Villab - Sondierung eines Villacher Innovationslabors zur kooperativen Entwicklung von nachhaltigen Quartieren
Kurzbeschreibung
Status
abgeschlossen (Dezember 2022)
Motivation
Die Stadt Villach ist ein innovativer Industriestandort mit internationalen Leitbetrieben, wichtiger Verkehrsknotenpunkt für den Alpe-Adria Raum, Forschungszentrum im Bereich der Mikroelektronik und mit einer Bevölkerung von rund 64.000 Menschen die wichtigste Schul-, Sport und Kulturstadt in Oberkärnten.
Das Leitbild des Magistrats der Stadt Villach definiert Nachhaltigkeit als selbstverständliche Basis für Entscheidungen. Diese Grundsätze sind beispielsweise im Stadtentwicklungskonzept „STEVI: Konzept 2025" (mit dem Ziel der kompakten, nachhaltigen Stadtentwicklung) und im internen Leitbild des Magistrats der Stadt Villach („Villach lebt grün" – Richtlinie bzw. klimaneutraler Magistrat bis 2030) verankert. Im Sinne der Pariser Klimaziele sollen nun die magistratsinternen Strategien und Initiativen auf die restliche Stadt umgelegt werden.
Dieser Transformationsbedarf in der Stadt Villach war die zentrale Motivation für den Start des „Stadt der Zukunft"-Projektes "Villab-Sondierung" im Jahr 2021. Dieses Sondierungsprojekt diente der Überprüfung der Machbarkeit eines urbanen Innovationslabors, um in der Stadt Villach die Klimaneutralitätswende zu beschleunigen und die Wirkung von Klimaschutzmaßnahmen zu erhöhen. Nachhaltige Stadtentwicklung ist als zentraler Schlüsselprozess dieser Transformation in der Stadt Villach das Kernthema des Sondierungsprojektes, da der Magistrat der Stadt Villach hierbei ganz konkrete Handlungsspielräume hat:
- innerhalb der Organisationsstruktur des Magistrats der Stadt Villach inklusive der Weiterentwicklung von kommunalen Instrumenten zur verstärkten Betrachtung der Klimaneutralität,
- in der kooperativen, zukunftsorientierten Entwicklung von Stadtteilen mit Immobilieneigentümerinnen und Immobilieneigentümern, Bauträgern, Infrastruktur-Betreibern sowie Nutzerinnen und Nutzern und
- im eigenen Wirkungsbereich von stadteigenen Gebäuden, Straßen und Plätzen sowie urbanen Infrastrukturen.
Im Rahmen des Projektes „Villab-Sondierung" wurde daher untersucht, welche Maßnahmen für ein urbanes Innovationssystem in der Stadt Villach von Seiten des Magistrats und der Eigenbetriebe der Stadt Villach, aber auch im Zusammenspiel mit Dritten zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2040 erforderlich sind.
Das Projekt „Villab-Sondierung" wurde in enger Abstimmung mit einem weiteren „Stadt der Zukunft"-Projekt, der F&E-Dienstleistung „vilFIT – Villach Fit 4 Urban Mission", umgesetzt. Dieses parallellaufende Projekt diente der Überarbeitung der übergeordneten Strategien mit dem Zielhorizont 2030, um den erhöhten Anforderungen durch das Pariser Klimaschutzabkommen und den veränderten europäischen Vorgaben Rechnung zu tragen.
Die beiden Projekte sind somit für die zukünftige Entwicklung in Österreich wichtige lokale Aktivitäten. Sie schaffen die Voraussetzungen für zielgerichtetes Handeln der relevanten Key Stakeholderinnen und Stakeholder im Sinne einer klimaneutralen Stadt und werden damit strategische Ent-scheidungen und Gesetze der EU, des Bundes und des Landes Kärnten wirksamer machen. Dies betrifft beispielsweise das Erneuerbare-Wärme-Gesetz oder die EU-Gebäuderichtlinie, welches mit der Dekarbonisierung des Wärmesektors bis 2040 ambitionierte Ziele setzt und eine große Herausforderung für die betroffenen Stakeholderinnen und Stakeholder in der Umsetzung bedeutet.
