IEA PVPS Task 1: National Survey Report of PV Power Applications in Austria 2023

Die Diskussionen um die Abhängigkeit Österreichs von russischem Erdgas in Verbindung mit einer wachsenden Klimadebatte sowie die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung der Strompreise waren die wichtigsten Auslöser für eine außergewöhnliche Entwicklung der österreichischen Photovoltaik-Branche im Jahr 2023. 2,6 GW neuinstallierte Photovoltaik-Leistung war die pro
Kopf höchste Rate aller europäischen Länder.

Die hohen Strompreise an der Börse in den Jahren 2022 und 2023 und die Sorge der Menschen vor explodierenden Energiekosten, kombiniert mit mangelnder Verfügbarkeit (Liefer- und  Personalengpässe), führten zu einer außerordentlichen Situation, die vielfach wirtschaftliche
Überlegungen in den Hintergrund drängten und aus Gedanken der Energiesicherheit und der langfristigen Kalkulierbarkeit der Energiekosten zu nie dagewesenen Investitionen in PV und Stromspeicherung führte.

Als Anteil am Gesamtstrom wurde als im Jahre 2023 erzeugte PV Energie 5 TWh angenommen, was 8 % des Stromkonsums der Endkunden und 6,8 % des gesamten Stromeinsatzes in Österreich entspricht. Für 2024 werden deutlich über 6 TWh erwartet, was den PV-Anteil am Endkonsum auf deutlich über 10% bringen wird.

Vor allem Aufdachanlagen wurden recht schnell realisiert, aber auch verschiedene Großanlagen gingen 2023 ans Netz. Die Marktnachfrage im Bereich der Haushalte war zeitweise so hoch, dass Wartezeiten von bis zu einem Jahr und zum Teil stark überhöhte Gesamt-Systempreise zu beobachten waren.