IEA-Forschungskooperation: Ergeb­nisse der Evaluierung von 2005 - 2010

Die Reflektion des bisherigen Programm­verlaufs und die Ableitung von Empfehlungen für die Weiterentwicklung des Programms waren zentrale Inhalte dieser Evaluierung.

Im Auftrag des BMVIT wurde 2012 eine Evaluierung des Programms „IEA-Forschungskooperation“ durchgeführt. Ziel der Evaluierung war es, die Konzeption, Wirkung und Relevanz, sowie die Zukunfts­potenziale zu analysieren und Empfehlungen für die Zukunft abzuleiten.

Überblick

Die IEA wurde 1973 im Zuge der Ölkrise mit dem Ziel gegründet, Unabhängigkeit von den Erdöl exportierenden Staaten zu erlangen. Österreich ist als Gründungsmitglied mit bereits fast 40 Jahren Erfahrung an diesem internationalen F&E-Kooperationsnetzwerk beteiligt.

Der rechtliche Rahmen des „Energy Technology and R&D Collaboration Programme“ der IEA bietet die Möglichkeit einer Zusammenarbeit der Mitgliedsländer in Form von thematisch fokussierten Programmen, den Implementing Agreements (IA). Österreich ist derzeit an 17 der insgesamt 42 laufenden Implementing Agreements (IA), beteiligt (siehe auch: Österreichische Beteiligungen an IEA-Forschungsprogrammen).

Um eine Teilnahme am IEA Global Technology Network zu ermöglichen, werden vom BMVIT jährlich Mitgliedsbeiträge für die einzelnen Implementing Agreements in Summe von etwa € 150.000 bezahlt. Die Auswahl der Tätigkeiten, die gefördert werden, erfolgt im Zuge einer jährlichen Ausschreibung hinsichtlich förderungspolitischer Relevanz sowie nationaler wissenschaftlicher Exzellenz.

In den Jahren 2005-2010 wurden insgesamt 73 Projekte finanziert; die meisten wurden in den Implementing Agreements Bioenergie (BIO) und Solarthermie (SHC) gefördert.

Legende: 

  • REWP: Renewables Working Party (1 Projekt)
  • BIO: Bioenergy (17 Projekte)
  • PVPS: Photovoltaic Power Systems (2 Projekte)
  • SHC: Solar Heating and Cooling (20 Projekte)
  • WES: Wind Energy Systems (1 Projekt)
  • EUWP: End Use Working Party (2 Projekte)
  • 4E: Efficient Electrical End-use Equipment (2 Projekte)
  • AFC: Advanced Fuel Cells (2 Projekte)
  • DSM: Demand Side Management (7 Projekte)
  • ECBCS: Energy Conservation in Buildings and Community Systems (8 Projekte)
  • ENARD: Electricity Networks Analysis (2 Projekte)
  • Research and Development
  • HPP: Heat Pump Program (7 Projekte)
  • FBC: Fluidized Bed Conversion Program (2 Projekte)

Ergebnisse

Die für die IEA-Forschungskooperation gesteckten Ziele werden sicherlich erreicht. Vergleicht man die eingesetzten Mittel so hat das Programm IEA Forschungskooperation die größte Hebelwirkung von allen österreichischen FTI-Förderungen im Bereich Energie. Aktuelles Beispiel für diese enorme Hebelwirkung ist das Saudi-Arabien-Projekt von GREENoneTEC, mit einem Auftragsvolumen von über € 3,6 Mio. das sich aus der Teilnahme an der IEA-Forschungskooperation bzw. am Implementing Agreement IEA Solar Heating and Cooling ergab.

Für Österreich hat die IEA-Forschungskooperation eine enorme strategische Bedeutung. Trotzdem hat das Programm seit 2005 gegenüber allen anderen Energieforschungsausgaben deutlich an Anteil und damit auch an Bedeutung bei Österreichs Energieforschern verloren. Während sich die Energieforschungsausgaben seit 2005 mehr als vervierfacht haben, waren die Ausgaben für die IEA-Forschungs­kooperation tendenziell leicht rückläufig. Für die globale Positionierung Österreichs im Bereich Energietechnologien wird diese Entwicklung als problematisch eingeschätzt und kann dazu führen, dass Österreich bei Energie-FTI im globalen Wettbewerb zurückfällt.

Gegenüber der exzellenten inhaltlichen Programmperformance, vor allem auch bei Vernetzung und Kommunikation, stellt die administrative Programmperformance eine gewisse Schwachstelle der IEA-Forschungskooperation dar.

Gesamthaft gesehen ist die österreichische Beteiligung am IEA Global Technology Network im Rahmen der IEA-Forschungskooperation sehr wirkungsvoll, was wiederum nur durch die engagierte Mitwirkung der Abteilung für Energie- und Umwelttechnologien des BMVIT in den Steuerungsgremien des IEA Global Technology Network möglich wurde.

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Evaluierung des Programms IEA-Forschungskooperation

Schriftenreihe 46/2012 C. Mandl, T. Kuttner, Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 91 Seiten

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