Ausgangssituation
Die Stadt Villach unterscheidet sich strukturell wesentlich von den anderen großen und mittelgroßen Städten in Österreich und trifft damit auf besondere Herausforderungen. So sind Bauprojekte in der Stadt Villach relativ klein dimensioniert: ein durchschnittlich großes Wohnprojekt beinhaltet rund 20 Wohneinheiten. Weiters verfügt der Magistrat der Stadt Villach nicht über eigene Stadtwerke: abgesehen von der Trinkwasserversorgung und der Abwasserentsorgung werden kommunale Dienstleistungen wie Stromversorgung, Fernwärme und Mobilitätsservices von Dritten betrieben. Zudem befindet sich der überwiegende Großteil an Bestandsgebäuden und der als Bauland gewidmeten Liegenschaften nicht im Besitz des Magistrats der Stadt Villach. Dies bedeutet, dass die Transformation in Richtung Klimaneutralität in der Stadt Villach stark von Dritten abhängig ist und daher nur in Kooperation mit den jeweiligen verantwortlichen Unternehmen und Eigentümerinnen und Eigentümern gelingen kann.
Einzelne Kooperationserfolge beispielsweise im Bereich der Wärmeversorgung mit erneuerbarer Energie wurden in der Vergangenheit bereits erzielt: so konnte die KELAG Energie & Wärme GmbH in der Fernwärmeversorgung den CO2-Emissionsfaktor der Wärmeaufbringung seit dem Jahr 2007 von 220 kg/MWh auf 42 kg/MWh im Jahr 2021 senken. Aktuell stammen damit über 80 % der Fernwärmelieferungen aus erneuerbaren Energie- (Biomasse und Solar) und Abwärmequellen. Zugleich stieg im selben Zeitraum der Fernwärmeabsatz von rund 95 GWh auf über 200 GWh.
In Zukunft bedarf es für die Transformation in Richtung Klimaneutralität einen gesteigerten Einsatz von resilienten urbanen Infrastrukturen, die weitere Entwicklung von smarten Stadtquartiere (im Neubau, aber besonders im Bestand) und den Ausbau von nachhaltigen, vernetzten Mobilitätslösungen. Im Wärmebereich sind das beispielsweise Stadtteilenergiekonzepte auf Basis von Erdwärme und Energienetzen, standardisierte Modelle für den Ausstieg aus Ölheizungen und ganz wesentlich: Energieeffizienzprogramme im Gebäudesektor (Stichwort: Renovierungswelle). Hinzu kommen Infrastrukturaufgaben im Stromsektor (lokale Produktion auf Basis erneuerbarer Energieträger, Speicherung, Sektorenkopplung, Verteilung etc.), in der klimafreundlichen, urbanen Mobilität (E-Mobilität, Ladeinfrastruktur, Shared Mobility, Kleinfahrzeuge etc.), der Gestaltung der öffentlichen Räume (Raum für Menschen, Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel etc.) und ganz generell in der vorsorglichen Abwehr von klimabedingten Naturkatastrophen (Überschwemmungen, Trockenheit, Starkwindereignisse etc.).
Neben den technologischen Lösungen benötigt die Stadt daher Kooperationen mit den relevanten Key Stakeholderinnen und Stakeholdern, um privates Kapital für nachhaltigkeitsorientierte Investitionen verfügbar zu machen. Es zeigt sich insbesondere, dass dieser gemeinsame Entwicklungsprozess mit den privaten Gruppen an Akteurinnen und Akteuren eine weiterentwickelte Form der öffentlichen Stadtverwaltung bedarf: vernetzte Organisationsstrukturen für abteilungsübergreifende Zusammenarbeit und Koordinierung, angepasste Prozesse innerhalb der Verwaltung, aber auch bei der Kooperation mit Klima-Relevanzprüfungen und Klimawirkungsprüfungen, vertiefte Klimakompetenzen der beteiligten Abteilungen, vereinfachte Methoden und Tools für die Etablierung von neuen, klimafokussierten Arbeitsroutinen und zuletzt zusätzliche Ressourcen für die Einführung und Operationalisierung dieser Anpassungen.
Zielsetzungen und geänderte Rahmenbedingungen
Die übergeordneten Ziele des Projektes "Villab-Sondierung" sind die Beschleunigung des Transformationsprozesses in Richtung klimaneutrale Quartiere und die Steigerung der Klimawirkungen von Umsetzungsmaßnahmen. Klimawirkungen werden dabei im Sinne des Klimaschutzes und der Klimawandelanpassung verstanden.
