IEA Bioenergy Task 45: Klima- und Nachhaltigkeitseffekte der Bioenergie im Rahmen der Bioökonomie (Arbeitsperiode 2025 - 2027)
Kurzbeschreibung
Ziele
IEA Bioenergy Task 45 zielt darauf ab, die nachhaltige Entwicklung von Bioenergie als integralen Bestandteil der Bioökonomie zu fördern. Ziel ist es, wissenschaftlich fundierte Informationen bereitzustellen, um Entscheidungsprozesse auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene zu unterstützen. Im Fokus stehen dabei die Entwicklung und Anwendung von Methoden zur Bewertung der Klima- und Nachhaltigkeitswirkungen biobasierter Systeme.
Der Task verfolgt vier Unterziele:
- Entwicklung und Vergleich geeigneter Bewertungsmethoden,
- Verbesserung von Regulierungs- und Governance-Systemen,
- Förderung des internationalen Dialogs über Methodik und Steuerung,
- Unterstützung der Implementierung kontextbezogener Strategien zur Erreichung der SDGs und Klimaziele.
Inhalte
Der inhaltliche Fokus liegt in der Trienniumsperiode 2025–2027 auf der Weiterentwicklung von Methoden zur Wirkungsbewertung – insbesondere hinsichtlich Treibhausgasemissionen (GHG) – sowie der Analyse von Governance-Mechanismen und politischen Rahmenbedingungen. Der Task ist in drei Work Packages (WP) gegliedert:
- WP1 „Land": Bewertung nachhaltiger Landnutzungssysteme, die Biodiversität, Biomassebereitstellung und Kohlenstoffspeicherung integrieren.
- WP2 „Systems": Systemische Bewertung von Klima- und Nachhaltigkeitseffekten biobasierter Systeme – über verschiedene Sektoren hinweg, mit Integration von LCA und Integrated Assessment Models (IAM).
- WP3 „Governance": Bewertung und Weiterentwicklung von Steuerungsansätzen, Zertifizierungssystemen und politischen Instrumenten zur Förderung nachhaltiger Bioenergienutzung.
Einzelprojekte und Workshops sollen unter anderem Biodiversitätsindikatoren, SDG-Synergien, Landnutzungseffekte und Zertifizierungsprobleme (z. B. GHGP LSRG) behandeln.
Erwartete Ergebnisse
Wichtige zu erwartende Ergebnisse umfassen die Weiterentwicklung und Anwendung von Bewertungsmethoden für GHG-Emissionen und Biodiversität sowie die Beteiligung an internationalen Diskursen, z. B. über Zertifizierungsstandards. Studien zeigen, dass der Nutzen von Bioenergie stark kontextabhängig ist – von lokalem Landmanagement bis hin zur globalen Klima- und Energiepolitik. Die Nutzung von Biomasse kann positiv zur Erreichung der SDGs beitragen, birgt jedoch Risiken bei unzureichender Regulierung.
Durch das österreichische Team werden besondere Anstrengungen unternommen, sich pro-aktiv an Task 45-Projekten für die Modellentwicklung für optimale Landnutzung (in Bezug auf nachhaltige Biomasse und Bioenergie, sowie dem Biomasseeinsatz in Industrien mit schwer vermeidbaren Emissionen (z.B. Stahl, Beton, etc.) zu beteiligen oder diese anzuleiten.
Der Task hat Herausforderungen in Bezug auf polarisierte Debatten und irreführende Narrative identifiziert und setzt sich für wissenschaftlich fundierte Kommunikation und robuste Carbon Accounting-Standards ein. Die Ergebnisse sollen künftig gezielter verbreitet werden – u. a. durch populärwissenschaftliche Berichte, Fachartikel, Webinare und Factsheets.
Teilnehmende Staaten
Australien, Brasilien, China, Dänemark, Deutschland, EU (Europäische Kommission), Finnland, Frankreich, Irland, Niederlande (Leitung), Norwegen, Österreich, Schweden, Vereinigtes Königreich (UK), Vereinigte Staaten (USA)
Kontaktadresse
Projektleitung
Internationales Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA)
Dr. Florian Kraxner
Principal Research Scholar, Research Group Leader
NTL Österreich
Schlossplatz 1, A-2361 Laxenburg, Lower Austria
Tel: +43 2236 807 233
E-Mail: kraxner@iiasa.ac.at
Projektpartner
BEST - Bioenergy and Sustainable Technologies GmbH
Dr. Christoph Strasser
Area Manager Sustainable Supply and Value Cycles
Gewerbepark Haag 3, 3250 Wieselburg-Land
E-Mail: christoph.strasser@best-research.eu