KoPro Lzk+ - Kosten- und Prozessoptimierung im Lebenszyklus von Niedrigst- und Plusenergie­gebäuden

Ziel des Projekts war es, einen durchgängigen Prozess zur energetisch-wirtschaftlichen Optimierung von Null- und Plusenergiegebäuden in allen Planungsphasen vom regionalen Entwicklungskonzept bis zum Rückbau des Gebäudes zu entwickeln, für die planungsbegleitenden Akteure aufzubereiten und online zur Verfügung zu stellen. Neben der Beschreibung des durchgängigen Planungsprozesses werden wichtige Kostenkenngrößen und Einsparpotenziale in einer Datenbank verfügbar gemacht.

Kurzbeschreibung

Ausgangssituation/Motivation

Wie Forschungs- und Demonstrationsprojekte zeigen, können schon heute Gebäude im nahe Null- und Plusenergiestandard errichtet oder saniert werden, die auch in der Praxis äußerst niedrige Energiebedarfe und CO2-Emissionen erreichen und zusätzlich gebäudenahe erneuerbare Energien nutzen, die wirtschaftlich zu betreiben sind. Die breite Markteinführung derartiger Gebäude schreitet jedoch bislang sehr zögerlich voran, da planungsbegleitende Methoden und Prozesse zur kostenoptimalen Integration von Effizienzmaßnahmen und erneuerbaren Energien noch nicht ausreichend beschrieben und damit noch nicht üblich sind. Als Folge wird - in vielen ungenügend geplanten Gebäuden durchaus zu Recht - kritisiert, der reale Energieverbrauch hocheffizienter Gebäude liege über dem vorausberechneten Bedarf und hohe Effizienzstandards seien zu teuer und unwirtschaftlich.

Inhalte und Zielsetzungen

Ziel des Berichts ist es, den Planungs- und Baubeteiligten ein geeignetes methodisches Vorgehen zu beschreiben, das eine durchgängige energetisch-wirtschaftliche Optimierung von hocheffizienten Gebäuden in allen Planungsphasen ermöglicht.

Methodische Vorgehensweise

In dem vorliegenden Endbericht werden sieben Beispielgebäude untersucht und anhand einer Variantenstudie optimiert. Hierbei werden für jedes Gebäude viele Parameter wie Hüllqualität, Wärmeerzeuger oder PV-Anlage variiert und miteinander kombiniert. Aus der Vielzahl der daraus entstehenden tausenden Varianten können dann die Ergebnisse abgeleitet werden.

Ergebnisse

Die Mehrkosten von Maßnahmen für Niedrigst- und Plusenergiegebäuden sind so gering, dass hocheffiziente Gebäude im Lebenszyklus die niedrigsten Kosten verursachen. Mit der nun vorliegenden Untersuchung von sieben Beispielgebäuden mit verschiedenen Nutzungsformen, sowie Neubau und Sanierung, können diese Ergebnisse bestätigt werden. Energieeffizienzmaßnahmen haben nur einen geringen prozentualen Einfluss auf die Errichtungskosten, können aber um ein Vielfaches an CO2 Emissionen einsparen. Über die Nutzungsphase gesehen sind diese Effizienzmaßnahmen dann meist kostenneutral oder sogar wirtschaftlich. Im Einzelnen kann folgendes zusammengefasst werden:

  • Das Energieniveau hat einen geringen Einfluss auf die Bauwerks- und Errichtungskosten. Die Energieeffizienz ist somit kein wesentlicher Kostentreiber am Bau.
  • Die baulichen Mehrkosten energieeffizienter Varianten werden im Lebenszyklus auch ohne Förderung bei den meisten Technologien kompensiert.
  • Die Kostenoptima des Primärenergiebedarfs und der CO2-Emissionen liegen im Bereich von Passivhäusern. Passivhaushülle und hocheffiziente Fenster sind auch ohne Förderung meist wirtschaftlich. Dies ergibt sich auch aus den langen Lebensdauern dieser Komponenten im Vergleich zur Haustechnik.
  • Die Kostenoptima der CO2-Emissionen sind sehr flach ausgeprägt. Niedrige Emissionen und Energiebedarfe können deshalb, solange die Hülle sehr effizient ist, mit unterschiedlichen Energiekonzepten erreicht werden. Dies bedeutet einen gestalterischen und konzeptionellen Freiraum.
  • Es wird gezeigt, dass Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit keine entgegengesetzten Strategien sind, sondern sich sehr gut ergänzen können. Die Variantenauswahl nach Lebenszykluskosten ist daher sinnvoll und sollte verstärkt als Entscheidungs- oder Förderkriterium herangezogen werden.
  • interaktiver, online verfügbarer Planungskatalog

Publikationen

Kosten- und Prozessoptimierung im Lebenszyklus von Niedrigst- und Plusenergie­gebäuden

Ziel des Projekts war es, einen durchgängigen Prozess zur energetisch-wirtschaftlichen Optimierung von Null- und Plusenergiegebäuden in allen Planungsphasen vom regionalen Entwicklungskonzept bis zum Rückbau des Gebäudes zu entwickeln, für die planungsbegleitenden Akteure aufzubereiten und online zur Verfügung zu stellen. Neben der Beschreibung des durchgängigen Planungsprozesses werden wichtige Kostenkenngrößen und Einsparpotenziale in einer Datenbank verfügbar gemacht. Schriftenreihe 39/2019
T. Weiß, C. Moser, D. Venus, R. Höfler, A. Knotzer, A. M. Fulterer, T. Hatt, M. Ploß, T. Roßkopf
Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 199 Seiten

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Projektbeteiligte

Projektleitung

AEE INTEC

Projekt- bzw. KooperationspartnerInnen

Energieinstitut Vorarlberg

Kontaktadresse

AEE INTEC
DI Tobias Weiß
Feldgasse 19
A-8200 Gleisdorf
Tel.: +43 (03112) 5886
E-Mail: T.weiss@aee.at
Web: www.aee-intec.at