Programmevaluierung "Stadt der Zukunft" 2013 - 2021

Im Rahmen dieser Evaluierung wurde überprüft, welche Wirkungen das Programm "Stadt der Zukunft" seit seiner Einführung erzielen konnte. Die Basis dafür bilden umfangreiche Befragungen von Projektnehmer:innen aus der Forschung und Multiplikatoren und Multiplikatorinnen aus Anwendungsgebieten wie der Ziviltechnik und Stadtplanung. Die Evaluierung schafft damit eine wichtige Grundlage für die Gestaltung von zukünftigen Forschungsförderungen.

Kurzbeschreibung

Ausgangssituation/Motivation

Das Programm "Stadt der Zukunft" des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) steht in einer Reihe von etablierten themenorientierten Forschungsförderungen in Österreich, die sich der konzentrierten Generierung von zukunftsträchtigen Lösungen in ausgewählten Schwerpunktthemen widmen.

Gefördert werden dabei insbesondere Vorhaben zur Erforschung und Entwicklung von digitalen Lösungen, Plus-Energie-Quartieren und Stadtbegrünungstechnologien als kritische Bestandteile einer resilienten und klimaneutralen Stadt. Seit 2013 wurden über das "Stadt der Zukunft" Programm € 72.876.885 zur Finanzierung von 259 Forschungs- und Entwicklungsvorhaben ausgeschüttet.

Inhalte, Methodische Vorgehensweise und Ergebnisse

Der vorliegende Bericht präsentiert die Ergebnisse aus der Evaluierung des Forschungs-, Technologie- und Innovations-(FTI-)Förderprogramms „Stadt der Zukunft" des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) für den Förderzeitraum von 2013 bis 2021. Die Evaluierung beruht auf einer umfangreichen Auswertung der Programmdokumente und Förderdaten, Gesprächen mit dem Programmmanagement und dem Feedback von mehr als 500 Fördernehmer:innen und Stakeholdern des Programms, das im Rahmen von zwei Befragungen und neun Interviews zwischen Februar und Juli 2022 erhoben wurde.

Die Auswertung zeigt, dass „Stadt der Zukunft" eine wichtige und große Lücke in der Forschungsförderung schloss und sich trotz des komplexen Umfelds gut von anderen Förderprogrammen der Energieforschung abgrenzen konnte. Durch eine zeitgerechte und inhaltlich relevante Themensetzung und umfangreiche Begleitmaßnahmen konnte das Programm wesentliche Beiträge zur Erweiterung der Innovationsbasis und Erhöhung der Qualität der F&E-Vorhaben leisten. Das Programm erwies sich damit für viele Fördernehmer:innen als effektives Instrument zur Steigerung der Wirksamkeit von F&E-Projekten.

Hinsichtlich der Erreichung der Programmziele lassen sich Beiträge des Programms zur Entwicklung einer umweltschonenden und klimafreundlichen städtischen Infrastruktur sowie zur Wettbewerbsfähigkeit und Kompetenz- bzw. Technologieführerschaft österreichischer Unternehmen nachweisen. Aufgrund des Programmfokus auf forschungsintensiven, technologischen Innovationen war die Realisierung entsprechender Beiträge auf die öffentliche Finanzierung von weiterführenden bzw. über einzelne Projekte hinausgehende F&E-Aktivitäten angewiesen.

Die Ambition, vielversprechende Gebäude- und Energietechnologien in ganze Stadtteile oder –quartiere zu überführen, konnte bisher nur sehr eingeschränkt realisiert werden. Dem standen eine verhältnismäßig kurze Programmlaufzeit, eine hohe Fragmentierung der Projekte, eine unzureichende Flexibilität gegenüber den Anforderungen der Städte, eine geringe Abstimmung mit dem Programm „Smart Cities Demo", regulatorische Hürden und eine geringe Berücksichtigung von sozialen Aspekten für die Implementierung von entsprechenden Technologien entgegen.

Der Bericht schließt mit einem Ausblick auf den neuen FTI-Schwerpunkt „klimaneutrale Stadt" und aus der Untersuchung von „Stadt der Zukunft" abgeleiteten Empfehlungen zur Gestaltung des Schwerpunkts ab. Die während des Zeitraums dieser Evaluierung geplante Neugestaltung der thematischen FTI-Politik des BMK, insbesondere in Bezug auf die „klimaneutrale Stadt", bietet nach unseren Einschätzungen erhebliches Potenzial zur Setzung geeigneterer Rahmenbedingungen für die erfolgreiche Praxis-Überführung klimafreundlicher Lösungen auf der Quartiersebene. Um dieses Potenzial voll ausschöpfen zu können, empfehlen wir neben der Implementierung bereits vorgesehener Maßnahmen insbesondere die Umstellung auf ein zeitlich flexibleres Fördersystem, die inhaltliche Verknüpfung von technologischen und sozialen Innovationen, die Einrichtung einer Kommunikationsplattform zur Unterstützung der Zielgruppen.

Publikationen

Programmevaluierung "Stadt der Zukunft" 2013 - 2021

Im Rahmen dieser Evaluierung wurde überprüft, welche Wirkungen das Programm "Stadt der Zukunft" seit seiner Einführung erzielen konnte. Die Basis dafür bilden umfangreiche Befragungen von Projektnehmer:innen aus der Forschung und Multiplikatoren und Multiplikatorinnen aus Anwendungsgebieten wie der Ziviltechnik und Stadtplanung. Die Evaluierung schafft damit eine wichtige Grundlage für die Gestaltung von zukünftigen Forschungsförderungen. Schriftenreihe 8/2023
H. Wieser, J. Kaufmann, J. Kofler, A. Marcher
Herausgeber: BMK
Deutsch, 165 Seiten

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Projektbeteiligte

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