IEA HEV Task 45: Elektrifizierte Straßen (E-roads)
Kurzbeschreibung
Das Laden von E-Fahrzeugen wird üblicherweise mit stationärem Laden gleichgesetzt: Der Ladevorgang findet während Fahrtunterbrechungen oder am Zielort statt. Alternativ kann das Fahrzeug während der Fahrt Energie aufnehmen, es wird dynamisch geladen. Dies setzt entsprechende Infrastruktur (E-Roads) und Ausstattung der Fahrzeuge voraus. Verschiedene Systeme sind möglich: induktive Systeme über Magnetspulen, oberleitungsgebundene Systeme sowie konduktive (kabelgebundene) Systeme bspw. über Stromschienen. Das dynamische Laden bietet systemische Vorteile: Traktionsbatterien können kleiner dimensioniert werden, die Fahrzeuge werden dadurch günstiger und leichter, stationäre Ladevorgänge schneller oder können mit geringeren Leistungen durchgeführt werden. Die stationäre Ladeinfrastruktur kann kleiner dimensioniert werden. Alle drei technologischen Lösungsansätze werden in Task 45 behandelt. Die Vision ist dabei keine rein dynamische Lösung, etwa ein „Oberleitungs-Korridor", sondern ein Zero-Emission-Korridor bei dem dynamisches und stationäres Laden als komplementäre Technologien zur Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs beitragen.
Aufgrund der Verflechtungen im europäischen Verkehrsmarkt und der damit einhergehenden Verfügbarkeit von Fahrzeugen, Infrastruktur und erzielbaren Skaleneffekten sind nationale Insellösungen nicht erfolgsversprechend. Eine flächendeckende Infrastruktur bietet zudem Vorteile hinsichtlich Nutzbarkeit, Flexibilität und Resilienz. Diese internationale Perspektive macht die Teilnahme an internationalen Formaten zum Wissensaustausch sowie zu Themen wie der Korridorführung und Standardisierung sinnvoll. IEA HEV Task 45 ist als Format hierfür aufgrund der Teilnahme der relevanten europäischen Länder und der technologischen Leitanbieter prädestiniert.
Übergeordnetes Ziel des Tasks ist die Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses zu entscheidenden Aspekten des dynamischen Ladens (Betreibermodelle, Erlösstrukturen, technische Standards, etc.). Ziel der österreichischen Teilnahme ist die Sicherstellung der thematischen Anschlussfähigkeit an den sich schnell weiterentwickelnden internationalen Diskurs und die Unterstützung von Politik und Verwaltung in Österreich bezüglich der Pfadentscheidung zur Etablierung eines dynamischen Ladesystems und Vorbereitung eines potentiellen Roll-Outs.
Aus österreichischer Perspektive ist die Studie zum dynamischen Laden („EnergyRoads") maßgeblich. Sie bildet die Grundlage der österreichischen Teilnahme an dem Task 45. Ein wesentliches Ziel ist die Fortführung und Ausweitung der im Rahmen der Erstellung von EnergyRoads begonnen Diskussion mit nationalen Stakeholdern, die internationale Einbindung sowie ein Wissensaufbau und -transfer. In diesem Zusammenhang sollen mehrere Policy Papers/Technical Papers von den Task-Mitgliedern erarbeitet und publiziert werden. Die nationale Verwertungsstrategie beruht demnach auf vier Säulen: Kommunikation mit dem BMK, Gremienarbeit, Stakeholderpartizipation und Wissensaufbau und -transfer.
Teilnehmende Staaten
Deutschland, Israel, Niederlande (Verlängerung der Teilnahme gerade verzögert), Norwegen, Österreich, Schweden, Schweiz, USA (Leitung)
Kontaktadresse
Projektleitung
Christoph Link
Österreichische Energieagentur
Mariahilfer Straße 136, 1150 Wien
E-Mail: christoph.link@energyagency.at
Projektmitarbeit
Victoria Schopf
Österreichische Energieagentur
Mariahilfer Straße 136, 1150 Wien
E-Mail: victoria.schopf@energyagency.at
Michael Rohrer
Österreichische Energieagentur
Mariahilfer Straße 136, 1150 Wien
E-Mail: michael.rohrer@energyagency.at