GreEnergieausweis AT - Wege der Integration von Begrünung in den österreichischen Energieausweis

Anpassung der Berechnungsmodelle im Energieausweis derart, dass Gebäudebegrünung darin möglichst realistisch abgebildet werden kann und Abschätzung zur Akzeptanz einer Umsetzung bei relevanten Stakeholdern.

Kurzbeschreibung

Status

abgeschlossen

Kurzbeschreibung

Der Anstieg der Hitzetage, insbesondere in urbanen Gebieten, belastet Bewohner:innen zunehmend gesundheitlich und schränkt die Lebensqualität ein. Gebäudebegrünungsmaßnahmen können zur Minderung der negativen Effekte aufgrund von Überwärmung beitragen.

Derzeit gibt es für die Abbildung der Effekte von Begrünungsmaßnahmen auf die Energieeffizienz von Gebäuden noch keine flächendeckend bekannten und erprobten Nachweismethoden. Der österreichische Energieausweis ermöglicht die Vergleichbarkeit der energetischen Effizienz von Gebäuden und stellt beim Neubau bzw. der Sanierung von Gebäuden die grundlegende Berechnungsmethode zum Nachweis der Anforderung an die Energiekennzahlen gemäß OIB Richtlinie 6 dar. Gebäudeintegrierte Begrünungsmaßnahmen und deren Auswirkungen werden in den Berechnungsmethoden des Energieausweises derzeit noch nicht berücksichtigt. Es stellt sich daher die Frage, wie eine Integration von Dachbegrünungs- und Fassadenbegrünungsmaßnahmen in die derzeit bestehenden Berechnungsmethoden erfolgen kann.

Um die Möglichkeiten zur Integration von Begrünung in den Energieausweis aufzuzeigen, wurde im Rahmen des Projektes im Vorfeld die nationale und internationale Ausgangssituation erörtert sowie die Akzeptanz relevanter Stakeholder:innen in diesem Bereich abgefragt. Auf Basis dieser Ergebnisse erfolgte die Identifikation möglicher Anpassungen von Berechnungsmodellen, um eine Abbildung von Gebäudebegrünungsmaßnahmen im Energieausweis zu ermöglichen. Der weitere Handlungsbedarf zur Integration war abschließend Teil der Untersuchungen.

Die Erörterung der Ausgangssituation anhand relevanter nationaler Vorprojekte und Normen sowie die Befragung von internationalen Wissensträgern hat gezeigt, dass die Integration der Begrünung in den Energieausweis ein Thema ist, derzeit aber weitestgehend noch keine Ansätze zur Umsetzung existieren. Die Ergebnisse eines durchgeführten Online-Survey mit Teilnehmer:innen aus unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen wie Planung, Forschung, Behörden, Softwarehersteller, etc. sowie persönliche Interviews mit weiteren relevanten Stakeholdern haben gezeigt, dass die Akzeptanz zur Integration von Gebäudebegrünungsmaßnahmen in den österreichischen Energieausweis großteils hoch ist. Im Rahmen eines Online-Workshops wurden diese positiven Einstellungen hinsichtlich der Akzeptanz von den Teilnehmer:innen ebenfalls geteilt.

Um die Möglichkeiten für die Abbildung von gebäudeintegrierten Begrünungen in der Energieausweisberechnung aufzuzeigen, wurden unterschiedliche Normen, deren Berechnungsmethoden Adaptierungen zur Integration von Begrünungselementen zulassen, genauer analysiert. So bietet z.B. die ÖNORM EN ISO 6946, die Norm zur U-Wert Berechnung, die Möglichkeit, den erhöhten Wärmedurchgangswiderstand von Fassadenbegrünungen zu berücksichtigen. In der ÖNORM B 8110-6, der wesentlichen Norm zur Berechnung des Heizwärme- und Kühlbedarfs, besteht im Zusammenhang mit der Berechnung des Kühlbedarfs für Nichtwohngebäude die Möglichkeit, die Effekte von Begrünungselementen durch zusätzliche Verschattungsfaktoren oder Energiedurchlassgrade zu berücksichtigen. Diese Möglichkeit zur Anpassung bietet sich auch in der ÖNORM B 8110-3 zur Berechnung der sommerlichen Überwärmung. Sämtliche Ergebnisse sind in tabellarischen Übersichtstabellen zusammengefasst. In der ÖNORM B 8110-5 könnten synthetische Klimadatensätze einer zukünftigen Klimaperiode sowie Modelle des Mikroklimas (Urban Heat Island Effekt) im Hinblick auf die Berechnung des Kühlbedarfs sowie für den Nachweis der sommerlichen Überwärmung Berücksichtigung finden.

Für die tatsächliche Umsetzung besteht noch ein weiterer Forschungs- und Entwicklungsbedarf. So ist beispielsweise die Entwicklung standardisierter Prüfverfahren für energieausweisrelevante Kennwerte von gebäudeintegrierten Begrünungssystemen notwendig, um fundierte Kenndaten in den Berechnungen verwenden zu können.

Publikationen

Integration von Begrünung in den österreichischen Energieausweis (GREENergieausweis)

Anpassung der Berechnungsmodelle im Energieausweis derart, dass Gebäudebegrünung darin möglichst realistisch abgebildet werden kann und Abschätzung zur Akzeptanz einer Umsetzung bei relevanten Stakeholdern. Schriftenreihe 43/2021
C. Kresser, E. Schriefl, H. Schöberl, I. Mühlbauer, S. Formanek, B. Scharf, G. Frühwirth
Herausgeber: BMK
Deutsch, 71 Seiten

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Projektbeteiligte

Projektleitung

Schöberl & Pöll GmbH

Projekt- bzw. KooperationspartnerInnen

  • GRÜNSTATTGRAU Forschungs- und Innovations GmbH
  • Universität für Bodenkultur Wien, IBLB Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau

Kontaktadresse

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