IEA Forschungskooperation
Seit dem Beitritt zur IEA im Jahre 1975 beteiligt sich Österreich aktiv an den Technologieprogrammen (Technology Collaboration Programmes - TCPs). Diese stellen eine wichtige Ergänzung zur österreichischen Energieforschung dar und spiegeln sich auch in den nationalen Schwerpunktsetzungen wider. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der österreichischen Teilnahme an den TCPs und deren Tasks und Annexen. Des Weiteren sollen die Verbreitung der erarbeiteten Ergebnisse und Netzwerkaktivitäten ermöglicht werden.
Ziele des Programms IEA Forschungskooperation
Die allgemeinen Programmzielsetzungen lauten:
- Erforschung und Entwicklung neuer Produkte, Verfahren, Prozesse und Dienstleistungen in den Themenbereichen der Internationalen Energieagentur
- Frühzeitige Wahrnehmung internationaler Entwicklungen für die strategische Ausrichtung der österreichischen FTI-Politik und der Erarbeitung von F&E-Prioritäten
Konkret werden folgende Anliegen verfolgt:
- Erfolgreiches Einbringen österreichischer Expertise und Erkenntnisse aus nationalen und EU F&E-Projekten in die IEA Projekte
- Know-How und Ergebnistransfer zu österreichischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen
- Verstärktes Initiieren und Umsetzen von innovativen Task/Annex Projekten unter
- österreichischer Leitung zu BMK Schwerpunkten wie innovative Gebäude, Erneuerbare Energien, Smart Grids und Smart Cities
- Überleitung der IEA Energieforschungsergebnisse Normung und Klassifizierung, in der EU und weltweit
Österreichische Expert:innen und Unternehmen sind derzeit in 23 von 39 IEA Technologieprogrammen ("Technology Collaboration Programmes" - TCPs) und einer Expert:innengruppe aktiv.
Ergebnisse österreichischer Projektbeteiligungen werden als Projektberichte veröffentlicht.
Programmevaluierung
Die letzte Programmevaluierung wurde 2022 durchgeführt.
Für den Zeitraum 2011-2021 wurden die Wirksamkeit des Programms, das Programmdesign und die begleitenden Prozesse untersucht. Empfehlungen der Evaluierung sind, das Programm in Zukunft fortzuführen, zu erweitern und das Budget zu erhöhen.
Es sollen Spezialisierungen über die Auswahl der Tasks vorgenommen, wichtige strategische Ziele definiert und über Ausschreibung und Disseminierung gesteuert werden. Die Austausch- und Vernetzungskomponente sowie die Online-Präsenz sollen beibehalten werden. Die Kommunikation und der Austausch mit Vertreter:innen der Gremien (ExCo und WP) soll strukturierter durchgeführt und für strategische Steuerung genützt werden. Die Programmabwicklung über den nationalen Call soll beibehalten, ggf. eine zweite Einreichmöglichkeit eingeführt werden.
Über die IEA
Als Reaktion auf die Ölkrise 1973 wurde im Jahr 1974 die Internationale Energieagentur (IEA) mit Sitz in Paris eingerichtet.
Zu Beginn stand die Abhängigkeit von den erdölexportierenden Staaten und damit die Entwicklung eines abgestimmten Vorgehens und Krisenmanagements bezüglich der Sicherung der Ölversorgung im Vordergrund.
Später kamen bedeutende Aufgaben in der Entwicklung und Verbreitung von erneuerbaren Energietechnologien und effizienten Endverbrauchstechnologien dazu. Mittlerweile liegt das Hauptaugenmerk auf dem Erreichen der internationalen Klimaschutzziele und der dafür nötigen Energiewende.
Die Mission der IEA lautet: "The IEA works with governments and industry to shape a secure and sustainable energy future for all" (2022).
Die Arbeitsbereiche umfassen
- Energiesicherheit,
- Energieeffizienz,
- Programme und Partnerschaften,
- Internationale Kooperationen,
- Daten und Statistik,
- Technologiekooperationen,
- Trainings,
- weltweites Engagement sowie
- Industrieeinbindung.
Schwerpunkte der IEA
Im Ministerial Communique (März 2022) zu "Accelerating Global Action on Clean Energy and Energy Security" sind folgende Schwerpunkte definiert:
- Leading the Global Energy Sector's Fight Against Climate Change
- Ensuring Energy Security During the Energy Transition
- Strengthening the IEA Family
- IEA Resources: Moving to a Sustainable Funding Model
Das IEA Sekretariat in Paris stellt mit seinen ca. 400 Mitarbeiter:innen die organisatorische Struktur zur Abwicklung der zahlreichen Aufgaben der IEA zur Verfügung. Als Exekutiv Direktor fungiert seit 2015 Fatih Birol.