#EEG+ Digitale Plus-Energiegemeinschaften

Das Projekt behandelt Aspekte im Zusammenhang zwischen Plus-Energiequartieren und Energiegemeinschaften, welche beide darauf abzielen Gebäude nachhaltiger zu machen. Ziel ist es Synergieeffekte zu sondieren und eine mögliche Umsetzung als Demonstration zu erforschen.

Kurzbeschreibung

Status

laufend

Ausgangssituation/Motivation

Moderne Immobilienprojekte im Neubau als auch Bestandsimmobilien stehen vor der Herausforderung, die Energieversorgung nachhaltiger und kostengünstiger zu gestalten. Für Bauträger bedeutet dies einen Mehrwert beim Verkauf der Immobilie. Für Bestandsimmobilien bedeutet es eine Reduktion von Betriebskosten für die jeweiligen Nutzer:innen (egal ob Eigentum oder Miete).

In der Vergangenheit hat sich das Konzept der Plus-Energiequartiere geformt, welches darauf abzielt ein Energiesystem zu konzipieren, welches für den jeweiligen Gebäudeverbund mehr Energie produziert, als es selbst benötigt. Es wird damit zum dezentralen Kraftwerk. Auf der anderen Seite ist man in jüngster Vergangenheit zu dem Schluss gekommen, dass Gebäude sich vor allem energetisch selbst versorgen sollen und dabei weder auf z.B. Strom aus dem Netz angewiesen sein sollen, noch als Minikraftwerke große Mengen an z.B. Photovoltaik (PV) Strom einspeisen sollen.

Letzteres gilt insbesondere deswegen, da hohe Einspeisemengen bei einem flächendeckenden Ausbau der Solarenergie zu unerwünschten Nebeneffekten wie negativen Strompreisen zu Mittagszeiten führen könnten. Es wird daher insgesamt danach getrachtet nur soviel Energie zu produzieren, welche auch tatsächlich verbraucht werden kann.

Genau dies wurde auch mit dem neuen Marktmodell der Energiegemeinschaft im Jahr 2022 eingeführt und stellt damit eine gewisse Diskrepanz zum bisher favorisierten Plus-Energiequartier dar. Des Weiteren ist es aktuell nicht möglich Energiegemeinschaften als auch Plus-Energiequartiere schon in der Planung von neuen Gebäuden oder Quartieren bzw. bei der Bestandssanierung einfach zu berücksichtigen, da digital Planungstools hier gänzlich fehlen.

Inhalte und Zielsetzungen

Hier kommt #EEG+ ins Spiel. Das Projekt betrachtet die Schnittmengen zwischen Plus-Energiequartieren und Energiegemeinschaften und wird deren Synergien im Neubau und Bestand aufzeigen. Dabei sollen beide Marktmodelle für sich betrachtet und danach miteinander anhand von drei Demoprojekte verglichen werden. Das Projekt betrachtet weiter eine mögliche Ergänzung zwischen Plus-Energiequartier und Energiegemeinschaft und geht der Frage nach, ob eine Plus-Energiegemeinschaft sinnvoll sein kann.

Kern der Arbeiten ist die Entwicklung eines digitalen Planungstools, mit dem auf Basis aller Energieströme in einem Quartier (Wärme, Kälte, Strom, E-Mobilität etc.) eine Plus-Energiegemeinschaft in einer sehr frühen Phase der Projektentwicklung oder eines Sanierungskonzepts einfach berechnet werden kann.

Ziel ist es dieses Planungstool so zu gestalten, dass es mit wenigen Daten und Informationen konkrete Aussagen über zukünftige Energieerzeugung bzw. Energieverbrauch liefern, und damit die Frage der möglichen Einsparungen in Punkto Kosten und CO2-Reduktion beantworten kann.

Methodische Vorgehensweise

Methodisch werden dazu 3 Demoprojekte, die sich jeweils in einem anderen Stadium der Umsetzung von nachhaltigen Energielösungen befinden, analysiert. Auf Basis der Datenaufnahme werden die Anforderungen an ein digitales Planungstool erarbeitet und als Basis für die Programmierung des Tools verwendet. Beispielsweise werden eine bestimmte Anzahl an Energieerzeugungsanlagen (Kessel, Wärmepumpe etc.) berücksichtigt werden.

Für jedes Projekt wird dann eine sogenannte Plus-Energiegemeinschaft designed, welche im Prinzip die maximalen Erzeugungskapazität z.B. der PV Anlagen als Basis für die Umsetzung als Energiegemeinschaft verwendet. Dies ermöglicht im letzten Schritt den Vergleich zur klassischen Energiegemeinschaft, in der die Energieerzeugung nur den jeweiligen Eigenverbrauch des Quartiers abdecken soll.

Erwartete Ergebnisse

Als Ergebnis soll das Projekt anhand von 3 Demoprojekten ein einfach zu bedienendes Planungstool für Plus-Energiegemeinschaften entwickeln, welches den jeweiligen Anforderungen der Demoprojekte entspricht.

Dieses soll dann am Markt zur Verfügung gestellt werden und dazu dienen, weitere Projekte damit zu berechnen. Ein weiteres Resultat ist der direkte Vergleich zwischen Energiegemeinschaft und Plus-Energiegemeinschaft und deren jeweilige Vor- und Nachteile anhand der Projektdemos, wobei die bessere Lösung als Basis für die zukünftige Demo Umsetzung dienen wird.

Projektbeteiligte

Projektleitung

Dr. Stefano Coss, Arteria Technologies GmbH

Projekt- bzw. Kooperationspartner:innen

  • atmove GmbH
  • AVORIS Projektentwicklung GmbH
  • Fachhochschule Technikum Wien
  • quadratic GmbH
  • Waldheimat Consulting und Projektentwicklung GmbH

Kontaktadresse

Dr. Stefano Coss
Schubertstrasse 6a
A-8010 Graz
Tel.: +43 (699) 105 093 86
E-Mail: stefano.coss@arteria.at
Web: www.arteria-tech.com