GeoDatKlim - Vorbereitung Reallabor: IoT und Geo-KI-gestütztes Datenmanagement für die klimaneutrale Stadt

Vorbereitung eines Reallabors, das es zahlreichen Akteur:innen ermöglicht, den tatsächlichen Nutzen urbaner Daten bzw. deren KI-unterstützter Analyse für eine klimaneutrale Stadt zu beforschen. Mittels Klärung strategischer, technischer und rechtlicher Aspekte sowie im Wege von Potenzialanalysen entlang relevanter Anwendungsfälle werden die Rahmenbedingungen für eine offene, mehrjährige Forschungsumgebung (Reallabor) in Wien auf den Weg gebracht.

Kurzbeschreibung

Ausgangssituation/Motivation

Angesichts von bis zu 80 Milliarden Sensoren und datenfähigen Geräten, die in den kommenden Jahren in unseren Städten verbaut werden, ist es an der Zeit, dem ökologischen Nettofußabdruck des Internet der Dinge (IoT) schrittweise auf die Spur zu kommen. Es gibt hierzu noch keinen konsolidierten Forschungstand. Daher geht es einerseits im allgemeinen Interesse darum, auf zahlreiche (städtische) Akteur:innen verteiltes Wissen zu bündeln.

Andererseits zeichnet sich ab, dass der ökologische Nutzen der gegenständlichen Technologien bzw. damit generierter Daten sich von Anwendungsfall zu Anwendungsfall stark unterscheidet. Ihre Potenziale sind demnach genauer zu evaluieren, insbesondere, um öffentlichen Bedarfsträger:innen zielführende Investitionen in Digitalisierungsmaßnahmen und somit einen sorgfältigen und vorausschauenden Umgang mit öffentlichen Mittel zu ermöglichen. Ethische Vorgaben aus der Digitalen Agenda 2025 und des Digitalen Humanismus spielen für die Nutzung in Wien ebenfalls eine tragende Rolle.

Inhalte und Zielsetzungen

Die langfristige Vision ist eine europäische Stadt, die das Internet der Dinge mithilfe künstlicher Intelligenz selbstbestimmt und zielführend nutzt, um im städtischen Alltag tatsächlichen sozialen und ökologischen Mehrwert zu erzielen. So können Digitalisierungsmaßnahmen zu dem im Wiener Regierungsprogramm 2020 ausgegebenen Ziel eines klimaneutralen Wiens bis 2040 einen wertvollen Beitrag leisten. Das Projekt sondiert daher die Rahmenbedingungen für ein Reallabor über den faktischen Nutzen urbaner Daten für eine klimaneutrale Stadt.

Es geht somit in erster Linie um eine Forschungsinfrastruktur für eine Vielzahl von Akteur:innen, wie etwa Forschungseinrichtungen, KMU oder NGO, die nach dem Credo Open Innovation mit städtischen Expert:innen und Infrastruktur-Betreiber:innen die Lösungen von morgen finden wollen. Sie sollen im künftigen Reallabor den tatsächlichen Mehrwert von KI-gestützter Analyse diverser Datenbestände für eine klimaneutrale Stadt in den kommenden Jahren untersuchen. Operativ zielt die Sondierung zunächst auf die Rahmenbedingungen einer solchen Forschungsumgebung und deren Betrieb ab. Diese Innovationsinstrumente wiederum zielen auf offene Kollaborationen ab.

Methodische Vorgehensweise

Das Erkenntnisinteresse nimmt in erster Linie mögliche Effizienzgewinne und Leistungssteigerungen ins Visier, die den ökologischen Fußabdruck einer Stadt (vgl. Energie-, Materialverbrauch, Aufwände etc.) im Wege KI-unterstützter Analyse von urbanen Daten tatsächlich verringern. Mehrere Anwendungsfälle liefern erste Anhaltspunkte. Die Methodik sieht Potenzialanalysen (Datenlage, KI-Techniken etc.), die Identifikation von Aufwänden und Bedarfen sowie von technischen Anforderungen und Standards (Datenqualität, Kompatibilität, Interoperabilität etc.) vor. Im Bedarfsfall können auch Machbarkeitsanalysen und vorlaufende Evaluierungen im Kontext konkreter Anwendungsfälle (CO2-Fußabdruck, ökonomische Bewertungen etc.) als Werkzeuge dienen.

GeoDatKlim fokussiert zunächst inhaltlich auf den öffentlichen Raum und Infrastrukturen allgemeinen Interesses sowie auf hierfür relevante betriebliche Prozesse. Die Konzeption ist jedoch für sämtliche Anwendungsfälle und Anspruchsgruppen von künftiger Relevanz offen. Zum Beispiel stellt sich die Frage, inwieweit mittels digitaler Objekterkennung virtuelle Inspektionen oder Vermessungen möglich sind; oder ob mithilfe von Datenanalysen die Instandhaltung unserer Straßen und Wege weniger aufwändig und effektiver werden kann.

Erwartete Ergebnisse

Ein starkes Forschungsdesign (Forschungsumgebung und -infrastruktur etc.) sowie ein überzeugendes Betriebskonzept sind gefragt, um ein digitales Reallabor in Wien erfolgreich zu beantragen. Seine detaillierte Konzeption ist allerdings Gegenstand einer eigenen Ausschreibung im Jahr 2022.

Diese Sondierung klärt die dafür relevanten strategischen, konzeptionellen und technischen Vorfragen. Zahlreiche städtische Abteilungen – die Magistratsdirektion (MD-OS-PIKT), die Magistratsabteilung 41, Stadtvermessung, die Magistratsabteilung 22, Umweltschutz, sowie die Magistratsabteilung 28, Straßenbau – sowie die Forschungsgesellschaft Aspern Smart City Research (ASCR) unterstützen dieses Vorhaben inhaltlich.

Projektbeteiligte

Projektleitung

Nikolaus Summer, UIV Urban Innovation Vienna GmbH (Projektleitung)

Projekt- bzw. Kooperationspartner:innen

  • Michael Leitner-Hickisch, UIV Urban Innovation Vienna GmbH
  • Julia Sauskojus, UIV Urban Innovation Vienna GmbH
  • Christian Habernig, Stadt Wien, MA01 – PACE Team, Digital Innovation & Fast Lane
  • Bernd Pinter, Stadt Wien, MA01 – PACE Team, Digital Innovation & Fast Lane
  • Sandra Stuhlhofer, Stadt Wien, MA01 – PACE Team, Digital Innovation & Fast Lane
  • Martin Traunmüller, AIT Austrian Institute of Technology GmbH
  • Hans-Martin Neumann, AIT Austrian Institute of Technology GmbH
  • Ghazal Etminan, AIT Austrian Institute of Technology GmbH
  • Hannes Koller, AIT Austrian Institute of Technology GmbH

Kontaktadresse

UIV Urban Innovation Vienna GmbH
Operngasse 17-21, 6. Stock
A-1040 Wien
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