IEA DSM Task 16: Energieeffizienz- und Demand Response Dienstleistungen. Arbeitsperiode 2013 - 2015

Das IEA-DSM-Programm befasst sich mit der Nachfrageseite der Energiewirtschaft. In der dritten Phase, die von 2013 bis 2015 dauerte, wurde die Arbeit im Bereich der Energieeffizienzdienstleistungen (EDL) fortgesetzt (länderspezifische Aktivitäten zur Verbreitung von Know-how zu Energie-Contracting) und ein neuer Schwerpunkt auf das Thema der Demand Response Dienstleistungen im Regelenergiemarkt gelegt.

Kurzbeschreibung

Überblick über den IEA DSM Task 16

Demand Side Management (DSM) setzt Energieeffizienz- und Leistungsmanagement-Maßnahmen auf der Verbraucherseite, um Energiesysteme zu optimieren. In der dritten Phase des IEA DSM Task 16 bündelten 14 Experten aus 6 Ländern ihre Kräfte, um Energiedienstleistungsmodelle und -märkte als Umsetzungsinstrumente weiter zu entwickeln. Österreich leitete den Task von Beginn an. In der abgeschlossenen dritten Phase wurde die Arbeit im Bereich der Energieeffizienzdienstleistungen (EDL) fortgesetzt (länderspezifische Aktivitäten zur Verbreitung von Know-how zu Energie-Contracting) und ein neuer Schwerpunkt auf das Thema der Demand Response (DR) Dienstleistungen im Regelenergiemarkt gelegt.

Im Folgenden wird er österreichische Beitrag zum IEA DSM Task 16 zusammengefasst:

Ausgangssituation und Motivation

In Österreich wurden bisher kaum Energiedienstleistungen in Form von Demand-Response-Lösungen angeboten. Demand Response (DR) ist somit gegenwärtig – mit Ausnahme einiger weniger Pilotprojekte, die die technische Machbarkeit im Fokus hatten – ein noch weithin theoretisches Konzept. Die Analyse der Marktvoraussetzung und die Entwicklung von marktgängigen Dienstleistungen, die auf den technischen Möglichen von DR, wie sie im Rahmen des Projekts durchgeführt wurden, stellten den logisch nächsten Schritt zur Umsetzung des DR-Konzepts in der Praxis dar.

Inhalte und Zielsetzungen

Das abgeschlossene Projekt diente folgenden Zielen:

  • Entwicklung von Geschäftsmodellen für innovative, marktgängige Demand Response-Dienstleistungen im Regelenergiemarkt
  • Nationale Verbreitung von IEA DSM Task-Ergebnissen mit speziellem Fokus auf Contracting-Modelle und die Rolle des „Project Facilitators"

Methodische Vorgehensweise

Den Projektzielen entsprechend wurde untersucht, ob und unter welchen Bedingungen innovative Geschäftsmodelle für DR-Dienstleistungen im Regelenergiemarkt möglich und aussichtsreich sind. Dabei wurde neben einer Zusammenstellung der österreichischen DR-Potenziale und der Analyse des Regelenergiemarktes ein Erlösmodell entwickelt, das als ökonomische Basis für die Entwicklung und Evaluierung von Geschäftsmodellen diente. Anhand von repräsentativen Case Studies wurden mit empirschen Daten untersucht, ob bzw. unter welchen Umständen aussichtsreiche Geschäftsmodelle umsetzbar sind.
Die nationalen Verbreitung vorhandener Task-Ergebnisse mit einem besonderen Schwerpunkt auf Contracting-Modelle und der Rolle des sogenannten „Project Facilitators" erfolgte durch mehrere Workshops, die mit zahlreichen Stakeholdern abgehalten wurden. Zusätzlich wurden informative Videos produziert.

Ergebnisse der österreichischen Beteiligung

Bei der Untersuchung des österreichischen Regelenergiemarktes zeigte sich klar, dass für neue Dienstleistungen der Tertiärregelenergiemarkt für einen Marktzutritt am besten geeignet ist. Die technischen Anforderungen (Mindestleistung, Reaktionszeit, Schaltdauer etc.) sind dabei so gestaltet, dass größere Verbraucher direkt und mittlere sowie kleinere Verbraucher über einen sogenannten Aggregator am Markt teilnehmen können. Mit dem entwickelten Erlösmodell, das eine einfache Abschätzung der maximal erzielbaren Erlöse erlaubt, und durch eine grobe Analyse der Kosten wurde die wirtschaftliche Machbarkeit anhand von repräsentativen Fallbeispielen dokumentiert. Dabei wurden auch allfällige Risiken (z.B. höherer Verschleiß durch vermehrte Schaltvorgänge) und sonstige strategischen Überlegungen berücksichtigt.

Aus den Ergebnissen lässt sich der Schluss ziehen, dass unter gegenwärtigen Rahmenbedingungen die erzielbaren Erlöse nicht ausreichen um die erforderlichen Kapitalkosten, die laufenden Kosten, die erforderlichen Transaktions- und Aggregationskosten sowie die Ertragserwartung eines zwischen geschalteten Energiedienst¬leisters, der die Vermittlung übernehmen könnte, in ausreichendem Ausmaß abzudecken.

Die Verbreitung der Ergebnisse des IEA DSM Task 16 unter relevanten Stakeholdern in Österreich wurde ein Discussion Paper zur Rolle des Projekt-Facilitors entwickelt und es steht ein Leitfaden für Projektentwickler zur Verfügung. Zusätzlich wurden mehrere Veranstaltungen mit zahlreichen Stakeholdern aus der Branche organisiert und Kurzvideos produziert. Dabei hat sich klar gezeigt, dass durch das steigende Bewusstsein für Energieeffizienz auch der Markt für Contracting-Projekte belebt wird.

Publikationen

IEA Implementing Agreement Demand Side Management Task 16: Energieeffizienz- und Demand Response Dienstleistungen

Schriftenreihe 35/2016
C. Amann, B. Papousek, R. Ungerböck, J. W. Bleyl
Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 56 Seiten

Downloads zur Publikation

Darstellung der Problematik der Umsetzung von Energieeffizienz-Maßnahmen in Eigenregie

Das Video wird über Youtube bereitgestellt, dabei wird eine Verbindung zu den Servern von Youtube hergestellt (sh. Datenschutzerklärung).

Einbindung eines professionellen Projektentwicklers in das Umsetzungsvorhaben

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Teilnehmende Staaten

Belgien, Korea, Niederlande, Österreich, Schweden, Schweiz

Kontaktadresse

e7 Energie Markt Analyse GmbH
Christof Amann
Walcherstraße 11/43
A-1020 Wien
Tel.: +43 (1) 907 80 26 - 53
E-Mail: klemens.leutgoeb@e-sieben.at

Grazer Energieagentur GmbH
DI Boris Papousek
Kaiserfeldgasse 13
A-8010 Graz
Tel.: +43 (316) 811 848-0
E-Mail: papousek@grazer-ea.at
Web: www.grazer-ea.at

Energetic Solutions
Jan W. Bleyl
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