Digital Submission - Aufbereitung von Planungs- und Entscheidungsprozessen, Digitalisierung von Baubewilligungsverfahren (D-SUB)

Ziel des Projektes war es, die Grundlagen für die Implementierung von digitalen Ablaufprozessen für Baubewilligungsverfahren in der Steiermark zu erarbeiten und zu evaluieren. Grundbaustein war die Erfassung, Aufbereitung und Validierung der IST-Prozesse von Baubewilligungsverfahren am Beispiel der Stadt Graz und der Gemeinde Stainach-Pürgg.

Kurzbeschreibung

Baubewilligungsverfahren betreffen eine frühe Projektphase von Bauvorhaben. Die Bewilligung basiert in Österreich auf einer statischen Momentaufnahme des Planungsstandes, welche die notwendigen Informationen zur Überprüfung der Schutzziele gem. den bautechnischen Bestimmungen bzw. den OIB-Richtlinien enthalten muss.

Anträge werden bereits heute teilweise digital bearbeitet, die durchgängige und integrale Nutzung von digitalen Daten findet bei der Bearbeitung von Baubewilligungsverfahren jedoch nur vereinzelt statt. Ein internationaler Vergleich zeigt, dass Lösungen zur durchgängigen digitalen Bearbeitung von Baueinreichungen noch nicht weit verbreitet sind, auch wenn eine Möglichkeit zur digitalen Antragstellung ermöglicht wird.

Nach einer Umfrage der TU Graz auf der Planerseite zufolge ist davon auszugehen, dass innerhalb von 5 Jahren Building-Information-Modelling (BIM) von 86% der Befragten genutzt werden wird. Ein Großteil der Beteiligten steigt vor oder während der Einreichplanung in ein Projekt ein. Die steigende Adoption von BIM sowie der Einsatz von BIM in frühen Projektphasen bieten eine gute Grundlage für die Durchführung einer digitalen Baueinreichung auf Planerseite.

Ziel des Projektes war es, die Grundlagen für die Implementierung von digitalen Ablaufprozessen für Baubewilligungsverfahren in der Steiermark zu erarbeiten und zu evaluieren. Grundbaustein war die Erfassung, Aufbereitung und Validierung der IST-Prozesse von Baubewilligungsverfahren am Beispiel der Stadt Graz und der Gemeinde Stainach-Pürgg. Die IST-Prozesse wurden durch eine Aufnahme der Schritte vor Ort erfasst und mittels der BPMN-Methode aufbereitet. Um die IST-Prozesse zu validieren, wurde anhand eines in Stainach-Pürgg tatsächlich eingereichten Projektes eine fiktive Baueinreichung in der Stadt Graz durchgeführt. Aufbauend auf den IST-Prozessen sowie den Erfahrungen aus der fiktiven Baueinreichung wurden Vorschläge für die Optimierung bzw. Neugestaltung von Prozessen in Hinblick auf die zukünftige Digitalisierung von Baubewilligungsverfahren erarbeitet. Die für die Umsetzung der Neugestaltung der Prozesse nötigen Schritte wurden als Handlungsempfehlungen zusammengefasst. Einige Aspekte des Baubewilligungsverfahrens bzw. erste Handlungsempfehlungen wurden aus rechtlicher Sicht dargestellt.

Als Grundlage für die Digitalisierung wird die Bereitstellung von Informationen gesehen. Auf Planerseite betrifft dies vor allem rechtlich gesicherte Planungsgrundlagen. Auf Seiten der Behörde wurde im Projekt die Bedeutung von Erfahrungswerten der jeweiligen Person deutlich. Um dieses Wissen besser transferieren zu können und um die Grundlage der Prüfung zu vereinheitlichen, sollte eine Wissensdatenbank aufgebaut werden, welche somit als Grundanleitung für die Abwicklung von Baubewilligungsverfahren dient.

Neben mittelfristigen Optimierungen der Prozessabläufe wird langfristig die Einführung eines Webportals als einzige Schnittstelle für die digitale Einreichung vorgeschlagen. Ein diesbezüglicher Lösungsansatz würde beispielsweise die zentrale Erfassung der Daten der Bauwerber mit den entsprechenden Einbindungen in schon vorhandene Datenbanken sowie die bessere Nutzung bereits vorhandener Daten, ermöglichen. So können für den Bauwerber hilfreiche Planungsunterlagen zugänglich gemacht, aber auch gleichzeitig der interne Aufwand für die Bearbeitung durch Mitarbeiter reduziert werden. 

Publikationen

Digital Submission - Aufbereitung von Planungs- und Entscheidungsprozessen, Digitalisierung von Baubewilligungsverfahren (D-SUB)

Ziel des Projektes war es, die Grundlagen für die Implementierung von digitalen Ablaufprozessen für Baubewilligungsverfahren in der Steiermark zu erarbeiten und zu evaluieren. Grundbaustein war die Erfassung, Aufbereitung und Validierung der IST-Prozesse von Baubewilligungsverfahren am Beispiel der Stadt Graz und der Gemeinde Stainach-Pürgg. Schriftenreihe 62/2023
M. Ortmann, D. Plazza, A. Passer, C. Zechner, F. Kainz, H. Schamberger
Herausgeber: BMK
Deutsch, 77 Seiten

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Projektbeteiligte

Projektleitung

Arbeitsgruppe Nachhaltiges Bauen, Institut für Tragwerksentwurf, TU Graz
DI Michael Ortmann, Daniel Plazza, BSc., Univ.-Prof. DI Dr.techn. Alexander Passer, MSc., DI DI Marco Scherz, DI Dr.techn. Helmuth Kreiner

Projektpartner

  • Bau- und Anlagenbehörde, Stadt Graz
    Mag. Doris Jurschitsch, Mag. Dr. Heimo Schamberger, DI Christian Zechner
  • Stadtvermessungsamt, Stadt Graz
    DI Elke Achleitner
  • Land Steiermark, Abteilung 15 Energie, Wohnbau, Technik
    DI Friedrich Kainz
  • Bauamt Stainach Pürgg
    Werner Brettschuh
  • buildingSMART Austria
    Ing. Mag. Alfred Waschl
  • ZT Kammer
    Mag. Armin Ruhri