Clean Industrial Deal (2025)

Der "Clean Industrial Deal" skizziert konkrete Maßnahmen, um die Dekarbonisierung zu einem Wachstumstreiber für die europäischen Industrien zu machen. Dazu gehört die Senkung der Energiepreise, die Schaffung von Arbeitsplätzen von hoher Qualität und die Schaffung der richtigen Bedingungen, damit Unternehmen erfolgreich sein können.

Herausgeber: Europäische Kommission (2025)
Englisch

Inhaltsbeschreibung

Bezug auf zentrale Strategien, Pläne und Dokumente

Auf folgende zentralen Strategien, Pläne und Dokumente der EU nimmt das Papier "The Clean Industrial Deal" Bezug:

Allgemeine Strategien und Pläne

  • Europäischer Green Deal: Die umfassende Strategie der EU für eine nachhaltige Wirtschaft und Klimaneutralität bis 2050.
  • Fit-for-55-Paket: Maßnahmenpaket zur Reduktion der Treibhausgasemissionen um 55 % bis 2030.
  • Industriepolitik der EU: Umgestaltung der europäischen Industrie zur Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit.
  • Strategischer Kompass für Wettbewerbsfähigkeit: Bericht von Mario Draghi zur Stärkung der EU-Wettbewerbsfähigkeit.
  • Antwerpener Erklärung für einen europäischen Industriedialog: Initiative zur engeren Kooperation zwischen Industrie und Politik.

Energie- und Klimapolitik

  • REPowerEU-Plan: Maßnahmen zur Reduktion der Abhängigkeit von russischen Energieimporten und Förderung erneuerbarer Energien.
  • EU-Emissionshandelssystem (ETS): Zentrales Instrument zur CO₂-Bepreisung und Reduktion von Emissionen.
  • National Energy and Climate Plans (NECPs): Nationale Pläne der Mitgliedstaaten zur Erreichung der EU-Klimaziele.
  • Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM): Mechanismus zur Vermeidung von Carbon Leakage durch CO₂-Grenzausgleich.

Kreislaufwirtschaft und Ressourcenstrategie

  • Kreislaufwirtschaftsaktionsplan: Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger Produktions- und Konsummuster.
  • Ecodesign for Sustainable Products Regulation: Neue Anforderungen an die Gestaltung umweltfreundlicher Produkte.
  • Critical Raw Materials Act: Strategie zur Sicherung der Versorgung mit kritischen Rohstoffen.
  • Net-Zero Industry Act: Förderung der Produktion von sauberen Technologien innerhalb der EU.

Finanzierungs- und Investitionsstrategien

  • InvestEU-Programm: Finanzierung nachhaltiger und innovativer Projekte.
  • Innovation Fund: Unterstützung für die Dekarbonisierung der Industrie.
  • Europäische Investitionsbank (EIB) und Hydrogen Bank: Finanzierungsinstrumente zur Förderung von Wasserstoff und grünen Technologien.

Internationale Handels- und Industriepolitik

  • Freihandelsabkommen der EU: Handelsverträge zur Förderung nachhaltiger Industrien.
  • Clean Trade and Investment Partnerships (CTIPs): Neue Handels- und Investitionspartnerschaften für saubere Technologien.
  • G7-Industriekooperation: Internationale Zusammenarbeit zur Stärkung der europäischen Industrie.

Soziale Aspekte und Arbeitsmarktstrategie

  • Union of Skills: Maßnahmen zur Förderung von Fachkräften in der Industrie.
  • Quality Jobs Roadmap: Förderung guter Arbeitsbedingungen und fairer Übergänge im Zuge der Industriewende.
  • Just Transition Mechanism: Unterstützung von Regionen, die von der Transformation betroffen sind.

Hintergrund & Entstehung

Warum wurde der Clean Industrial Deal entwickelt?

  • Die EU hat sich mit dem Europäischen Green Deal verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden. Die Industrie muss dafür ihre CO₂-Emissionen drastisch reduzieren.
  • Hohe Energiekosten, internationale Konkurrenz (USA, China) und Rohstoffabhängigkeit gefährden die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen.
  • Der CID soll sicherstellen, dass Europas Industrie weltweit führend bleibt und sich gleichzeitig nachhaltig modernisiert.

Zentrale Herausforderungen

  • Wie können Unternehmen die Dekarbonisierung finanzieren?
  • Wie werden erneuerbare Energien für die Industrie günstiger?
  • Wie kann Europa unabhängiger von kritischen Rohstoffen werden?
  • Wie bleibt die EU im globalen Wettbewerb mit den USA und China konkurrenzfähig?

Die zentralen Ziele des Clean Industrial Deal

  1. Europäische Industrie klimaneutral machen & CO₂-Emissionen senken
    Förderung klimafreundlicher Produktionsprozesse in energieintensiven Branchen (Stahl, Chemie, Zement, Wasserstoff).
  2. Wettbewerbsfähigkeit der Industrie sichern
    EU-Unternehmen sollen weltweit führend bei sauberen Technologien werden, um Arbeitsplätze zu erhalten.
  3. Unabhängigkeit von kritischen Rohstoffen stärken
    Mehr Recycling & eigene Rohstoffgewinnung, um Abhängigkeit von China und anderen Staaten zu reduzieren.
  4. Schnellerer Ausbau von erneuerbaren Energien
    Strompreise für Unternehmen senken & Netzinfrastruktur modernisieren.
  5. Fachkräfte für die Transformation sichern
    Mehr Ausbildungsprogramme für neue Industrieberufe.
  6. Faire Regeln für den globalen Wettbewerb schaffen
    Schutz der EU-Industrie vor Dumping-Produkten & unfairem Wettbewerb.

