Gründerzeit mit Zukunft - Subprojekt 6: Dissemination
Kurzbeschreibung
Dieses Projekt ist ein Subprojekt des Leitprojekts "Gründerzeit mit Zukunft: Innovative Modernisierung von Gründerzeitgebäuden"
Status
abgeschlossen
Kurzfassung
Ausgangssituation/Motivation
Als Gründerzeitgebäude werden Gebäude aus der Bauperiode zwischen 1848 und 1918 bezeichnet. Charakteristisch sind dicke Vollziegel-Außenwände, gegliederte Straßenfassaden mit Kastenfenstern, große Geschoßhöhen und Holzbalkendecken sowie massive Gewölbedecken über dem Keller.
Österreichweit gibt es mehr als 600.000 Wohnungen in Gebäuden aus der Bauperiode vor 1919. Der Anteil des gründerzeitlichen Wohnungsbestands in Österreich beträgt insgesamt rund ein Fünftel. Allein in Wien gibt es rund 35.000 Gründerzeitgebäude mit rund 211.000 Hauptwohnsitzwohnungen.
Die Erhaltung, Weiterentwicklung und innovative Modernisierung dieses Gebäudesegments ist nicht nur aus städtebaulichen und denkmalschützerischen Gründen bedeutend, sondern auch von zentraler wohnungs- und immobilienwirtschaftlicher Bedeutung.
Die innovative Sanierung von Gründerzeithäusern wird nach wie vor als schwer umsetzbar betrachtet. Im Gegensatz zur weit verbreiteten Meinung ist der energetische Standard von typischen unsanierten Gründerzeithäusern (HWB 120 – 160 kWh) um den Faktor 5-10 schlechter als von Wohngebäuden, die nach heutigen Standards errichtet sind.
Inhalte und Zielsetzungen
Ziel des Leitprojekts „Gründerzeit mit Zukunft“ war es, die gesamtheitliche Modernisierung von Gründerzeitgebäuden durch innovative technische und organisatorische Lösungen zu forcieren, Informationsmängel, Barrieren und Hemmnisse zu überwinden und die Machbarkeit innovativer Modernisierungen sowie konkrete Lösungsansätze bei den relevanten Zielgruppen bekannt zu machen.
Anhand mehrerer Demonstrationsprojekte in Wien wurden Lösungen aufgezeigt, wie Gründerzeithäuser auf zeitgemäße energietechnische Qualitätsstandards gebracht, nachhaltige ökologische Effekte bewirkt werden können und der Wohnkomfort für die BewohnerInnen deutlich erhöht werden kann. Die multiplizierbaren Konzepte umfassen innovative technische und organisatorische Lösungen, die weit über herkömmliche Gründerzeit-Sanierungen hinausgehen und auch wirtschaftliche, (miet-)rechtliche und BewohnerInnen bezogene Aspekte miteinbeziehen.
Ziel des Subprojekts Dissemination (SP6) war eine zielgruppengerechte nationale und internationale Verbreitung der Ergebnisse und innovativen Lösungen aus dem Leitprojekt Gründerzeit mit Zukunft (GdZ).
Darüber hinaus sollte ein hoher nachhaltiger Bekanntheitsgrad sowie ein möglichst tiefes Involvement bei relevanten Zielgruppen und die Initiierung weiterer Projekte über die Demoprojekte hinaus erzielt werden.
Methodische Vorgehensweise
Die Kommunikationsstrategie folgte dem AIDA Schema: Die Informationsdichte und das Involvement der Zielgruppe werden bei jedem Kommunikationsschritt größer, die Rezeption und das Engagement der Zielgruppen wird vertieft:
Attention (Promotionsphase): Aufmerksamkeit erzielen durch spezifische aber einfache Aufbereitung der Inhalte (einfacher Infofolder, Besuch auf der Website, Vorträge, Messen, PPP etc.)
Interest (Informationsphase): Interesse schaffen durch detaillierte und umfassende Infos (z.B. Pressetexte mit Infoboxen zu den jeweiligen Schwerpunkten, wie Technik, Recht, Soziales, Wirtschaftlichkeit; Nutzung von Infopaketen auf Website, Infos durch Medien von Multiplikatoren und Experten etc.)
Desire (Involvementphase): Bedürfnis und Wunsch bei den Zielgruppen wecken entsprechend innovativ zu agieren, persönlichen Involvements entwickeln bei den Zielgruppen für die GdZ-Innovationen, Teilnahme an Veranstaltungen, Exkursionen, Workshops etc.
Action, (Handlungsphase): Setzen von Handlungen bei den Zielgruppen (Anstoßen von Nachfolgeprojekten, Hausverwaltungen, Bauträger und Gebäudeeigentümer integrieren innovative Konzepte in ihre Sanierungsstrategien, Förderprogramme berücksichtigen die Besonderheiten historischer Gebäude, F&E Nachfolgeprojekte national international)
Die Verbreitungsaktivitäten im Rahmen dieses Subprojekts basieren wesentlich auf den Ergebnissen der einzelnen Subprojekte sowie der umgesetzten Demonstrationsprojekte. Die Dokumentation von Ergebnissen aus den Demonstrationsprojekten sowie Aufbereitung von Inhalten durch die jeweils beteiligten Projektpartner erfolgt im Rahmen des Subprojekt 5 (Dokumentation und Monitoring).
