Erprobung und Weiterentwicklung des IÖB-Tools (Bewertungsinstrument für die Innovationsfördernde Öffentliche Beschaffung)

Im Zuge des Projektes „Erprobung des Bewertungsinstruments für die innovationsfördernde öffentliche Beschaffung anhand von realen Demonstrationsprojekten“ wurde das IÖB-Tool für Erneuerbare Energietechnologien und Gebäude erprobt und weiterentwickelt („IÖB-Tool (Version 2016)“).

Kurzbeschreibung

Weiters wurde ein praktischer Leitfaden zur Umsetzung innovationsfördernder öffentlicher Beschaffungsvorhaben im Bereich erneuerbare Energietechnologien und Gebäude erstellt („IÖB-Leitfaden (Version 2016)"). IÖB-Tool (Version 2016) und IÖB-Leitfaden (Version 2016) dienen der öffentlichen Beschaffung zur professionellen Gestaltung, Durchführung und Evaluierung von Innovationen anhand eines Juryprozesses. Die Nachbildung eines solchen Prozesses stellte in diesem Projekt einen Schwerpunkt dar und lieferte wichtige Erkenntnisse in Bezug auf die praxisnahe Anwendbarkeit.

Kurzbeschreibung

Ausgangssituation

Um die öffentliche Hand als Impulsgeberin für Innovationen zu unterstützen und innovativen Produkten und Dienstleistungen einen ersten Markt zu bieten, wurden in einem Vorprojekt bereits verschiedene Instrumente zur Unterstützung der innovationsfördernden öffentlichen Beschaffung („IÖB") entwickelt. Die einzelnen Module des IÖB-Tools umfassen beispielsweise die Bewertung des Innovationsgehalts und des Risikos im Rahmen von Fachjurys oder die Evaluierung von innovationsfördernden Beschaffungsvorgängen auf kommunaler Ebene.

Ziele/Herausforderung

Um das IÖB-Tool weiterzuentwickeln, wurden anhand bereits umgesetzter, innovativer Projektvorhaben aus den Bereichen Energietechnologien und Gebäude Juryprozesse unter Zuhilfenahme des IÖB-Tools nachgestellt. Dabei sollte vorrangig der Innovationsgehalt bewertet und die Anwendbarkeit der Instrumente überprüft werden. Resultierend aus dem Feedback der Jurymitglieder und den Auswertungen der nachgestellten Juryprozesse wurden die Bewertungsinstrumente unter Berücksichtigung der Praxistauglichkeit und Anwendungsorientierung adaptiert.

Ergebnisse/Nutzen

Mit der ab 1.3.2016 geltenden Novelle des österreichischen Bundes-Vergabegesetzes wurde der Fokus (noch) stärker auf Qualitätskriterien, Nachhaltigkeit und das „BestbieterInnen-Prinzip" gelegt. Aspekten der Qualität und der Innovation sowie sozialen und umweltbezogenen Kriterien werden ein höherer Stellenwert beigemessen, eine umfassende Lebenszyklus-Betrachtung (wirtschaftlich, technisch, ökologisch) kann auch jetzt schon durchgeführt werden und Eingang in die Zuschlagskriterien finden.

Die Definition sachlich gerechtfertigter Zuschlagskriterien bzw. die Bewertung nicht direkt messbarer Kriterien (z.B. Innovationsgehalt, Nachhaltigkeit, Beiträge zur Erfüllung gesellschaftlicher Ziele und Rahmenbedingungen) stellt ohne die nötige Expertise häufig eine große Herausforderung dar, weshalb mit dem IÖB-Tool (Version 2016) ein praxistaugliches Bewertungsinstrument für die innovationsfördernde öffentliche Beschaffung entwickelt wurde. In Verbindung mit dem 2016 entwickelten IÖB-Leitfaden werden Beschaffungsverantwortliche, v.a. öffentliche BeschafferInnen in kleinen und mittleren Gemeinden, bei Vergabeprozessen im Bereich Energie- und Gebäudetechnologien dahingehend unterstützt, Entscheidungen nachvollziehbar zu dokumentieren und gleichzeitig ihre eigenen sowie die Zielsetzungen des Leitkonzepts zur „Innovationsfördernden öffentlichen Beschaffung" zu berücksichtigen.

Gerne bieten die IÖB-Servicestelle in der BBG, ÖGUT und scenario editor ihre Unterstützung und Begleitung von Juryprozessen für öffentliche Beschaffungsstellen an.

Publikationen

IÖB-Leitfaden

Praktischer Leitfaden zur Umsetzung innovationsfördernder öffentlicher Beschaffungsvorhaben im Bereich Erneuerbare Energietechnologien und Gebäude (Version 2016). Schriftenreihe 22/2016
H. Warmuth. T. Steffl
Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 25 Seiten

Downloads zur Publikation

Projektbeteiligte

Projektleitung

Mag. (FH) Hannes Warmuth
ÖGUT - Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik

Projektpartner

  • scenario editor e.U.
  • eNu – Energie- und Umweltagentur NÖ
  • Wirtschaftsuniversität Wien, Institute for Ecological Economics

Kontaktadresse

ÖGUT - Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik
Mag. (FH) Hannes Warmuth
E-Mail: hannes.warmuth@oegut.at
Tel.: +43 (1) 315 63 93-18