Forschungsinitiative „Zukunftssicheres Bauen“ – Phase 2 (2015–2018)

Ziel der Forschungsinitiative „Zukunftssicheres Bauen“ ist die Untersuchung ganzheitlicher Aspekte nachhaltigen Bauens als Beitrag zur zukunftsfähigen Weiterentwicklungen von Produkten und Dienstleistungen der Unternehmen der Stein- und keramischen Industrie. Die ÖGUT begleitet die Forschungsinitiative des Fachverbands der Stein- und keramischen Industrie und stellt den Ergebnistransfer zum Forschungsprogramm "Stadt der Zukunft" sicher.

Kurzbeschreibung

Status: abgeschlossen

Ausgangssituation

Inhaltlich knüpft "Zukunftssicheres Bauen" an die erfolgreiche Forschungsinitiative "Nachhaltigkeit massiv" des Fachverbands Steine-Keramik an, die von 2008 bis 2010 im Programm "ENERGIE DER ZUKUNFT" aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert worden ist. Ein umfangreiches Konsortium hat Indikatoren im Hinblick auf ökologische, soziale und ökonomische Kriterien hin untersucht und (weiter) entwickelt.

Forschungsfragen, die als besonders relevant identifiziert worden sind, werden bzw. wurden in der Forschungsinitiative "Zukunftssicheres Bauen" aufgegriffen und weiter vertieft. Ergebnisse aus der Phase 1 von 2014 bis Mitte 2015 sind auf der „Haus der Zukunft"-Website publiziert.

Inhalte und Zielsetzungen

Ziel der Forschungsinitiative "Zukunftssicheres Bauen" ist die Untersuchung ganzheitlicher Aspekte zukunftssicheren Bauens, die dazu dienen, technologische Weiterentwicklungen von Produkten und Dienstleistungen der Unternehmen der Stein- und keramischen Industrie zu initiieren und zu fördern. Dabei sollen Indikatoren eine breitere Palette an Umweltwirkungen erfassen, damit auf Basis wissenschaftlich abgesicherter Methoden sowie verfügbarer Basisdaten eine verbesserte und „gerechtere" Bewertung der Umweltwirkungen von Bauprodukten durchgeführt werden kann. Damit sollen vorhandene Benachteiligungen einzelner Baustoffgruppen vermieden oder zumindest verringert werden.

Lösungsansätze aus dem Bereich der Grundlagenforschung sollen für die Praxis anwendbar und ökonomisch umsetzbar gemacht werden, um darauf aufbauend die österreichische Bauwirtschaft – insbesondere die Erzeuger mineralischer Bauprodukte – bei der Bewältigung aktueller Herausforderungen zu unterstützen und die Weiterentwicklung nachhaltiger Baustoffe auf mineralischer Basis voranzutreiben.

Methodische Vorgangsweise

Die Forschungsarbeit in den Jahren 2015 bis 2017 wurde in mehreren Teilprojekten durchgeführt, die folgende Themen umfassten:

  • eine Analyse sozial- und regionalwirtschaftlicher Effekte österreichischer Werksstandorte der österreichischen Massivbaustoffhersteller
  • die Vorbereitung der Nachweisführung mit dynamischer Gebäudesimulation in den baubehördlichen Wärmeschutznachweisen bzw. Energieausweisberechnungen: Analyse der theoretischen Grundlagen (Arbeitspaket 1) und Berechnung unter realitätsnahen Klimabedingungen (Arbeitspaket 2)
  • eine systematisch vergleichende Analyse von vier aktuellen wissenschaftlichen Publikationen zur Umweltwirkung österreichischer Holzproduktion und -nutzung, die Grundlagen für die Aufnahme der Waldbewirtschaftung in die nationale Treibhausgasbilanz erarbeiten.
  • Analysen zur Bewertung von Bauprodukten hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Biodiversität: Die Aufbereitung von Grundlagen und Gegenüberstellung vorliegender Methoden im Rahmen von Arbeitspaket 1 wurde abgeschlossen, fortführende Arbeiten sind beauftragt
  • Prüfung der Anwendung des „Product Environmental Footprint", kurz PEF, auf Bürogebäude anhand eines österreichischen Gebäudes, ergänzend zur Studie der Europäischen Kommission „Study on the application of the PEF Method and related guidance documents to a new office building" (Projektstatus Anfang 2018: laufend)

Ergebnisse

Die Projekte liefern einerseits Input zur Entwicklung nachhaltiger Regelwerke, Normen sowie Fördersysteme und treiben andererseits die Weiterentwicklung nachhaltiger Baustoffe auf mineralischer Basis voran.

Zu den abgeschlossenen Teilprojekten liegen jeweils umfassende Endberichte der ForschungspartnerInnen vor, die zur Nachlese zur Verfügung stehen. Zudem erarbeitet die ÖGUT einen zusammenfassenden Überblick in Form einer Broschüre zur Forschungsphase 2, wie er für die erste Forschungsphase bereits vorliegt.

