IEA Bioenergy Task 37: Energie aus Biogas (Arbeitsperiode 2025 - 2027)

Systeme zur anaeroben Vergärung sind ein wichtiger Bestandteil in der Abfall- und Abwasserwirtschaft sowie in der Landwirtschaft. Der Stand der Technik der Technologien und die Entwicklung des Sektors sind international sehr unterschiedlich. Schwerpunktthemen des Erfahrungsaustausches in Task 37 sind Zusatznutzen von Biogas in der Kreislaufwirtschaft, Rahmenbedingungen zur Gärrestnutzung, Monitoring von mikrobiellen Kulturen in Biogasanlagen sowie Vergleich der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Kurzbeschreibung

Hauptziel des Tasks ist die Sammlung, Vermittlung und der Austausch von Kenntnissen über anaerobe Vergärungssysteme und deren Anwendungen. Biogassysteme werden im Kontext von Kreislaufwirtschaftsprozessen diskutiert, der Schwerpunkt liegt dabei auf der Abfall- und Abwasserwirtschaft sowie auf landwirtschaftlichen Prozessen. Die Arbeit wird sich auf eine breite Palette von Themen konzentrieren, die einerseits in den vergangenen Triennien wichtig waren, andererseits auf völlig neue Themen. Neu ist, dass Österreich den Vorsitz des Tasks im neuen Triennium haben wird.

Die Arbeit an den Zusatznutzen von Biogas wird fortgesetzt, da dies ein äußerst wichtiges Thema für den Sektor ist. Neben der Energiegewinnung haben Biogassysteme einen Einfluss auf die Ressourcen- und Abfallwirtschaft, das Nährstoffmanagement und die Bodenqualität. Darüber hinaus haben sie weiterreichende Auswirkungen auf Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt.

Ein starker Fokus liegt auf dem Gärrest, dem Nebenprodukt jeder Biogasanlage. Die zunehmende Biogasaktivität in den Mitgliedsländern hat zu großen Mengen an Gärresten geführt, die im Rahmen einer nachhaltige Biogasindustrie angemessen genutzt werden müssen. Daher hat dieses Thema wieder an Interesse gewonnen, ein Thema, das bereits in mehreren vergangenen Triennien behandelt worden ist. Die Arbeiten zu Gärresten werden sich mit politischen Maßnahmen, Vorschriften und Normen für die Anwendung in der Landwirtschaft, bewährten Verfahren, Herausforderungen und Empfehlungen befassen.

Ein weiteres Thema sind die wirtschaftlichen Aspekte und die Kosten für die Vermeidung von Treibhausgasen. Verfügbare Kostenschätzungen aus verschiedenen Ländern werden im neuen Arbeitsplan gesammelt und verglichen, diese Arbeit wird mit der Berechnung der Grenzkosten der Treibhausgas-Vermeidung kombiniert.

Ein völlig neues Thema wird die Arbeit zum Monitoring mikrobieller Mischkulturen in Biogasanlagen sein. Da bei der DNA-Sequenzierung der Probendurchsatz gestiegen und die Kosten erheblich gesunken sind, werden diese Methoden für den Biogassektor immer interessanter.

Aufbauend auf den guten Erfahrungen der letzten drei Jahre wird sich die Arbeit des Tasks auch auf Kommunikations- und Verbreitungsaktivitäten (Newsletter, Webinare, LinkedIn-Account) und Berichte über den Einsatz von Biogas in den verschiedenen Ländern (Zusammenfassung der Länderberichte, Fallbeispiele) konzentrieren.

Publikationen

Projektbeteiligte

Dipl.-Ing. Florian Brunner, MSc
Kompost & Biogas Verband Österreich
Franz-Josefs-Kai 13
1010 Wien
E-Mail: Brunner@kompost-biogas.info

DI (FH) Christian Platzer, MSc
AEE INTEC
Feldgasse 19
A-8200 Gleisdorf
E-Mail: c.platzer@aee.at

Teilnehmende Staaten

Australien, Brasilien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Kanada, Niederlande, Norwegen, Österreich (Leitung), Schweden, Schweiz

Kontaktadresse

DI Dr. Bernhard Drosg
Universität für Bodenkultur Wien,
Department für Agrarbiotechnologie, IFA-Tulln
Institut für Umweltbiotechnologie
Konrad Lorenz Strasse 20
A-3430 Tulln
Tel.: +43 1 47654-97462
E-Mail: bernhard.drosg@boku.ac.at