Industrie im Wandel: Diversität als Motor von Innovation und Technologie

10. September 2024, 9:00 bis 13:00 Uhr
Kuppelsaal, TU Wien, Karlsplatz 13, 1040 Wien, 4.OG

Die Transformation der Industrie ist ein zentraler Schlüssel zur Erreichung der Klima- und Energieziele. Dabei gilt es auch, das Potenzial von Gender und Diversität voll auszuschöpfen. Die Veranstaltung vernetzte Personen aus dem FTI Bereich und Unternehmen der produzierenden Industrie, zeigte Karrierechancen auf und zielte darauf ab, die Integration von Diversität und Gleichbehandlung in die Unternehmenskultur zu fördern.

Veranstalter

Die Veranstaltung wurde im Rahmen der österreichischen Begleitaktivitäten der Equality Initiative (Equality in Energy Transitions) vom Bundesministerium für Klimaschutz gemeinsam mit der Österreichischen Energieagentur sowie dem Klima- und Energiefonds organisiert.

Rückblick & Vortragsunterlagen

Am 10. September 2024 fand in Wien die Veranstaltung „Industrie im Wandel: Diversität als Motor von Innovation und Technologie" statt, die vom Bundesministerium für Klimaschutz in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Energieagentur und dem Klima- und Energiefonds organisiert wurde. Die Veranstaltung zielte darauf ab, Frauen und Männer aus dem Forschungs-, Technologie- und Innovationsbereich sowie Unternehmen zu vernetzen und die Integration von Diversität und Chancengleicheit in die Unternehmenskultur zu fördern. Insgesamt nahmen 75 Teilnehmer:innen an der Veranstaltung teil.

Im Rahmen des Events wurden innovative Ansätze zur Diversitätsförderung sowie konkrete Transformationsprojekte vorgestellt, die unter weiblicher Leitung stehen. Ziel war es, zu zeigen, wie Diversität als Motor für Innovation und technologischen Fortschritt dient. Das Programm umfasste eine Keynote, mehrere Vorträge, eine Paneldiskussion und ein strukturiertes Themencafé zum Networking.

Eröffnung und Keynote

Die Veranstaltung wurde durch Sabine Mitter vom Bundesministerium für Klimaschutz eröffnet, die die Bedeutung eines inklusiven Arbeitsumfelds hervorhob. Sie betonte, dass Unternehmen, die Diversität fördern, resilienter und nachhaltiger sind und ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern können. Mitter verwies darauf, dass in der Energieforschung nur 10 % der Projekte von Frauen geleitet werden, was verdeutlicht, wie viel Potenzial in der Förderung von Geschlechtergleichstellung liegt.

Anschließend hielt Marie-Therese Claes, Leiterin des Instituts für Gender und Diversität in Organisationen der WU Wien, eine inspirierende Keynote. Sie betonte, dass vielfältige Perspektiven Innovation und Kreativität fördern. Technologien und Produkte, die von homogenen Gruppen entwickelt werden, seien oft nicht geeignet, um die Bedürfnisse aller zu erfüllen. Claes warnte davor, dass künstliche Intelligenz bestehende Stereotype verstärken könne. „Wer fehlt in der Diskussion?" war eine ihrer zentralen Fragen, mit der sie zum Nachdenken über blinde Flecken in der Diversitätsarbeit anregte.

Blitzlichter: Erfolgreiche Transformationsprojekte

Ein Highlight der Veranstaltung waren die Blitzlichter erfolgreicher Transformationsprojekte, die von Frauen in leitenden Positionen der Industrie bzw. der Industrieforschung präsentiert wurden. Die Vortragenden stellten eindrucksvoll ihre Projekte vor, die zeigen, wie Diversität und weibliche Führung den Wandel in der Industrie hin zu Klimaneutralität vorantreiben. Diese Frauen fungieren  damit als Vorbilder im Industriebereich und leisten einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz und der Energiewende:

  • Bettina Muster, Leiterin der Forschungsgruppen für Wasser- und Prozesstechnologien am AEE INTEC,
  • Hanna Gansch, Geschäftsführerin der NG Green Innovations GmbH,
  • Irmela Kofler, Leiterin des Forschungsbereichs Dekarbonisierung und Sektorkopplung am metallurgischen Kompetenzzentrum K1-MET,
  • Natalie Egreteau, Senior Managerin des „More Green Program" bei Boehringer Ingelheim.

Die vorgestellten Projekte zeigten die unterschiedlichen, aber gleichermaßen erfolgreichen Ansätze  der Vortragenden, die in ihren jeweiligen Branchen eine Vorbildfunktion für nachfolgende Generationen übernehmen. Sie unterstrichen die Bedeutung von weiblicher Führung in der Technologie- und Innovationslandschaft.

Paneldiskussion: Wie Diversität Innovation und Unternehmenserfolg antreibt

Die Paneldiskussion beleuchtete, wie Unternehmen Diversität als treibende Kraft für Innovation und
Wachstum nutzen können. An der Diskussion nahmen führende Vertreter:innen aus der Industrie
sowie Expert:innen für Diversität teil, darunter:

  • Sonja Zimmermann, Aufsichtsratsvorsitzende der Berndorf AG
  • Solveig Vitz, Head of Group Supply Chain der Andritz AG
  • Daniela Kinz, Strategy Lead Diversity, Equity & Inclusion der Salzburg AG Gruppe
  • Traude Kogoj, Leiterin Diversity & Inclusion der ÖBB
  • Manfred Tscheligi, Head of Center Technology Experience und Genderbeauftragter des AIT

Die Diskussionsteilnehmer:innen tauschten ihre Erfahrungen darüber aus, wie Diversität in den Unternehmensalltag integriert werden kann und welchen positiven Einfluss dies auf Innovation und Unternehmenserfolg hat. Dabei wurde betont, dass es keine universelle Lösung gibt und jede Unternehmenskultur individuell angepasst werden muss, um Diversität erfolgreich zu fördern.  Zudem braucht der kulturelle Wandel Zeit und Engagement auf allen Ebenen des Unternehmens.

