Counterintuitive Building Types - Innovations­potenziale zur nachhaltigen Transformation von Gewerbe- und Einzelhandels­standorten

Ausgewählte Einzelhandels- und Gewerbeliegenschaften liefern für dieses Projekt Bestandsressourcen, die als Fallstudien in Richtung positiverer Energie-, Nutzungs-, und Lebenzyklusbilanzen um- und weitergebaut werden. Die derzeit leistungs­schwachen Liegenschaften werden durch Raum- und Nutzungsvervielfältigungen in den Innen- und Außenbereichen zu aktiveren und attraktiveren Orten höherer Erlebnisdichte und ökologischer Relevanz transformiert und zeigen so Möglichkeiten zur zukunftsfähigeren Entwicklung dieser wenig untersuchten Gebäudetypologien auf.

Kurzbeschreibung

Status

laufend

Ausgangssituation/Motivation

Gebäude und Bauvorgänge verursachen ca. 40% aller CO2-Emissionen und können daher einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der größten Probleme unserer Zeit - Klimakollaps und Verlust an Biodiversität - leisten. Dafür bedarf es vielfältiger Paradigmenwechsel, dem sich dieses Projekt in einem wenig beforschten Segment des Planungs- und Immobiliensektors widmet: den unzähligen Einzelhandels-, Fachmarkt- und Gewerbeimmobilien, die in den letzten Jahrzehnten auf der grünen Wiese errichtet und an den Individualverkehr angeschlossen wurden.

Inhalte und Zielsetzungen

Kann ein Um- und Weiterbauen dieser beträchtlichen Gebäudebestände stärker kreislaufwirtschaftliche Ansätze integrieren? Dieser Ansatz erscheint zunächst kontraintuitiv, da für die meisten dieser Liegenschaften nur Abbruch, Recycling und Renaturierung vernünftig erscheint, dennoch möchte dieses Projekt anhand ausgewählter Liegenschaften Szenarien entwickeln, die auf diesen Bestandsressourcen und ihren Infrastrukturanschlüssen aufsetzen und sie in Richtung nachhaltig positiverer Energie-, Nutzungs-, Lebenzyklus- und Sozialbilanzen denken.

Denn durch Raum- und Nutzungsvervielfältigungen - kommunale, logistische, sport- und freizeitbezogene Programme, temporäre/experimentelle Wohn- & Büronutzungen etc. - könnten diese Liegenschaften nicht nur baulich um- und weitergestaltet werden und mit State-of-the-Art-Technologien ausgerüstet werden, sondern auch gesellschaftlich nachhaltigere, identitäts- und gemeinschaftsstiftenden "dritte" Orte mit entsprechenden Aufenthaltsqualitäten und langfristigeren, gesamtgesellschaftlichen Rentabilitäten stiften.

Methodische Vorgehensweise

In diesem kooperativen F&E-Projekt werden mögliche Gebäude- und Energielösungen für die klimaneutrale Stadt entwickelt, die auf diesen monofunktionalen und leistungsschwachen Gebäudebestände der letzten Jahrzehnte aufbauen.

Auf Basis architektonisch und städtebaulich anspruchsvoller Um- und Weiterbauszenarien werden Bestands-, Um- und Erweiterungsbauten als integriertes und kombiniertes System für klimaneutrale Gebäude und Quartiere entworfen, modelliert und rechnerisch überprüft.

Erwartete Ergebnisse

Das Projekt verbindet zentrale Nachhaltigkeitsziele, indem es auf umfangreichen Bestandsressourcen aufbaut, diese in Entwürfen zu gesellschaftlich wertvolleren „dritten" Orten um- und weiterbaut und mit Kenndaten zu Kosten, Energie und Nachhaltigkeit versieht

Projektbeteiligte

Projektleitung

Assoc. Prof. Dr. Andreas Lechner , Technische Universität Graz - Institut für Gebäudelehre

Projekt- bzw. Kooperationspartner:innen

  • Technische Universität Graz - Institut für Gebäudelehre
  • Technische Universität Graz - Institut für Tragwerksentwurf
  • Technische Universität Graz - AG Nachhaltiges Bauen
  • Universität für Bodenkultur Wien BOKU - Department für Raum, Landschaft und Infrastruktur - Institut für Raumplanung, Umweltplanung und Bodenordnung
  • WMV Immobilien AG

Kontaktadresse

DI Maike Gold
Lessingstraße 25/IV
A-8010 Graz
Tel.: +43 (316) 873 6291
E-Mail: maike.gold@tugraz.at
Web: www.counterintuitivetypologies.com