digiaktiv - digitale Transformation für größere Interaktivität in der Technische Gebäude­ausrüstung-Planung

Das Projekt digiaktiv verfolgte, eine Verbesserung der Interoperabilität zwischen den unterschiedlichen Baugewerbegewerken durch neutrale, offene semantische Datenmodelle zu ermöglichen. Dabei trägt digiaktiv mittels digitaler Transformations­prozesse zur Steigerung der Planungsqualität und dem Betrieb von Bauwerken, sowie zur Minimierung des Schnittstellenrisikos bei.

Kurzbeschreibung

Die digitale Planung ist in der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) und Gebäudeautomation (GA) Stand der Technik. Doch auch wenn die verfügbaren Softwaretools Standards wie die VDI 3814 implementieren, fehlen oft Schnittstellen zwischen den Planungsschritten innerhalb und zwischen TGA- und GA-Planung, bzw. ist ihre Funktionalität oft unvollständig.

Ziel des Projektes digiaktiv – „Digitale Transformation für mehr Interaktivität in der Technische Gebäudeausrüstung (TGA)-Planung" war es daher, die durchgängige digitale Verknüpfung zwischen den verschiedenen Akteuren und Planungstools durch neutrale offene Datenmodelle zu verbessern. Daher wurde im Zuge des Projekts das digiaktiv-Datenmodell gemäß des zu Beginn definierten digiaktiv-Ansatzes eingeführt, um Daten- und Informationsflüsse zwischen den unterschiedlichen Gewerken/Anwendungsfällen im Sinne eines durchgängigen Bearbeitungsworkflows korrekt abbilden zu können. Dabei wurden existierende Konzepte, wie beispielsweise Ontologien, kombiniert bzw. wo notwendig erweitert.

Die meisten GA-Planungstools im deutschsprachigen Raum haben die Norm VDI 3814 implementiert und erlauben daher den Export von GA-Schemata im genormten Format, meist jedoch nur als PDF und nicht in einem maschinenlesbares Datenaustauchformat. Daher wurde ein Softwaretool zum Konvertieren dieser PDF-Dateien in ein maschinenlesbares Format entwickelt. Zur Berücksichtigung von Teillastverhalten in der TGA- und GA-Planung standen bisher keine standardisierten Tools zur Verfügung, was u.a. Informationsverlust zwischen den Planungsschritten bedeuten kann. In digiaktiv wurden daher auch verschiedene Methoden für den Umgang mit Teillastverhalten, die auch mit dem Datenmodell interagieren, entwickelt und getestet.

Der digiaktiv-Ansatz wurde sowohl technisch als auch hinsichtlich seiner Anwendbarkeit bzw. Praxistauglichkeit validiert. Die Projektdisseminierung an interessierte Stakeholder aus dem Baugewerbe erfolgte durch Vorträge auf Fachkonferenzen (BauSIM, enova) sowie im Rahmen eines Planer:innen-Workshops. Die Industriepartner konnten dank im Projekt gewonnener Erkenntnisse und entwickelter Verfahren ihre Planungsprozesse und Tool-Chains optimieren. Vorgaben zur Auslegung, zur Berechnung und Berücksichtigung von Teillastzuständen sowie Anforderungen an die Regelung fließen in interne Prozessbeschreibungen ein, wovon eine Reduktion der erforderlichen Planungsressourcen erwartet wird. Es wird angestrebt, besonders praktikable Ansätze aus digiaktiv in das Normungswesen einzubringen.

Aus wissenschaftlicher Sicht stellt das Projekt einen bedeutenden Schritt zum tieferen Verständnis der Ineffizienzen dar, die bei der täglichen Planungsarbeit und insbesondere beim Datenaustausch zwischen den Gewerken auftreten. Diese Erkenntnisse werden in die Konzipierung weiterer Forschungsvorhaben einfließen. Künftige Forschung wird auf die im Projekt erfolgten Aktivitäten zu Schnittstellen zwischen Planungs-Toolchains hinsichtlich Semantik, Eigenschaftendefinition, etc. aufbauen können. Die Entwicklungen im Bereich PDF-Parsing wird in die künftige Entwicklung weiterer Ansätze für das Parsen gescannter Planungsdokumente einfließen. Die Digitalisierung analoger Planungsdokumentation von Bestandsgebäuden ist nach wie vor ein großes Hindernis für Digitalisierungsbemühungen in allen Bereichen und verursacht erhebliche Kosten.

Publikationen

Digitale Transformation für größere Interaktivität in der TGA-Planung (digiaktiv)

Das Projekt digiaktiv verfolgte, eine Verbesserung der Interoperabilität zwischen den unterschiedlichen Baugewerbe­gewerken durch neutrale, offene semantische Daten­modelle zu ermöglichen. Dabei trägt digiaktiv mittels digitaler Transfor­mations­prozesse zur Steigerung der Planungsqualität und dem Betrieb von Bauwerken, sowie zur Minimierung des Schnittstellenrisikos bei. Schriftenreihe 9/2025
M. Šipetić, J. Catal, A. Buruzs, T. Natiesta, P. Hölzl, M. Herzlieb, B. Beigelböck, M. Hollaus, L. Bischanka, K. Eder
Herausgeber: BMK
Deutsch, 62 Seiten

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Projektbeteiligte

Projektleitung

AIT Austrian Institute of Technology GmbH

Projekt- bzw. KooperationspartnerInnen

  • Vasko + Partner, Ingenieure, Ziviltechniker für Bauwesen und Verfahrenstechnik Ges.m.b.H.
  • EAM Systems GmbH

Kontaktadresse

Sustainable Thermal Energy Systems, Center for Energy
AIT Austrian Institute of Technology GmbH
Stefan Hauer
Giefinggasse 2
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Tel.: +43 (664) 2351746
E-Mail: stefan.hauer@ait.ac.at