Entsprechend des Ausschreibungsschwerpunkts "Vorbereitung von Reallaboren – die Klimaneutrale Stadt" des Stadt-der-Zukunft-Programms im Jahr 2020, bestand die ursprüngliche Intention des Sondierungsprojektes in der Konzeptionsentwicklung und Vorbereitung eines urbanen Innovationslabors in der Stadt Villach. Dieses Labor sollte – mit finanzieller Unterstützung des „Stadt der Zukunft"-Programms – als eigenständige Organisation von relevanten Partnerinnen und Partnern in Form eines innovativen Dienstleistungshubs betrieben werden und die bestehenden Lücken für die Erreichung der übergeordneten Ziele schließen.
Das BMK hat in der ersten Hälfte des Jahres 2022 mit den Themen Energiewende, Kreislaufwirtschaft, Mobilitätswende und klimaneutrale Stadt vier Schwerpunkte gesetzt und damit einhergehend die Förderungsinstrumente weiterentwickelt. Eine Konsequenz aus diesem Prozess der Neuausrichtung des BMKs ist, dass die geplanten Bestandteile des ursprünglich angedachten Innovationslabors nun verschiedenen, neuen Ausschreibungsprogrammen zugeordnet sind. Ein urbanes Innovationslabor in der Form einer eigenständigen Organisation ist nicht mehr Bestandteil der Programmstrategie.
Inhaltlich ergab sich für das Sondierungsprojekt dahingehend eine Änderung, dass die Entwicklung und Vorbereitung des Innovationslabors in der Stadt Villach in der ursprünglich angedachten (Organisations-)Form nicht mehr zweckmäßig waren. Von Vorteil war allerdings, dass sich die im Rahmen des Projektes bis dahin erarbeiteten Inhalte sehr gut mit der inhaltlichen Neuausrichtung des Programms „Stadt der Zukunft" deckten. So finden sich die identifizierten Unterstützungsbedarfe in der „Pionierstadt-Partnerschaft" wieder:
- Governance: Organisationsentwicklung für klimaneutrale Stadtentwicklung im Magistrat der Stadt Villach
Weiterentwicklung der verwaltungsinternen Anpassungsbedarfe für klimaneutrale Stadtentwicklung. - Umsetzung: Energie- und Mobilitätswende im Rahmen eines Demoprojektes
Weiterentwicklung des klimaneutralen Zukunftsquartiers Westbahnhof gemeinsam mit den Partnern ÖBB Immobilienmanagement GmbH und KELAG Energie und Wärme GmbH. Aktive Teilnahme an zukünftigen Forschungsinitiativen und -projekten. - Lernumgebung – sowohl magistratsintern als auch im Zusammenspiel mit lokalen Akteurinnen und Akteuren
Für das Projektteam bilden die angepassten Projektziele und Projektergebnisse somit weiterhin die Grundlagen für die künftigen strategischen und operativen Entwicklungsschritte in der Stadt Villach. Begrifflich wurde das Hauptergebnis des Sondierungsprojektes nun als integratives, urbanes Innovationssystem für die Stadt Villach bezeichnet.
Projektinhalte und methodische Vorgehensweise
Ausgangspunkt für die inhaltliche Ausrichtung des „Stadt der Zukunft"-Projektes „Villab-Sondierung" ist eine ausreichend hohe technologische Readiness von Green-Techs und Smart Services als Grundlage für die Entwicklung von klimaneutralen Stadtquartieren: es sind ausreichend gute Energie-, Umwelt- und Mobilitäts-Technologien und -Dienstleistungen am Markt verfügbar, mit denen das Ziel einer klimaneutralen Stadt erreicht werden kann. Dennoch gelingt dieser Transformationsprozess derzeit noch nicht in der erforderlichen Geschwindigkeit.
Für die Klimaneutralität in der Stadt Villach besteht auf zwei Ebenen ein Verbesserungsbedarf:
- innerhalb des Magistrats der Stadt Villach strukturell und organisatorisch im Sinne einer klimaorientierten Organisationsentwicklung in Verbindung mit der Anpassung eingesetzter hoheitlicher und nicht hoheitlicher Instrumente in Richtung Klimaneutralität
- bei innovativen Stadtentwicklungsprojekten in der Kooperation des Magistrats der Stadt Villach mit Partnerinnen und Partnern wie Liegenschaftseigentümerinnen und Liegenschaftseigentümern, Bauträgern und Infrastrukturdienstleistern (speziell für die Bereiche Energie und Mobilität) sowie Nutzerinnen und Nutzern.
