IEA ISGAN Working Group 9: Marktdesign für Flexibilität im Stromversorgungssystem (Arbeitsperiode 2023 - 2025)

Die ISGAN Working Group 9 widmet sich Flexibilitäten im Stromsystem und dazugehörigen Marktmechanismen. Arbeitsbereiche umfassen die Integration von Flexibilitäten in den Handel, Untersuchung der Bedürfnisse unterschiedlicher Marktteilnehmer:innen, Identifikation von Flexibilitäten und deren Charakteristika, Entwicklung und Skalierung von interoperablen Flexibilitäts-Märkten, Verbraucher-orientiertes Verständnis von Flexibilitäten, sowie die Vermeidung von Stabilitäts- oder Sicherheitseinbußen.

Kurzbeschreibung

Die Ziele der Working Group 9 sind eine Erweiterung und Dissemination des Verständnisses der Marktmechanismen für dezentrale Flexibilitäten. Damit wird ein Wissensaufbau und internationaler Austausch angeregt, in dessen Rahmen das Kennenlernen von neuen Strategien und Erkenntnissen, welche für ähnliche Fragestellungen angewandt werden können, sowie die Validierung von Problemlösungsansätzen mit internationalen Expert:innen möglich. Ein weiterer Mehrwert der IEA-Beteiligung Österreichs an dieser Working Group ergibt sich durch die internationale Positionierung österreichischer Vorhaben und die Vernetzung mit relevanten Stakeholdern. Dadurch sollen neue Kooperationen und gemeinsame Projekte aufgesetzt werden, wovon die gesamt-österreichische Forschungslandschaft und Industrie im Bereich der Flexibilitätsmärkte profitieren kann.

Der Fokus wird 2024 auf folgenden drei Arbeitsbereichen liegen:

  • Task 1 (Leitung: Österreich und Schweiz): Flexibilitätsorientierte Planung von Verteilernetzen
  • Task 2 (Leitung: Vereinigtes Königreich): Preissignale und Tarife für Verbraucherflexibilität
  • Task 3 (Leitung: Vereinigtes Königreich und Spanien): Koordination und Zusammenspiel verschiedener Flexibilitätsmärkte

Die Projektziele aus österreichischer Sicht umfassten dabei die Herausarbeitung von länderübergreifenden Definitionen und Charakterisierungen von Flexibilitätsmärkten, sowie ein besseres Verständnis ihrer Interaktion, dem Design und den Auswirkungen unterschiedlicher Tarifstrukturen und die Identifikation von neuen Flexibilitätsmechanismen wie Kapazitätsmechanismen, im Kontext der kurz- als auch langfristigen Planung und deren Ausgestaltung. Es werden sowohl international existierende als auch potenziell umsetzbare Tarifstrukturen sowie Kapazitätsmechanismen analysiert, sowie deren Umsetzungskonzepte und Auswirkungen untersucht.

Unter der gemeinsamen Leitung von Österreich und der Schweiz zielt Task 1 darauf ab, die Integration von Flexibilität in die Planung und den Betrieb von Verteilernetzen weiter zu analysieren, während eine Integration von immer mehr erneuerbaren Energien und dezentralen Systemen angestrebt wird. Ziel ist es, den Bedarf an Netzverstärkung zu reduzieren, indem der Einsatz von Flexibilitäten genutzt wird. Erstens werden Methoden erhoben, die Flexibilität, wie z.B. Demand Response und Speicherlösungen in die Netzplanung einbeziehen, und ihre Effektivität und die Herausforderungen bei der Integration bewerten. Zweitens wird analysiert, wie verschiedene Interessengruppen lokale Flexibilität und die Marktmodelle, die diese Bemühungen unterstützen, nutzen, wobei der Schwerpunkt auf dem Verständnis von Rollen, best practices und Hürden liegt. Die abschließende Bewertung fasst die gesammelten Erkenntnisse zusammen, indem eine vergleichende Analyse der Vorteile und Herausforderungen erarbeitet wird. Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über die betrieblichen und wirtschaftlichen Auswirkungen zu geben und die Netzbetreiber bei der Anpassung an die sich entwickelnde Energielandschaft und der Verbesserung der Netzresilienz zu unterstützen.

Teilnehmende Staaten

Belgien, Irland, Japan, Korea, Österreich, Schweiz, Spanien, Vereinigtes Königreich (Leitung)

Kontaktadresse

AIT Austrian Institute of Technology GmbH
Giefinggasse 4
1210 Wien
Kontakt: Regina Hemm, regina.hemm@ait.ac.at