IEA 4E Annex: Elektrische Motor Systeme Task 3: Neue industrielle Entwicklungen und Digitalisierung (Arbeitsperiode 2021 - 2024)

Elektrische Motorsysteme sind in Österreich für 67 % des Stromverbrauchs in der Industrie verantwortlich. Sie umfassen unter anderem Pumpen-, Ventilator-, Kälte- und Druckluftsysteme. Gleichzeitig können durch entsprechende Optimierungsmaßnahmen durchschnittlich 25 % des Stromverbrauchs eingespart werden. Digitalisierung kann durch intelligente Steuerung der Motoren und durch Erfassung und Analyse wichtiger Daten innerhalb des Motorsystems zur Erzielung dieser Einsparungen beitragen.

Die Österreichische Energieagentur leitet seit 2017 den Task „New Industrial Developments and Digitalisation in Motor Systems" des Electric-Motor-Systems-Annexes. Teilnehmende Staaten sind Niederlande, Schweden und die Schweiz. Langfristiges Ziel ist es, erforderliche politische Maßnahmen zur Stimulierung der Entwicklung und Umsetzung von digitalen Technologien in Richtung effizientere Motorsysteme zu identifizieren.

In diesem Projekt wurde gezeigt, wie Digitalisierungslösungen zur Steigerung der Energieeffizienz konkret eingesetzt werden können. Dazu wurden zwei Anwendungsfälle von Industrie-4.0-Technologien im Bereich energieeffiziente Motorsysteme erhoben und technische Möglichkeiten der Digitalisierung zur Steigerung der Energieeffizienz in den Bereichen Druckluft-, Pumpen- und Ventilatorsystemen beschrieben.

Weiters wurde eine detaillierte Erhebung von Zielen und Barrieren der Nutzung von Digitalisierung bei Anwender:innen und Anbieter:innen durch Interviews durchgeführt.

National wurden Best-Practice-Programme im Bereich Digitalisierung und Energieeffizienz elektrischer Motorsysteme erhoben und mit Stakeholdern diskutiert, um daraus politische Empfehlungen zu generieren, weiters wurden die wichtigsten internationalen Normungsinitiativen analysiert.

Folgende politische Empfehlungen zur Forcierung der Energieeffizienz von elektrischen Motorsystemen wurden unter anderem identifiziert: Die Politik sollte eindeutige, langfristige Einsparverpflichtungen für Unternehmen definieren und obligatorische Monitoringsysteme für die größten Energieverbraucher in Unternehmen, zum Beispiel Druckluftkompressoren, vorschreiben. Daten aus Leitsystemen sollten leicht auslesbar sein. Im Bereich der Forschung könnte ein Forschungsprojekt sinnvoll sein, das sich auf die Digitalisierung und Optimierung von elektrischen Motorsystemen in Betrieben fokussiert. Zur unabhängigen Informationsbereitstellung sollte eine Website oder Institution als Plattform dienen, die energetische Vorteile der Digitalisierung von Anlagen bewerben, etwa über Fallbeispiele, und die wichtigsten Begriffe und Normen vorstellen. Der Aufbau eines Netzwerks für Energieeffizienz und Digitalisierung könnte ebenfalls sehr hilfreich sein. Allgemein sollten Trainings- und Ausbildungsmaßnahmen über bestehende Initiativen in diesem Bereich verstärkt werden.

Weitere Publikationen

• Policy Brief: Digital Technologies for Motor Systems (2022)
• Report on Round Robin of Converter Losses (2022)
• Report on the EMSA Survey on digitalisation in electric motor driven systems (2021)

Australien, Dänemark, Europäische Kommission, Neuseeland, Niederlande (Leitung), Österreich, Schweden, Schweiz, USA

Österreichische Energieagentur
Mag. DI Konstantin Kulterer, Mag.^a Petra Lackner
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