Ein wiederkehrendes Thema war die Bedeutung der Vielfalt im Team, um innovative Lösungen zu entwickeln. Unterschiedliche Perspektiven und Hintergründe wurden als entscheidende Faktoren hervorgehoben, insbesondere in Bereichen wie dem Supply Chain Management und der technologischen Entwicklung. Der Fokus lag dabei auf der Einbeziehung vielfältiger Erfahrungen und der Schaffung eines inklusiven Arbeitsumfelds, das alle Geschlechter anspricht.

Weitere zentrale Punkte waren die strukturelle Verankerung von Diversität in der Unternehmensstrategie, flexible Arbeitsmodelle zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Notwendigkeit, Diversität durch klare Zielvorgaben und Datenmessung zu unterstützen. Es wurde auch auf die Wichtigkeit von Netzwerken und Sichtbarkeit von Frauen in Führungspositionen hingewiesen, um langfristig einen kulturellen Wandel zu bewirken.

Zusammenfassend zeigte die Paneldiskussion, dass Diversität nicht nur in der Personalpolitik, sondern auch in der Produktentwicklung und im Marktverständnis eine entscheidende Rolle spielt. Die Investition in Diversität wurde als strategischer Vorteil gesehen, der nicht nur das Arbeitsumfeld, sondern auch die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen stärkt.

Abschlussworte des Klima- und Energiefonds

Die Veranstaltung wurde von Vertreter:innen des Klima- und Energiefonds, Chiara Cardelli und Sandra Braumann, mit inspirierenden Schlussworten beendet. Sie hoben die zentrale Rolle von  Diversität und Inklusion für die Innovationskraft der Industrie hervor und betonten, dass der Fonds aktiv daran arbeitet, diese Themen sowohl in seinen Förderprogrammen als auch innerhalb der eigenen Strukturen zu integrieren. Sie appellierten an alle Teilnehmer:innen, den Wandel in ihren Organisationen weiter voranzutreiben und Diversität als einen Schlüssel zur Gestaltung einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Industrie zu sehen.

Fazit

„Industrie im Wandel: Diversität als Motor von Innovation und Technologie" war eine Veranstaltung, die aufzeigte, wie wichtig es ist, Diversität und Gendergleichstellung in die Unternehmenskultur zu integrieren. Die Transformation der Industrie hin zu einer nachhaltigen Zukunft wird nur gelingen, wenn alle Potenziale genutzt und Barrieren abgebaut werden. Netzwerke, Vorbilder und ein strategisches Vorgehen auf allen Ebenen sind dabei entscheidend. Die Veranstaltung ermutigte die Teilnehmer:innen, sich weiterhin aktiv für Diversität, Chancengleicheit und Inklusion in ihren Organisationen einzusetzen – das Motto „Dranbleiben" zog sich durch den gesamten Vormittag.

Programm

  • 09:00 Begrüßung
    Sabine Mitter, Bundesministerium für Klimaschutz
  • 09:10 Keynote
    Marie-Therese Claes, Leiterin des Instituts für Gender und Diversität in Organisationen der WU Wien
    Präsentationsunterlagen
  • 09:25 Q & A Session zur Keynote
  • 09:35 Blitzlichter erfolgreicher Transformationsprojekte in der Industrie unter weiblicher Projektleitung
    • Bettina Muster, Leiterin der Forschungsgruppen Wasser- und Prozesstechnologien am AEE - Institut für Nachhaltige Technologien (AEE INTEC)
      Präsentationsunterlagen
    • Hanna Gansch, Geschäftsführerin der NG Green Innovations GmbH
      Präsentationsunterlagen
    • Irmela Kofler, Leiterin des Forschungsbereichs Dekarbonisierung und Sektorkopplung am metallurgischen Kompetenzzentrum für Eisen- und Nichteisenmetallurgie K1-MET
      Präsentationsunterlagen
    • Natalie Egreteau, Senior Managerin More Green Program RCV Region bei Boehringer Ingelheim
  • 10:05 Q & A Session zu Blitzlichtern
  • 10:15 Panel-Diskussion zum Thema „Wie Diversität Innovation und Unternehmenserfolg antreibt" mit anschließender Q & A Session mit Führungskräften und Gender- sowie Diversity-Beauftragten verschiedener Industrieunternehmen.
    • Sonja Zimmermann, Aufsichtsratsvorsitzende der Berndorf AG
    • Solveig Vitz, Head of Group Supply Chain der Andritz AG
    • Daniela Kinz, Strategy Lead Diversity, Equity & Inclusion der Salzburg AG Gruppe
    • Traude Kogoj, Leiterin Diversity & Inclusion der ÖBB
    • Manfred Tscheligi, Head of Center Technology Experience und Genderbeauftragter des AIT
  • 11:05 Abschluss und Schlussworte zum ersten Teil der Veranstaltung
    durch Klima- und Energiefonds
  • 11:10 Themencafé und strukturiertes Networking inkl. Catering
  • 12:00 Abschluss der Veranstaltung

Moderation: Hemma Bieser

 

Downloads

Kontaktadresse

Österreichische Energieagentur
Altan Sahin
Mariahilfer Straße 136
A-1150 Wien
Tel.: +43 (1) 586 15 24-164
E-Mail: altan.sahin@energyagency.at