Stakeholderdialog Biobased Industry „Bioraffinerien und Kreislaufwirtschaft“
Veranstalter
Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) in Kooperation mit dem Fachverband der chemischen Industrie (FCIO)
Inhaltsbeschreibung
Am 14. Dezember fand der 8. Stakeholderdialog Biobased Industry des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) statt, zum 6. Mal in Folge in der bewährten Kooperation mit dem Fachverband der chemischen Industrie (FCIO). Die Eröffnungsrede hielt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Präsentiert wurden aktuelle Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Themenfelds "Biobasierte Industrie" aus der FTI-Initiative „Produktion der Zukunft" des BMK und dem Horizon 2020 Joint Undertaking „Bio-Based Industries".
Mehr als 200 TeilnehmerInnen folgten dabei via Live Stream den Präsentationen innovativer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten rund um das Thema Biobasierte Industrie mit dem Fokus auf Bioraffinerien und Kreislaufwirtschaft.
Die Biobasierte Industrie ist ein wichtiger Aspekt in einer umfassenden Bioökonomie. Deren Entwicklung wird stark von technologischen und ökonomischen Aspekten, aber auch von Fragen der ausreichenden Verfügbarkeit nachwachsender Rohstoffe bestimmt. Da diese ebenfalls nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen, sind auch nachwachsende Rohstoffe möglichst effizient und vollständig zu verwerten und so weit als möglich im Kreislauf zu führen. Bioraffinerien sind dabei ein Schlüssel zum Aufbau nachhaltiger Wertschöpfungskreisläufe in einer nachhaltigen Bioökonomie.
Bei der Bekämpfung der Klimakrise [...] „spielen integrierte und gesamtheitliche Ansätze eine entscheidende Rolle", sagte BMin Leonore Gewessler (BMK) in ihrer Begrüßungsrede, „die kombinierte Betrachtung von Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft kann uns dabei maßgeblich weiterhelfen". Ein wichtiger Schritt wird in Österreich mit der FTI-Initiative Kreislaufwirtschaft gesetzt, welche im Frühjahr 2021 starten wird.
Anton Friedl und Martin Miltner von der TU Wien gaben in ihrem Einführungsvortrag einen Einblick in die Lignozellulose-Bioraffinerie an der TU Wien und deren Produkte. Der potenzielle Einsatzbereich von kolloidalem Lignin ist sehr vielfältig. Es kann beispielsweise als UV-Schutz im Bereich der Kosmetik aber auch als Emulgator und UV-Schutz in Farben und Lacken im Holzschutz, bei funktionellen Textilien, im Bereich von Lebensmittelverpackungen, als Biozid, Antioxidationsmittel aber auch als Wirkstoffträger in der pharmazeutischen Industrie eingesetzt werden.
Die im September 2020 gestartete Renewable Carbon Initiative wurde von Josef Innerlohinger (Lenzing AG) vorgestellt. Ziel der Initiative ist es, bis 2050 fossilen Kohlenstoff vollständig durch erneuerbaren Kohlenstoff aus alternativen Quellen (Biomasse, direkte CO2-Nutzung und Recycling) zu ersetzen.
René Albert (BMK) präsentierte aktuelle Entwicklungen in Österreich zum Aktionsplan Bioökonomie und zur FTI-Initiative Kreislaufwirtschaft, die im Frühjahr 2021 mit einer 1. Ausschreibung starten wird. Weiterführende Informationen finden Sie in Kürze unter www.fti-kreislaufwirtschaft.at
Diese und alle weiteren Präsentationen sowie die Fragerunden können Sie in der Video Aufzeichnung des Live-Streams nachsehen.
Video-Aufzeichnung
Das Video wird über Vimeo bereitgestellt, dabei wird eine Verbindung zu den Servern von Vimeo hergestellt (sh. Datenschutzerklärung).
Programm
9:30 BLOCK I – Begrüßung und Einführungsvorträge
- Begrüßung
Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK)
Hubert Culik, Obmann des Fachverbands der Chemischen Industrie (FCIO) - Keynote: Entwicklung von Bioraffinerien mit Fokus auf Lignin mit hoher Wertschöpfung
Anton Friedl und Martin Miltner, TU Wien
Vortragsunterlagen: Anton Friedl und Martin Miltner - Renewable Carbon Initiative
Josef Innerlohinger, Lenzing Aktiengesellschaft
Vortragsunterlagen: Josef Innerlohingern - Update Aktionsplan Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft
René Albert, BMK
Vortragsunterlagen: René Albert
11:05 KAFFEEPAUSE
11:35 BLOCK II – Neue Entwicklungen aus Forschung und Industrie: Projekte aus der Programmlinie Produktion der Zukunft
- LignoWert: Produktion von biobasierten Resolen aus strukturdefinierten Lignin-Oligomeren
Birgit Kamm, Wood K plus - Kompetenzzentrum Holz GmbH
Elke Fliedner, Prefere Resins Germany GmbH
Vortragsunterlagen: Elke Fliedner
Projektbeschreibung "LignoWert" - EFFIE: Effizientere, biobasierte und recyclebare Stretchfolie
Paul Anton Schindler, Fraunhofer Austria Research GmbH
Vortragsunterlagen: Paul Anton Schindler
Projektbeschreibung "EFFIE" - Nawaro-Flex: Innovative technische Textilien auf Basis nachwachsender Rohstoffe
Katharina Resch-Fauster, Montanuniversität Leoben
Vortragsunterlagen: Katharina Resch-Fauster
Projektbeschreibung "Nawaro-Flex"
12:35 MITTAGSPAUSE
13:35 BLOCK III – Neue Entwicklungen aus Forschung und Industrie: Projekte aus dem Bio-Based Industries Joint Untertaking
- DEEP PURPLE: Mit Purpurbakterien zu kreislauffähigen Produkten
Helene Pattermann, alchemia-nova
Vortragsunterlagen: Helene Pattermann
Projektbeschreibung "DEEP PURPLE" - ENZYCLE: Recycling von Plastikfraktionen mit Hilfe von Enzymen
Gerald Striedner, Universität für Bodenkultur Wien, ACIB GmbH
Projektbeschreibung "ENZYCLE" - VAMOS: Neue Materialien aus Zuckerabfallströmen
Christoph Burgstaller, Transfercenter für Kunststofftechnik GmbH
14:40 Resümee und Abschluss
14:45 ENDE DER VERANSTALTUNG
Moderation: Ruth Picker (ÖGUT)
Rahmenprogramm mit Videobeiträgen
- Faktencheck der FTI-Initiative „Produktion der Zukunft"
Maria Bürgermeister-Mähr, FFG - Förderungen im Europäischen Rahmenprogramm – Rückblick und Ausblick
Simone Jährig, FFG
Kolloidales Lignin aus der Bioraffinerie-Pilotanlage der TU Wien
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Förderungen im Europäischen Rahmenprogramm – Rückblick und Ausblick (Simone Jährig, FFG)
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Faktencheck der FTI-Initiative „Produktion der Zukunft" (Maria Bürgermeister-Mähr, FFG)
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Kontaktadresse
ÖGUT – Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik
Karin Granzer-Sudra
Tel.: +43 (1) 315 63 93 –26
Fax: +43 (1) 315 63 93 –22
E-Mail: karin.granzer-sudra@oegut.at