Kerngedanke des Sondierungsprojektes war daher, genau jene spezifischen Interventionen zu identifizieren, mit denen die bestehenden Lücken innerhalb des Magistrats der Stadt Villach und im Dialog mit den für die Entwicklung von klimaneutralen Stadtquartieren erforderlichen Partnerinnen und Partnern geschlossen werden können. Thematisch wurden in diesem Entstehungsprozess die relevanten Themen für klimaneutrale Stadtteile behandelt: Infrastrukturen und Dienstleistungen für Energie und Mobilität, grüne & blaue Infrastruktur, digitale Systeme und Daten, Prozesse, Know-how, Geschäftsmodelle und Finanzierung, vertragliche Maßnahmen, Partizipation und Kommunikation.
Zudem wurden einzelne Aspekte dieses integrativen, urbanen Innovationssystems für die Stadt Villach exemplarisch erprobt, um den ersten innovativen, klimaneutralen Stadtteil (im Projekt als „Innovation District" bezeichnet) in der Stadt Villach auf den Weg zu bringen. Dies ist konkret im Entwicklungsgebiet Westbahnhof als gemeinsame Initiative vom Magistrat der Stadt Villach, der ÖBB Immobilienmanagement GmbH, der KELAG Energie und Wärme GmbH und weiteren Fachpartnerinnen und Fachpartnern geschehen. Dieser künftige Innovation District soll sich als Erfahrungsraum, Vorbild und Treiber für nachhaltige Stadtentwicklung im Interesse aller Gruppen an Stakeholderinnen und Stakeholdern in der Stadt Villach etablieren. So ist angedacht, die im Innovation District erprobten Methoden und Instrumente in die Verwaltungsprozesse zu überführen und somit in der Gesamtstadt zur Anwendung kommen zu lassen.
Die Entwicklung des integrierten, urbanen Innovationssystems für die Stadt Villach bestand aus folgenden Kernarbeitsschritten:
- der Aktualisierung und Vertiefung der Rahmenbedingungen und die detaillierte Analyse des bestehenden Eco-Systems in der Stadt Villach
- der Konzeption und Machbarkeitsprüfung der Bausteine für ein integriertes, urbanes Innovationssystem für die Stadt Villach
- dem weiteren, bedarfsgerechten Aufbau des Innovations-Eco-Systems für die Entwicklung von klimaaktiven Zukunftsquartieren in der Stadt Villach
- die Festlegung weiterer Schritte für den Aufbau eines integrierten, urbanen Innovationssystems für die Stadt Villach
Die genannten Bearbeitungsschritte sind integrativ, das bedeutet, in Rückkoppelung mit den betroffenen städtischen Abteilungen und den im Projekt Villab-Sondierung involvierten Key Stakeholderinnen und Stakeholdern, erarbeitet worden.
Basierend auf den im Sondierungsprojekt Villab erarbeiteten Ergebnissen zeigte sich klar, dass die Stadtplanungsabteilungen am Projektbeginn eines Bauvorhabens, einer Quartiersentwicklung oder eines urbanen Infrastrukturkurprojektes den größten Einfluss ausüben können. Im Zuge der Planung des Projektes und dessen Realisierung wandert der Einflussbereich immer mehr in Richtung der im Projekt involvierten (privaten oder öffentlichen) Bauträger und / oder Infrastrukturbetreiber.
Ein zukünftiges Villab hat die Aufgabe, die Interessen zwischen im jeweiligen Projekt involvierten Bauträgern und der Stadtverwaltung auszugleichen, gemeinsame Entwicklungsziele und damit verbundene Qualitäten kooperativ zu erarbeiten. Die dadurch gewonnenen Qualitätsziele können die Basis für privatrechtliche Vereinbarungen zwischen der Stadt, involvierten Bauträgern und urbanen Infrastrukturbetreibern bilden.
