Programmmanagement und Kommunikation in der missionsorientierten Forschungsförderung

Diese Studie stellt sich die Frage, wie Programmmanagement und Wissenskommunikation in der missionsorientierten, angewandten Forschung konzipiert und effektiv umgesetzt werden können. Mittels Literatur- und Dokumentenanalyse, Stakeholderanalyse, internationaler Fallstudien, Interviews, Fokusgruppen sowie einem Co-Creationworkshop wurden Rückschlüsse auf die aktuelle Wirkung der Kommunikations­dimensionen des Programmes "Stadt der Zukunft" gezogen und Überlegungen hinsichtlich der Weiterentwicklungs­möglichkeiten zu Missionsorientierung nach OECD-Definition angestellt. Das resultierende Modell wurde in einem finalen Reflexionsworkshop mit dem Auftraggeber diskutiert.

Bibliographische Daten

Schriftenreihe 23/2021
I. Wagner
Herausgeber: BMK
Deutsch, 92 Seiten

Inhaltsbeschreibung

Das Stadt der Zukunft (SdZ) Programm des Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) hat sich aus dem Haus der Zukunft Programm weiterentwickelt und bedient daher eine breitere Stakeholder landschaft als früher. Zudem gibt es Dezentralisierungstendenzen in der Energieversorgungsbranche sowie das Entstehen neuer AkteurInnen durch neue Innovationen, weshalb sich die Stakeholderdiversität ebenfalls erhöht und das Potenzial haben, Kommunikationsaufgaben komplexer zu machen. Zudem versteht sich das SdZ-Programm als einer der österreichischen Vorreiter der missionsorientierten Innovationsförderung und möchte sich in dieser Tradition weiter in ihrer Abwicklung und Kommunikation Richtung Missionsorientierung entwickeln.

Diese Studie stellt sich daher die Frage, wie Programmmanagement und Wissenskommunikation in der missionsorientierten, angewandten Forschung konzipiert und effektiv umgesetzt werden können. Es wurden mittels Literatur- und Dokumentenanalyse, Stakeholderanalyse, zweier internationaler Fallstudien, Interviews mit insgesamt 15 ExpertInnen und AkteurInnen aus den verschiedenen Stakeholdergruppen, zweier Fokusgruppen sowie einem Co-Creationworkshop Rückschlüsse auf die aktuelle Wirkung der Kommunikationsdimensionen des SdZ-Programmes gezogen und Überlegungen hinsichtlich der Weiterentwicklungsmöglichkeiten zu Missionsorientierung nach OECD-Definition angestellt. Das resultierende Modell wurde in einem finalen Reflexionsworkshop mit dem Auftraggeber diskutiert.

Der analytische Zugang unterteilt Missionsorientierung für die „Stadt der Zukunft" in drei Ebenen, wovon die erste die Kommunikation auf Programmebene betrachtet, die zweite Ebene eine programmübergreifende Koordination im Sinne gemeinsamer Missionen überlegt und Ebene 3, auf welcher eine klar definierte „Mission Stadt der Zukunft" angenommen wird und eine Stakeholderkommunikation als Kooperation in einem komplexen System verstanden wird.

Dieses Verständnis wird bei der Entwicklung der Lösungsvorschläge berücksichtigt und einerseits Weiterentwicklungsvorschläge für jeden einzelnen Programmschritt gemacht, um die Kommunikation auf Ebene 1 und 2 nach den drei Hauptfunktionen receive, transmit und collaborate zu verbessern. Eine Kommunikation für Ebene 3, so wird geschlussfolgert, kann am effektivsten über eine offene Kommunikationsarchitektur gelingen, die als Kooperationsplattform orchestriert wird, um möglichst vielen Individuen aller denkbaren Stakeholdergruppen problembasiert dynamische Interaktion und Kollaboration zu ermöglichen.

Als Ergebnis liefert diese Studie einen Vorschlag für eine Vorgehensweise, die es Prorammeigner:innen ermöglichen soll, Kommunikation und Programmmanagement für missionsorientierte Innovationsförderung in diesem Kontext zu planen. Folgende drei Schritte werden empfohlen:

  1. Die Mission definieren: Typus und Rahmenbedingungen der Mission berücksichtigen.
  2. Die Handlungsebene verstehen: Das „Ebenen-Modell" gibt Empfehlungen, auf welche Kommunikationsaktivitäten auf welcher Ebene besonderer Fokus zu legen ist.
  3. Den besten Weg zur Stakeholdereinbindung finden: Je nachdem, auf welcher Ebene die Mission stattfinden soll, werden unterschiedliche Funktionen des Public Engagement Triangle wichtiger.

Anhand von zwei konkreten Beispielen für im Rahmen des SdZ-Programmes möglichen hypothetischer (Sub-)Missionen werden nun diese drei Schritte exemplarisch angewendet und gezielt Vorschläge für Management und Kommunikations-Maßnahmen gemacht:

  1. Beispiel: Mission zur Etablierung von Plus-Energie-Quartieren in Österreich
  2. Beispiel: Mission zur Realisierung klimaneutraler Städte in Österreich

Die in dieser Studie erarbeiteten Modelle und Zugangsweisen sind so konzipiert, dass sie für die Gestaltung beliebiger Missions- und Zielsetzungen nützliche Orientierung geben können.

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