Ausblick

Der Fachverband der Stein- und keramischen Industrie wird die Forschungsinitiative mit dem Ziel der Verankerung weiterentwickelter, quantitativer und qualitativer Indikatoren zur Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden und Bauprodukten in Normen, Richtlinien und Instrumenten zur Nachhaltigkeitsbewertung auch in den kommenden Jahren fortsetzen und Forschungsprojekte bei relevanten Instituten der Bauforschung im Rahmen der inhaltlich koordinierten Initiative beauftragen.

Publikationen

Forschungsinitiative Zukunftssicheres Bauen. Inhalte - Ergebnisse - Umsetzung. Bilanz der zweiten Umsetzungsphase

Verantwortlich für den Inhalt: DI Dr. Andreas Pfeiler, Fachverband der Stein- und keramischen Industrie
AutorInnen: DI Claudia Dankl, DI Franziska Trebut, Mag. (FH) Hannes Warmuth, ÖGUT – Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik
Juni 2018

Download der Broschüre

Berichte

2017

Vorbereitung der Nachweisführung mit dynamischer Gebäudesimulation in den baubehördlichen Wärmeschutznachweisen bzw. Energieausweisberechnungen, Arbeitspaket 2 „Analyse von zwei gängigen gewerblichen Simulationsprogrammen". P. Holzer, T.J. Padayhag, K. Kreč. Projektnehmer: Institute of Building Research & Innovation und Dr. Kreč Büro für Bauphysik. Wien, Juni 2017 (Kurzfassung)

Präsentation

2016

Biodiversity Impact Assessment – Sondierung möglicher baustoffspezifischer Charakteristika. Teil 1: Aufbereitung der Grundlagen zur Gegenüberstellung vorliegender Methoden. R. Hammer, P. Holzer und N. Bartlmä; Projektnehmer: Institute of Building Research & Innovation. Wien, September 2016

Analyse aktueller Studien der Fortwirtschaft – Systematisch vergleichende Analyse vier aktueller wissenschaftlicher Publikationen zur Umweltrelevanz österreichischer Holzproduktion und -nutzung. P. Holzer, R. Hammer; Projektnehmer: Institute of Building Research & Innovation, Wien September 2016

Österreichische Massivbaustoffherstellung - Impulsgeber für Regionen. Analyse sozial- und regionalwirtschaftlicher Effekte österreichischer Werksstandorte; W. E. Baaske, S. Kranzl; Projektnehmer: Studienzentrum für internationale Analysen (STUDIA), Schlierbach 2016

2015

Vorbereitung der Nachweisführung mit dynamischer Gebäudesimulation in den baubehördlichen Wärmeschutznachweisen bzw. Energieausweisberechnungen. Schlussbericht zum Arbeitspaket 1 „Aufbereitung der theoretischen Grundlagen". K. Kreč, P. Holzer. Projektnehmer: Dr. Kreč Büro für Bauphysik und Institute of Building Research & Innovation ZT-GmbH. Wien, Dezember 2015 (Die Ergebnisse sind in den Bericht bzw. die Präsentation zu AP 2 aus dem Jahr 2017 integriert. Übermittlung des Endberrichts zu AP1 kann bei Interesse auf Anfrage erfolgen)

Projektbeteiligte

Projektleitung

Fachverband der Stein- und keramischen Industrie

Projektbeteiligte

Koordination und Begleitung

  • ÖGUT – Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik

Forschungspartner

  • IBR&I – Institute of Building Research & Innovation –Projekte „Analyse aktueller Studien der Forstwirtschaft" und „Biodiversity Impact Assessment" (AP1)
  • IBR&I und Dr. Kreč Büro für Bauphysik – Projekt „Vorbereitung der Nachweisführung mit dynamischer Gebäudesimulation in den baubehördlichen Wärmeschutznachweisen bzw. Energieausweisberechnungen (AP1 und AP2)
  • Studienzentrum für internationale Analysen (STUDIA) – Projekt: Österreichische Massivbaustoffherstellung – Impulsgeber für Regionen
  • TU Graz, Institut für Materialprüfung und Baustofftechnologie mit angeschlossener Technischer Versuchs- und Forschungsanstalt– Projekt „PEF4Buildings" (gemeinsam mit dem Flämische Institut für Technologieforschung VITO und der KU Leuven)

Kontaktadresse

ÖGUT – Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik
Hollandstraße 10/46
A-1020 Wien

DI Franziska Trebut
Tel.: +43 (1) 315 63 93-28
E-Mail: franziska.trebut@oegut.at

Mag. (FH) Hannes Warmuth
Tel.: +43 (1) 315 63 93-18
E-Mail: hannes.warmuth@oegut.at