SURO - Der städtische Untergrund als Rohstoffmine? Potential an Sekundärressourcen in der erdverlegten Infrastruktur

Machbarkeit eines Ressourcenkatasters zur Inventarisierung, Charakteri­sierung und Verortung der Materialbestände in den erdverlegten Infra­strukturnetzwerken österreichischer Stadtregionen. Das Ergebnis dient der ökonomischen Bewertung von Sekundärrohstoffpotenzialen.

Kurzbeschreibung

Ausgangssituation/Motivation

Der städtische Bergbau (Urban Mining) versteht Gebäude, Infrastrukturen und Deponien (Landfill Mining) als Reservoir für die Produktion von Sekundärrohstoffen. Die Infrastrukturen für Energie, Wasser und Information stellen ein beträchtliches, aber wenig bekanntes Rohstoffpotential dar. Ein Ressourcenkataster würde die Materialbestände nach Art, Menge und Nutzungszustand verorten und damit eine Grundlage für die wirtschaftliche und ökologische Beurteilung der Rohstoffpotentiale liefern.

Inhalte und Zielsetzungen

Ziel der Studie ist die Beurteilung, ob ein Ressourcenkataster für erdverlegte Ver- und Entsorgungsnetzwerke (Elektrizität, Telekommunikation, Trinkwasser, Abwasser, Gas sowie Fernwärme und –kälte) in Österreichs Stadtregionen mit vertretbarem Aufwand machbar ist.

Methodische Vorgehensweise

Um das Ziel zu erreichen, werden (1) der Datenbedarf für die Erstellung eines Ressourcenkatasters definiert, (2) der Datenbestand zu der erdverlegten Netzinfrastruktur in Österreich erhoben sowie städtische Testgebiete ausgewählt, um anhand der Auswertung konkreter Daten den Aufwand für die Erststellung eines Ressourcenkatasters abzuschätzen, und (3) die Ergebnisse aus Datenbedarf und –bestand gegenübergestellt, um die Machbarkeit eines Ressourcenkatasters zu beurteilen.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen

Die Ergebnisse in den Testgebieten zeigen, dass bei den meisten Netzbetreibern ein betrieblicher Ressourcenkataster mit vertretbaren Aufwand machbar ist. Dieser erlaubt die Entwicklung einer integrierten Instandhaltungs- und Rückbaustrategie und leistet somit einen Beitrag zur lebenszyklusorientierten Bewirtschaftung von Netzinfrastrukturen. Für die Umsetzung eines nationalen Ressourcenkatasters mit den Stadtregionen im Fokus müssen die Daten der betrieblichen Ressourcenkataster aggregiert und zusammengeführt werden. Dies unterstützt eine nationale Rohstoffplanung in ihrem Bemühen primäre und sekundäre Rohstoffe sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch optimal zu nutzen.

Ausblick

Die Studie zeigt, dass die relevanten Voraussetzungen für eine wirtschaftliche Beurteilung der Ressourcenpotentiale in der erdverlegten Netzinfrastruktur geschaffen werden können. Damit könnten in Kooperation mit ausgewählten Netzbetreibern die Hotspots zur aktuellen wie auch zur zukünftigen Gewinnung von Sekundärrohstoffen aus dem Leitungsnetz identifiziert und in einem Ressourcenkataster dargestellt werden.

Publikationen

Der städtische Untergrund als Rohstoffmine? Potential an Sekundärressourcen in der erdverlegten Infrastruktur

Machbarkeit eines Ressourcenkatasters zur Inventarisierung, Charakteri­sierung und Verortung der Materialbestände in den erdverlegten Infra­strukturnetzwerken österreichischer Stadtregionen. Das Ergebnis dient der ökonomischen Bewertung von Sekundärrohstoffpotenzialen. Schriftenreihe 27/2017
U. Kral, A. Allesch, H. Rechberger Deutsch, 73 Seiten

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Projektbeteiligte

Projektleitung

Technische Universität Wien
Institut für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft
O.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.rer.nat. Paul H. Brunner

Kontaktadresse

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Institut für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft
Dr. techn. Dipl. Ing. Ulrich Kral
Karlsplatz 13/226
A-1040 Wien
Tel.: +43 (1) 58801 226-55
Fax: +43 (1) 58801 9 226-55
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