BiBi-TGA, Potenzial der ökologischen Optimierung technischer Gebäudeausrüstung durch den Einsatz biogener Materialien
Kurzbeschreibung
Ausgangssituation/Motivation
Traditionell ist die technische Gebäudeausrüstung stark auf optimierte Energieeffizienz in der Nutzungsphase ausgerichtet, dementsprechend steigen dadurch die Anteile der anderen Lebenszyklusphasen (Herstellung, Recycling, Deponierung etc.) an den Gesamtemissionen von Gebäuden (Chuchra et al. 2020).
Ergebnisse bei Passer et al. (2012) zeigen, dass in Österreich bereits ein hohes Niveau in der energetischen Optimierung von Gebäuden im Neubau erreicht ist und somit das Gesamtpotenzial für Verbesserungen als eher gering eingeschätzt wird.
Im Gegensatz dazu zeigen Forschungsergebnisse zu integrierten Ökobilanzen (iLCA), dass die verwendeten Bauprodukte - sowohl in der technischen Gebäudeausrüstung als auch in der Bausubstanz und dem Innenausbau - ein hohes Potenzial zur ökologischen und energetischen Optimierung aufweisen (Passer et al. 2012).
Inhalte und Zielsetzungen
Zukünftig werden sowohl das Bewusstsein in der Bevölkerung für nachhaltige Produkte in Gebäuden steigen als auch die normativen und gesetzlichen Anforderungen zur ökologischen Optimierung im Baubereich verschärft werden. Primäres Ziel des Projekts ist die Erhebung des Substitutionspotenzials herkömmlicher technischer Gebäudeausrüstung durch biogene Ressourcen in Bürogebäuden.
Es sollen in einem ersten Schritt Komponenten technischer Gebäudeausrüstung eines definierten Referenz-Bürogebäudes mit größtmöglichem Optimierungspotenzial, bezogen auf ihre Masse, identifiziert werden. In weiterer Folge sollen die Potenziale der technischen Umsetzbarkeit, sowie der Verbesserung der ökologischen Performance der jeweiligen Substitution anhand von LCA-Screenings analysiert werden.
Die Betrachtung der technischen Gebäudeausrüstung mit einer mehrstufigen Potenzialanalyse auf Basis der Kombination von Massenpotenzialen, technischer Umsetzbarkeit und ökologischer Betrachtung biogener Materialien stellt eine Innovation dar.
Methodische Vorgehensweise & Erwartete Ergebnisse
Die Ergebnisse werden durch die Kombination von gebäudetechnischem, materialwissenschaftlichem und herstellerbezogenem Know-how und der detaillierten Modellierung und Analyse der technischen Gebäudeausrüstung anhand von Lebenszyklusanalysen gewonnen.
Die Ergebnisse durch die Evaluierung bestehender Produkte und die Entwicklung von prototypenhaften Produktkonzepten aus nachhaltigen biogenen Ressourcen werden vorangetrieben. Des Weiteren werden die Potenziale hinsichtlich der technischen Umsetzbarkeit abgeschätzt.
Zusätzlich besteht das Ziel, Datenlücken in der Ökobilanzierung gebäudetechnischer Anlagen aufzuzeigen, sowie neue Erkenntnisse zu den Stärken und Schwächen biogener Ressourcen im Einsatzbereich der technische Gebäudeausrüstung zu identifizieren.
Diese Studie soll die Basis für weitere F&E-Projekte sowie Kooperationen und ökologische Produktentwicklungen im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung darstellen.
Projektbeteiligte
Projektleitung
Fachhochschule Salzburg
Projekt- bzw. Kooperationspartner:innen
NaKu e.U.
Kontaktadresse
Jakob Weithas BSc, MSc
Markt 136a
A-5431 Kuchl
Tel.: +43 (50) 2211-2723
E-Mail: Jakob.weithas@fh-salzburg.ac.at
Web: www.fh-salzburg.ac.at