IEA Wind Task 19: Wind Energie in kalten Klimazonen (Arbeitsperiode 2013 - 2015)

Die internationalen Experten verfassten mit dem „State of the Art Report“ und dem „Recommended Practices Report“ zwei Leitfäden zum aktuellen Wissensstand der Windenergienutzung unter Vereisungsbedingungen. Auf nationaler Ebene erarbeitete die Energiewerkstatt einen vergleichenden Bericht zur internationalen Genehmigungspraxis bei der Beurteilung des Risikos durch Eisfall, einen Bericht zur Betriebserfahrung mit einer Inselstromversorgungsanlage sowie einen Bericht über die Evaluierung von unterschiedlichen Eiserkennungsmethoden.

Kurzbeschreibung

Die Experten des Task 19 der IEA Wind setzen sich seit etwa 15 Jahren mit den Herausforderungen der Windenergienutzung unter Vereisungsbedingungen auseinander. Das primäre Ziel dieser Forschungskooperation ist die Sammlung neuer Erkenntnisse durch wechselseitigen Erfahrungsaustausch sowie globale Vernetzung. Dies wird durch halbjährliche Task Workshops ermöglicht, bei denen nationale Forschungsprojekte präsentiert und diskutiert werden.

Im Zuge der Bearbeitungsperiode 2013-2015 wurden durch die Energiewerkstatt folgende drei Forschungsschwerpunkte bearbeitet:

  1. Beim Vergleich der Genehmigungspraxis und der legislativen Anforderungen wurde deutlich, dass die Beurteilung des Risikos durch herabfallende Eisteile von Windkraftanlagen in den einzelnen Partnerländern sehr unterschiedlich gehandhabt wird.

  2. Die Evaluierung des Betriebsverhaltens einer neu konzipierten Inselstromversorgungsanlage zur Energieversorgung von beheizbaren Windmesssensoren zeigte, dass mithilfe einer intelligenten und bedarfsorientierten Lösung Datenverfügbarkeiten von annähernd 100% erreicht werden.

  3. Durch die Evaluierung unterschiedlicher Eisdetektionssysteme wurde offenkundig, dass zwar alle untersuchten Technologien zertifiziert sind, jedoch die festgelegten Grenzwerte für sicherheitsrelevante Vereisung aufgrund der unterschiedlichen Messprinzipien deutlich voneinander abweichen. In diesem Kontext braucht es dringend Standards für die Festlegung sicherheitsrelevanter Vereisungsereignisse bzw. für die Zertifizierung der Sensoren.

Um gleichzeitig für einen reibungslosen Knowhow Transfer der internationalen Erfahrungen nach Österreich zu sorgen, fungierte die Energiewerkstatt als nationale Schnittstelle zu den IEA-Aktivitäten. Unter Einbeziehung der IGW wurden die internationalen Erfahrungen in Österreich verbreitet. Darüber hinaus wurden mit dem Ziel einer erfolgreichen internationalen Positionierung der österreichischen Forschungsarbeiten und Entwicklungstrends jährlich Basisdaten zur Windenergie für die Jahresberichte der IEA Wind bereitgestellt.

Parallel zu den Arbeiten an den Forschungsprojekten wurden im Zuge der IEA-Kooperation auf der internationalen Ebene Leitfäden mit Best-Practice Beispielen und Empfehlungen für die Realisierung von Windenergieprojekten unter Vereisungsbedingungen erarbeitet. Diese Dokumente enthalten Vorschläge hinsichtlich international gültiger Definitionen und Klassifizierungssysteme und dienen als Inputs für Normen und Standards. Darüber hinaus wurde in Kooperation mit dem Research Zentrum Navigant eine Marktstudie zum Windenergiepotential unter Vereisungsbedingungen verfasst sowie ein Downloadlink für ein Bewertungstool der Ertragsverluste infolge Vereisung bereitgestellt.

Publikationen

IEA-Wind Task 19: Wind Energie in kalten Klimazonen (Arbeitsperiode 2013 - 2015)

Schriftenreihe 6/2017
A. Krenn
Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 30 Seiten

Downloads zur Publikation

Projektbeteiligte

Projektleitung

DI Andreas Krenn
Energiewerkstatt
Heiligenstatt 24
A-5211 Friedburg

Partner

Mag. Stefan Moidl
Interessengemeinschaft Windkraft Österreich-IGW
Wiener Straße 19
A-3100 St. Pölten

Teilnehmende Staaten

Belgien, China, Dänemark, Deutschland, Finnland, Kanada, Österreich, Schweden, Schweiz