Einen weiteren wesentlichen Baustein bildet die zentrale Informations- und Nahtstellfunktion eines künftigen Villab als „Verbindungsknoten" zwischen den beteiligten Key Stakeholderinnen und Stakeholdern. Als neutraler Informations- und Koordinationshub können involvierte Bauträger und Infrastrukturbetreiber im Rahmen eines kooperativen Entwicklungsprojektes vernetzt und informiert werden. Insbesondere bei einem integrativen Entwicklungsprojekt kann die erforderliche Information, Einbindung und Aktivierung (Beteiligung) von interessierten Bürgerinnen und Bürgern über das Villab erfolgen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Das Projekt „Villab-Sondierung" hat sechs Bausteine als wesentliche Maßnahmenbündel für die weitere Transformation in Richtung Klimaneutralität definiert. Diese Bausteine orientieren sich strukturell an den für die Transformation in Richtung klimaneutrale Stadt relevanten Gruppen von Key Stakeholderinnen und Stakeholdern.
Die Bausteine und die entsprechenden Dienstleistungsschwerpunkte sind:
- Klimaneutrale Stadtentwicklung durch klimaorientierte Organisationsentwicklung im Magistrat der Stadt Villach mit den Komponenten klimaneutrale Prozesse und Verwaltungsstrukturen, ergänzende Ressourcen, vertiefende Klimakompetenzen und digitale Tools und Daten für klimaneutrales Managen ("Kommunale Governance für klimaneutrale Stadtentwicklung")
- Kooperationsprozesse für klimaneutrale Quartiere als gemeinsames Interesse und Zusammenspiel des Magistrats der Stadt Villach mit Liegenschaftseigentümerinnen und Liegenschaftseigentümern, Infrastrukturbetreibern und Bauträgern für die Entwicklung von Innovation Districts mit spezifischen unterstützenden Leistungen entlang des Entwicklungsprozesses
- Aktivierung privater Klimainitiativen der Bevölkerung mit den Schwerpunkten Information, Kampagnen, Beteiligung und One-Stop-Shop
- Marktbelebung mit dem Fokus auf Betriebe in Villach mit den Schwerpunkten innovative Firmen, Forschung, Vernetzung und Testplattform
- Klimakooperationen mit Gemeinden und Städten mit den Schwerpunkten Informations-austausch, Monitoring, Stadt-Umland-Kooperation, Beyond Kärnten
- Vernetzung und Verbreitung zur Aktivierung von Unterstützerinnen und Unterstützern sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren mit den Schwerpunkten Landesverwaltung und Landesorganisationen, Meinungsbildnerinnen und Meinungsbildnern, Interessensvertretungen, dem Finanzmarkt und Medien.
Im Sinne der ressourcenseitigen Machbarkeit, der Hebelwirkung der Interventionen und der Sichtbarkeit von Ergebnissen und Effekten wurde für die erste Phase des Innovationslabors eine Priorisierung auf die Bausteine "Kommunale Governance für klimaneutrale Stadtentwicklung" und "Kooperationsprozesse für klimaneutrale Quartiere" getroffen.
Ausblick
Die Ergebnisse des Projektes werden vom Projektteam für die Einleitung von konkreten nächsten Schritten herangezogen. Hierbei wird die Neuausrichtung der „Stadt der Zukunft"-Programme gezielt als Motor für die weitere Transformation fokussiert eingesetzt:
Die Ausschreibung "Pionierstadt - Partnerschaft für klimaneutrale Städte 2030" des BMKs wird für die strukturelle und organisatorische Weiterentwicklung des Magistrats der Stadt Villach angepeilt. Dies beinhaltet insbesondere den Aufbau von personellen Ressourcen, die Vertiefung der Kompetenzen für klimaneutrale Stadtentwicklung, die prozessualen Anpassungen bei Stadtent-wicklungsprojekten, den Ausbau der Datenbasis und die Bereitstellung von Entscheidungsgrundla-gen im Rahmen von hoheitlichen Aufgaben.
