFC technology (2017)
- The implementation of European Directives and Regulations: Opportunities or threats for fuel cell systems (2017)
- International status of molten carbonate fuel cells technology; McPhail, et. al; (2015)
- Implementing Agreement on Advanced Fuel Cells (AFC); Simader, G.: Kapitel 5.2, Task 25: "Fuel Cells for Stationary Applications", Wien (2011)
Teilnehmende Staaten
China, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Israel, Italien, Japan, Mexiko, Österreich, Schweden, Schweiz, Südkorea und USA.