plusenergy-FLAGSHIP: Plusenergie-Bürogebäude 2.0 - die viadonau Unternehmenszentrale

Für die neue Unternehmenszentrale der viadonau (via donau - Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft m.b.H.) sollen im Zuge des gegenständlichen Projekts verschiedene Innovationen in Richtung eines „Plus-Energie Standard 2.0“ umgesetzt und in einem Gesamtkonzept vereint werden.

Kurzbeschreibung

Ausgangssituation/Motivation

Auch wenn mittlerweile einige Gebäude realisiert werden konnten, die den Plus-Energie Standard erreichen, hat dieser Standard noch bei weitem nicht die Breite erreicht, die notwendig wäre, um substanzielle Fortschritte in Richtung CO2-Neutralität im Gebäudebereich zu erreichen.

Weiters besteht in verschiedener Hinsicht ein Bedarf zur Weiterentwicklung des Plus-Energie Standards in Richtung eines „Plus-Energie Standard 2.0". Dies betrifft beispielsweise die (verstärkte) Nutzung von grundlastfähiger erneuerbarer Energie am Standort, die Entwicklung eines stärkeren Fokus auf Energiespeicherung oder die Integration der Mobilität der Gebäudenutzer:innen in das Gebäudekonzept.

Inhalte und Zielsetzungen

Für die neue Unternehmenszentrale der viadonau sollen im Zuge des gegenständlichen Projekts verschiedene Innovationen in Richtung eines „Plus-Energie Standard 2.0" umgesetzt und in einem Gesamtkonzept vereint werden. Die „viadonau", ein 100%-Tochterunternehmen des BMK mit der Zielsetzung der Erhaltung und Entwicklung der Wasserstraße Donau am österreichischen Abschnitt, wird ab 2024 eine neue Unternehmenszentrale mit 120 Nutzer:innen beziehen.

In Übereinstimmung mit dem Unternehmensziel der viadonau, bis zum Jahr 2030 Klimaneutralität zu erreichen, soll die neue Unternehmenszentrale höchste Energieeffizienz-Standards erfüllen und insbesondere hinsichtlich folgender Innovationen richtungsweisend sein:

  • Setzen weitergehender Schritte in Richtung Energieautarkie;
  • CO2-neutrale Energieversorgung für Wärme und Kälte (mit einer Donauwasser-Wärmepumpe);
  • Großer Batteriespeicher: dadurch Netzentlastung und Nachtbetrieb ohne Bezug von Netzstrom möglich;
  • Kopplung von Elektromobilität und Gebäude (Umstellung des gesamten Fuhrparks auf E-Mobile, Sensibilisierung der Nutzer:innen, intelligentes Lademanagement);
  • Höchste/verbesserte Effizienzstandards bei Geräten und Gebäudeinfrastruktur (EDV, Beleuchtung, MSR);
  • Energetische und stoffliche Nutzung des gebäudeeigenen Abwassers (Hochtemperatur-Biogasreaktor (Substrate: Fäkalien, Speisereste) und Nutzung des Biogases mittels Brennstoffzelle zur elektrischen Energiebereitstellung; Erzeugung von Dünger aus Urin mittels einer VUNA-Anlage).

Ziel des Projektes ist es, die angeführten Innovationen in einer wirtschaftlich tragfähigen Weise umzusetzen, im praktischen Betrieb zu optimieren und deren Multiplizier- und Skalierbarkeit für Büro- und Wohnbauten der Stadt der Zukunft darzustellen. Zudem soll das Projekt auch Innovationen im Bereich Schiffstechnik fördern.

Methodische Vorgehensweise

Es werden folgende Methoden eingesetzt:

  • Bauphysikalische Detailplanung und Optimierung der einzelnen Bauteile;
  • Durchführung von thermischen Gebäudesimulationen;
  • Untersuchung verschiedener Systemauslegungen hinsichtlich Wärme- und Kälteverteilung unter integraler Zusammenarbeit von allen Bereichen;
  • Installation und insbesondere die Inbetriebnahme (Synchronisation aller automatisierten Systeme) aller haustechnischen Anlagen.

Die energetische und stoffliche Nutzung des Abwassers wird mittels Preengineering, Monitoring, Gasmessung (Qualität und Quantität), Anlagenbetreuung, 16 sRNA Analyse des Mikrobioms, Gärrestaufreinigung im Labormaßstab sowie durch Erstellung einer Bilanz und LCA erarbeitet.

Erwartete Ergebnisse

Es wird ein Gesamtkonzept für die Umsetzung der thermischen und elektrischen Energieversorgung der Unternehmenszentrale in Richtung „Plus-Energie 2.0" entwickelt und ein möglichst hoher Eigenversorgungsgrad des Gebäudes nach Installation und Inbetriebnahme aller Maßnahmen erreicht. Dabei wird eine Versuchsanlage zur Verwertung von organischen Reststoffströmen und der Rückgewinnung von Energie und Nährstoffen aufgebaut und in Betrieb genommen.

Projektbeteiligte

Projektleitung

Schöberl & Pöll GmbH

Projekt- bzw. Kooperationspartner:innen

  • Wien Energie GmbH
  • BOKU Wien, Institut für Umweltbiotechnologie, Arbeitsgruppe Anaerobtechnologie (Biogas Forschungs- und Beratungsgruppe)
  • TB-Starchel Ingenieurbüro GmbH
  • SAUTTER ZT
  • Dr. Alexander Keul - Umweltpsychologie, Angewandte Psychologie

Kontaktadresse

Schöberl & Pöll GmbH
Lassallestraße 2/6-8
A-1020 Wien
Tel.: +43 (1) 726 45 66
E-Mail: office@schoeberlpoell.at
Web: www.schoeberlpoell.at