Ergänzend dazu soll ein strategischer Begleitprozess in der Stadt Villach zur gemeinsamen Weiterentwicklung, zur Qualitätssicherung und zum Informationsaustausch der relevanten Akteurinnen und Akteure aufgesetzt werden. Dieser Begleitprozess besteht aus:
- Koordination der Klimaagenden im Magistrat der Stadt Villach
- Weitere Initiierung von zukünftigen Demo- und Umsetzungsprojekten, insbesondere bei Brachflächen und Bestandsquartieren
- Kontinuierliches Monitoring und periodische Evaluierung des integrierten, urbanen Innovationssystems
- Netzwerkbetreuung und Informationsaustausch im Rahmen des gesamten Villacher Ecosystems: laufender Dialog von Projektergebnissen und Projekterkenntnissen mit der Kärntner Landesregierung sowie mit Kooperations- und Umlandgemeinden des Zentralraum Kärntens und mit innovativen Green-Tech-Unternehmen.
Die neue Ausschreibung "Technologien und Innovationen für die Klimaneutrale Stadt 2022" des BMKs ist für die Entwicklung des klimaneutralen Quartiers am Westbahnhof angedacht. Im Rahmen dieses kooperativ aufgesetzten Prozesses werden die im Rahmen des Sondierungsprojektes definierten Unterstützungsschwerpunkte konkret ausprobiert. Insbesondere erfolgte bei der Konzeption des Demoprojektes die rechtzeitige Einbindung der relevanten Partnerinnen und Partner. Das Konsortium für dieses Demoprojekt besteht aktuell aus TU Graz – Institut für Wärmetechnik, KELAG Energie & Wärme GmbH, ÖBB-Immobilienmanagement GmbH, Magistrat der Stadt Villach – Baudirektion mit Stabsstelle für Nachhaltigkeit und Energie und Abteilung für Stadtplanung, Büro für resiliente Raum- und Stadtentwicklung e.U. und smartwärts e.U. (in Kooperation mit reacct e.U.). Die Kernziele dieses geplanten Projektes sind ein ökologisch und ökonomisch optimiertes Versorgungskonzept sowie qualitativ und quantitativ definierte Qualitätssicherungsvereinbarungen für den zukünftigen klimaneutralen Innovationsstadtteil "Villach Westbahnhof".
Projekthighlights
- Highlight #1: Projektergebnisse decken sich mit der Neuausrichtung des Programms „Stadt der Zukunft"
- Highlight #2: Wissensaustausch im Magistrat der Stadt Villach und Wahrnehmung eines wichtigen Zukunftsthemas für die Stadt Villach
- Highlight #3: Spezifische Unterstützungsleistungen im Prozess für die Entwicklung von innovativen, klimaneutralen Stadtteilen und damit Skalierbarkeit durch weitere klimaneutrale Quartiere gegeben
- Highlight #4: Konkrete nächste Schritte sind mit Vorbereitung der Einreichung zur Ausschreibung „Pionierstadt" und mit dem Demo-Projekt am Westbahnhof in Gang gesetzt
Publikationen
Sondierung eines Villacher Innovationslabors zur kooperativen Entwicklung von nachhaltigen Quartieren (Villab-Sondierung)
Das Projekt „Villab - Sondierung“ dient der Überprüfung der Machbarkeit eines urbanen Innovationslabors zur Beschleunigung der Transformation Villacher Quartiere in Richtung Klimaneutralität. Die positive Machbarkeit vorausgesetzt, werden die Kooperationen mit relevanten Stakeholdern vertieft und ein Businessplan für ein künftiges Innovationslabor erstellt.
Schriftenreihe
61/2023
U. Lackner, M. Panebianco, G. Lang, L. Neumaier, A. Jordan, H. Moser, A. Alijagic, Y. Hendling, E. Rainer, K. Schreiner
Herausgeber: BMK
Deutsch, 78 Seiten
Downloads zur Publikation
Projektbeteiligte
Projektleitung
Stadt Villach
Projekt- bzw. Kooperationspartner:innen
- smartwärts e.U. - DI Gerhard Lang
- Silicon Austria Labs GmbH
- KELAG Energie & Wärme GmbH
- Zentralraum Kärnten+ - Verein zur Förderung der interkommunalen Zusammenarbeit für den Zentralraum Kärntens
- Büro für resiliente Raum- und Stadtentwicklung e.U. - DI Ernst Rainer (Werkvertragnehmer)
- reacct e.U. - Mag.a Karin Schreiner (Werkvertragnehmerin)
Kontaktadresse
Stadt Villach, Energiekoordination
MMag.a Ursula Lackner
A-9500 Villach
Tel.: +43 (4242) 205-4012
E-Mail: ursula.lackner@villach.at
Web: www.villach.at