Erwartete Ergebnisse
Im Rahmen des Leitprojekts Gründerzeit mit Zukunft wurden Machbarkeitsstudien zu Gebäuden und technischen Lösungsvarianten, Arbeitsbehelfe zur organisatorischen Umsetzung sowie eine umfassende Dokumentation der vier Demonstrationsgebäude erarbeitet. Zentrales Element der Verbreitungsaktivitäten bildet weiterhin die Projektwebseite http://www.gruenderzeitplus.at/. Darüber hinaus wurden laufend Veranstaltungen und Exkursionen organisiert, es wurden zahlreiche Vorträge und Workshops abgehalten und nicht zuletzt haben die Demonstrationsprojekte erfolgreich an Preisverleihungen teilgenommen.
Durch die Aktivitäten im Rahmen dieses Projekts wurden die Ergebnisse aus dem Leitprojekt sowohl in Fachkreisen national und international als auch einem breiteren Zielpublikum bekannt gemacht. Insbesondere die Demonstrationsprojekte wurden in der einschlägigen Fachpresse und in Fachmagazinen sehr positiv aufgenommen und fanden breite Resonanz. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass die erfolgreichen Bewerbungen der Demonstrationsprojekte für hochrangige Auszeichnungen (u.a. Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit, Wiener Stadterneuerungspreis, ETHOSUE Award etc.) sich zusätzlich in den Medien und der Fachpresse niedergeschlagen haben und die Wahrnehmung dieses Leitprojekts bei den Zielgruppen noch einmal positiv verstärkt haben.
Die Kombination unterschiedlicher Verbreitungsschienen (v.a. Website, Folder, Awards, Presseaussendungen, Fachartikel, Exkursionen, Weiterbildungsangebote, Präsentationen auf Fachtagungen sowie eigene Workshops – insbesondere die Fachveranstaltung am 4. November 2013 mit mehr als 100 TeilnehmerInnen) haben gezeigt, dass über diese die angestrebten Zielgruppen (insbesondere Immobilienentwicklung, Gebäudeeigentümer, Hausverwaltung, Architektur, Planung und Consulting, Verwaltung, Forschungseinrichtungen) erreicht und eine nachhaltige Aufmerksamkeit für das Thema erzeugt werden konnte.
Mit dem Leitprojekt Gründerzeit mit Zukunft konnten nachhaltige Impulse auf technischer, sozialer, rechtlicher und wirtschaftlicher Ebene zur innovativen Sanierung von Gründerzeithäusern gesetzt werden, die eine Eigendynamik über das Projektende hinaus entwickelt haben.
Ausblick
Nachdem das zweijährige Energieverbrauchs- und Komfortmonitoring für die Demonstrationsprojekte Kaiserstraße, Eberlgasse und David‘s Corner noch läuft, werden Ergebnisse aus diesen Demonstrationsprojekten laufend auf der GdZ-Website http://www.gruenderzeitplus.at/ veröffentlicht. Die Ergebnisse fließen laufend in aktuelle Sanierungsvorhaben sowie F&E-Projekte auf nationaler und internationaler Ebene ein.
Die bis dato gesetzten sowie zukünftigen Verbreitungsaktivitäten sollen die Ziele des Leitprojekts, die Vermittlung innovativer praxistauglicher Lösungen für die Modernisierung von Gründerzeithäusern, unterstützen. Durch das laufende Monitoring der Demonstrationsprojekte und die Veröffentlichung der Ergebnisse soll das Vertrauen in die Praxistauglichkeit der innovativen Konzepte und Lösungen weiter gestärkt werden.
Publikationen
Eigene Fachartikel und Beiträge in Tagungsbänden (Auswahl)
Immolex (Dez. 2011) Schwerpunkt - Geförderte Sanierung; Karin Sammer (pdf, 101.9 kB)
Berichte in Fachmagazinen (Auswahl)
Pilotprojekt: Niedrigenergie & Gründerzeit (pdf, 290.8 kB)
Architekturjournal Wettbewerbe - Kreative Sanierung Wissgrill (pdf, 641.7 kB)
Sanierung - Erben der Gründerzeit (pdf, 221.7 kB)
ÖVI-News - Immobilienmarkt 2015; Karin Sammer (pdf, 326.2 kB)
Beiträge für externe Projektdokumentationen (Auswahl)
Wien Plus - Aspekt: Architektur + Energie (pdf, 548.9 kB)
BauZ - Die Projekte 2015 (pdf, 227.5 kB)
Fachveranstaltung am 4. November 2013
Präsentationen auf Fachveranstaltungen (Auswahl)
Posterpräsentation Hüttler W., Rammerstorfer J. (2013): Innovative modernization of historic buildings - pilot schemes in Vienna. Proceedings of the Sustainable Building Conference 2013, Graz, Austria.
Poster; J. Rammerstorfer, W. Hüttler (pdf, 235.6 kB)
Auszeichnungen und Awards (Auswahl)
Pressemappe Kaiserstraße (pdf, 1.2 MB)
Kurier - Bauinnung Stadterneuerungspreis Kaiserstraße (pdf, 1001.8 kB)
a3Bau - Ethouse Award - Siegerprojekte (pdf, 951.1 kB)
Staatspreis2014, Staatspreismagazin: Architektur und Nachhaltigkeit (pdf, 278.2 kB)
Projektbeteiligte
Projektleiter
GDI - Gemeinschaft Dämmstoff Industrie
Projekt- und Kooperationspartner
Kontaktadresse
GDI - Gemeinschaft Dämmstoff Industrie
Schikanedergasse 12/9
1040 Wien
Tel.: +43 (1) 5045771
Fax: +43 (1) 5045771-10
E-Mail: gdi@gdi.at
Web: www.gdi.at