Die sechs Säulen des Clean Industrial Deal

1. Bezahlbare saubere Energie für Unternehmen

Wie wird das erreicht?

  • Massiver Ausbau von Wind- und Solarenergie.
  • Reform des Strommarktes: Einführung von Power-Purchase Agreements (PPAs) & Contracts for Difference (CfDs).
  • Bessere Netzinfrastruktur, um Engpässe zu vermeiden.
  • Schnellere Genehmigungen für erneuerbare Energien.

2. Entwicklung von Leitmärkten für saubere Technologien

Maßnahmen:

  • Öffentliche Beschaffung als Hebel für klimafreundliche Produkte.
  • Regulatorische Förderung für saubere Technologien, insbesondere für Schwerindustrie.
  • Förderung von grünem Wasserstoff als Alternative zu fossilen Brennstoffen.

3. Finanzierung & Investitionen

Welche Maßnahmen gibt es?

  • 100 Mrd. Euro für eine "Industrial Decarbonisation Bank".
  • Erweiterung des EU-Innovationsfonds für saubere Technologien.
  • Steuervergünstigungen für grüne Technologien.
  • EU-Souveränitätsfonds zur Förderung strategischer Industrien.

4. Kreislaufwirtschaft & Rohstoffsicherheit

Wie wird das umgesetzt?

  • Critical Raw Materials Act: Förderung strategischer Projekte zur Rohstoffgewinnung in Europa.
  • Circular Economy Act: Stärkere Nutzung von Recycling und Kreislaufwirtschaft.
  • Neue Handelsabkommen mit Rohstofflieferanten (z. B. Kanada, Australien).

5. Globale Märkte & Wettbewerbsfähigkeit

Wie wird der internationale Handel reguliert?

  • Clean Trade and Investment Partnerships (CTIPs) mit gleichgesinnten Staaten.
  • Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) zur Sicherstellung fairer CO₂-Preise.

6. Qualifikationen & hochwertige Arbeitsplätze

Welche Maßnahmen gibt es?

  • Neue Berufsausbildungen & Umschulungen für die Industrie der Zukunft.
  • Einführung einer „Clean Tech Academy" zur gezielten Weiterbildung.
  • Stärkung der Gewerkschaften & fairer Löhne für neue Jobs.

Umsetzung in den Mitgliedstaaten

Nationale Regierungen müssen:

  • Ihre nationalen Energie- und Klimapläne (NECPs) anpassen.
  • Neue Förderprogramme für Unternehmen schaffen, die klimafreundlich produzieren.
  • Schnellere Genehmigungen für industrielle Modernisierung einführen.
  • Forschung & Innovation gezielt fördern, um mit anderen Wirtschaftsregionen mitzuhalten.

Österreich kann profitieren durch:

  • Mehr EU-Gelder für klimafreundliche Innovationen & Infrastruktur.
  • Stärkere Verknüpfung von Industrie-, Energie- und Klimapolitik.
  • Gezielte Förderung für Unternehmen, die in saubere Technologien investieren.
  • Wirtschaftliche Chancen als Vorreiter bei grünen Technologien & Recycling.

Erste Reaktionen auf den Clean Industrial Deal

  • Industrieverbände loben den CID als Schritt in die richtige Richtung.
  • Umwelt-NGOs kritisieren, dass Biodiversität & andere Umweltaspekte zu wenig berücksichtigt werden.
  • Österreichische Wirtschaftsverbände fordern eine schnellere Umsetzung & weniger Bürokratie.

Fazit: Warum ist der Clean Industrial Deal so wichtig?

  • Europa kann mit dem CID seine Industrie modernisieren & klimaneutral machen.
  • Unternehmen erhalten finanzielle Unterstützung & regulatorische Klarheit für Investitionen.
  • Erneuerbare Energien werden billiger & einfacher nutzbar.
  • Die EU wird unabhängiger von Rohstoffimporten & kann sich gegen unfairen Wettbewerb schützen.
  • Der CID schafft neue Arbeitsplätze & sichert bestehende Industrien.

Auswirkung auf Nationalstaaten

  1. Anpassung der Nationalen Energie- und Klimapläne (NECPs)
  2. Entwicklung nationaler Förderprogramme von CO₂-neutralen Produktionsprozessen aufsetzen (z. B. Wasserstoff, CO₂-Speicherung).
  3. Erleichterung von Genehmigungsverfahren für saubere Industrien
  4. Finanzierung und Investitionen in grüne Industrien
  5. Förderung der Kreislaufwirtschaft & Rohstoffsicherheit
  6. Sicherstellung günstiger & stabiler Energiepreise für die Industrie
  7. Schaffung von Leitmärkten für saubere Technologien
  8. Fachkräftesicherung für grüne Industrie-Jobs
  9. Schutz der EU-Industrie vor globalem Wettbewerb & Handelsungleichgewichte

Wichtige Kennzahlen & Zielgrößen

  • -90 % CO₂-Reduktion bis 2040 für industrielle Emissionen.
  • Mindestens 40 % der klimafreundlichen Technologien sollen bis 2030 in der EU produziert werden.
  • 800 Milliarden Euro Investitionsbedarf für saubere Industrieprozesse bis 2040.
  • Reduzierung der Abhängigkeit von kritischen Rohstoffen um 50 %.
  • 1 Million neue grüne Industrie-Jobs durch die Transformation.
  • Jährliche Installation von 100 GW erneuerbarer Stromkapazität bis 2030.