IEA DHC Annex XIV Projekt 04: RE-PEAK – wie können Spitzenlasten in der Fernwärme erneuerbar gedeckt werden?

Eine Herausforderung für Dekarbonisierung vieler Fernwärmenetzen (FWN) besteht in der Bereitstellung der Spitzenlast. Die Ziele des Projekts RE-PEAK sind: das Schaffen eines besseren Verständnisses der konkreten Probleme bei der Bereitstellung der Spitzenlast und die Ermittlung empirischer Daten, die Analyse der Wahrnehmung der FWN-Betreiber hinsichtlich des Übergangs zu einer klimaneutralen Spitzenlastdeckung sowie die Zusammenführung der Ergebnisse und die Ableitung von Empfehlungen.

Kurzbeschreibung

Fernwärmenetze (FWN) sind immer noch auf fossile Brennstoffe gestützt, obwohl der Einsatz von erneuerbaren Energien zunimmt. Viele FWN nutzen heute bereits klimaneutrale Alternativen. Diese werden jedoch häufig zur Deckung der Grundlast verwendet. In den meisten DHNs besteht die Herausforderung für eine vollständige „Dekarbonisierung" in der Bereitstellung von Spitzenwärmeleistung.

Bei der Spitzenwärmelast geht es um Leistung, nicht um Menge. Spitzenlast-Wärmekraftwerke werden nur für wenige Stunden im Jahr genutzt. Der Bedarf an hoher Leistung kann am einfachsten durch Verbrennungstechnologien gedeckt werden. Das erklärt, warum Erdgas oder Heizöl heute die vorherrschenden Energieträger für die Bereitstellung von Spitzenlastwärme sind.

Viele Technologien, von denen erwartet wird, dass sie eine kohlenstoffneutrale Spitzenwärmeleistung erbringen können, sind ausgereift. Insbesondere im Winter sind die „Benchmark-Energieträger" Grünes Gas oder Grüner Strom, die saisonal gespeichert oder importiert werden müssen. Diese hochenergetischen Energieträger sind sehr teuer und knapp.

Das erste Ziel von RE-PEAK ist es, ein besseres Verständnis für die aktuellen Probleme der fossilen Spitzenlastwärmeversorgung in DHNs und die möglichen Herausforderungen beim Übergang zu einer klimaneutralen Versorgung zu schaffen. Dazu wird eine Taxonomie der Spitzenlastwärme erstellt und der Begriff nach bestimmten Kriterien (z.B. Temperaturniveau, Netzgröße, Höchstlast etc.) klassifiziert.

Das zweite Ziel ist es, durch eine umfassende Befragung empirische Daten über die Bereitstellung der Spitzenlastwärme zu erhalten.

Das dritte Ziel ist die empirische Analyse der Wahrnehmung der FWN-Betreiber hinsichtlich des Übergangs zu einer klimaneutralen Spitzenlastwärmeversorgung. Die Ergebnisse der Umfrage werden es ermöglichen, die vorherrschenden Meinungen zu den verschiedenen Optionen und insbesondere zum „Benchmark Erneuerbare Energien" zu reflektieren.

Das abschließende Ziel von RE-PEAK ist die Zusammenführung der Ergebnisse und die Ableitung von Empfehlungen. Diese sollen anwendungsorientiert aufbereitet und nutzbar gemacht werden: Für FWN-Betreiber wird ein Self-Assessment-Tool entwickelt, politische Entscheidungsträger und Branchenorganisationen profitieren von einer anschaulichen Zusammenfassung in einer SWOT-ähnlichen Matrix, die einen direkten Vergleich der Optionen und ihrer Stärken und Schwächen ermöglicht.

Die Umstellung auf FWN muss also durch ein besseres Verständnis der Herausforderungen und Optionen im Zusammenhang mit Spitzenlastwärme unterstützt werden.

Teilnehmende Staaten

Österreich (Leitung), Estland, Belgien

Kontaktadresse

Projektleiter

Dr. Simon Moser
Energieinstitut an der Johannes Kepler Universität Linz (EI-JKU)
Altenberger Straße 69, 4040 Linz
E-Mail: moser@energieinstitut-linz.at