Energieforschungserhebung 2024 – Ausgaben der öffentlichen Hand in Österreich – Erhebung für die IEA

Die Energieforschungsausgaben der öffentlichen Hand betrugen im Jahr 2024 401 Millionen Euro, ein Zuwachs von 90 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Neue FTI Initiativen, IPCEI, Forschungsinfrastruktur und ein guter Mix aus themenoffenen und thematischen Formaten trugen zu diesem Anstieg bei. Die Topthemen waren Wasserstoff und Energieeffizienz in der Industrie.

Bibliographische Daten

Energieforschungserhebung 25/2025
Andreas Indinger, Felix Bettin, Marion Rollings
Herausgeber: BMIMI
Deutsch, 154 Seiten

Inhaltsbeschreibung

Die Ausgaben der öffentlichen Hand für Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsprojekte im Energiebereich betrugen im Jahr 2024 401,1 Millionen Euro. Der mit Abstand höchste bisher in Österreich erhobene Wert des Vorjahres 2023 wurde weiter überschritten, mit einer Steigerung von 90,3 Millionen Euro (also um 29,1 %) gegenüber 2023.

Das Diagramm ist im Text erklärt.
Ausgaben der öffentlichen Hand 2020 bis 2024 nominell

An erster Stelle liegt – wie bereits in den Jahren zuvor – der Bereich „Energieeffizienz" mit Aufwendungen von 184,0 Millionen Euro, eine Steigerung von 51,5 % gegenüber dem Vorjahr. Mit großem Abstand folgen die Bereiche „Erneuerbare Energie" mit 69,1 Millionen Euro (Steigerung von 132,4 % gegenüber 2023) und „Wasserstoff und Brennstoffzellen" mit einer geringen Steigerung auf 65,3 Millionen Euro. In den Bereich „Übertragung, Speicher und andere" fielen 40,5 Millionen Euro (+30,3 %) und in „Querschnittsthemen" flossen 36,3 Millionen Euro ( 41,1 %). Im Bereich „Fossile Energie" stiegen die Investitionen auf 4,7 Millionen Euro, was besonders auf den Bereich CO2-Abtrennung und -Speicherung (CCS) zurückgeht, während sie im Bereich „Kernenergie" leicht auf 1,2 Millionen Euro zurückgingen (-16,9 %).

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Energieforschungsausgaben in Österreich 2024 gesamt nach dem IEA-Code

83,5 % der in diesem Bericht dargestellten Ausgaben im Jahr 2024 sind direkte Finanzierungen durch Förderstellen (Bund, Länder, Fonds). Die Bundesministerien stellten im Jahr 2024 278,1 Millionen Euro für Programme zur Verfügung, davon kann mit 152,3 Millionen Euro der Großteil dem damaligen Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) zugeordnet werden. Der Klima- und Energiefonds verringerte die Investitionen um ein Drittel auf 43,4 Millionen Euro. Die von den Bundesländern genannten Ausgaben betrugen 5,7 Millionen Euro, allen voran Steiermark mit 1,8 Millionen Euro, Oberösterreich mit 1,5 Millionen Euro und Wien mit 0,9 Millionen Euro. Die Kategorie „FFG-Basisprogramme" trug 4,7 Millionen Euro bei. Der Wissenschaftsfonds FWF hatte mit 2,8 Millionen Euro nur mehr rund ein Zehntel der Mittel des ungewöhnlichen hohen Vorjahres zu verzeichnen.

Der verbleibende Anteil von 17,5 % macht die mit Bundes- beziehungsweise Landesmitteln grundfinanzierte Eigenforschung an Forschungseinrichtungen aus. Das Austrian Institute of Technology (AIT) und die Silicon Austria Labs dominierten mit 26,8 beziehungsweise 18,4 Millionen Euro den Eigenmitteleinsatz in der Energieforschung bei den außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Die gemeldeten Eigenmittelaufwendungen der Universitäten (inklusive Institute of Science and Technology – ISTA) stiegen auf 17,8 Millionen Euro. Die mit Abstand höchsten Aufwendungen kamen dabei von der Technischen Universität Wien (12,9 Millionen Euro). Die Aufwendungen aus Eigenmitteln bei den Fachhochschulen stiegen auch leicht an und machten im Jahr 2024 1,7 Millionen Euro aus.

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Energieforschungsausgaben in Österreich 2024 gesamt nach Institutionen

Rund 1.350 Projekte und Aktivitäten wurden im Jahr 2024 erfasst. 42,1 % der Mittel wurden dabei für angewandte Forschung eingesetzt, die Ausgaben für experimentelle Entwicklung machten jedoch 48,6 % aus, ein deutlich höherer Anteil als noch 2023 (28,9 %). Die Investitionen in die erstmalige Demonstration betragen 6,1 %, jene für energiebezogene Grundlagenforschung 3,2 %.

In 167 von 387 der im Jahr 2024 durch beziehungsweise über die FFG beauftragten Projekte ist zumindest eine Frau in leitender Funktion im Konsortium tätig. 2024 wurden mehr Projekte von Frauen geleitet als in den Jahren davor: 92 Projekte beziehungsweise fast jedes vierte Projekt. Diese Projektleiterinnen verantworteten im Durchschnitt Projekte mit vergleichbarem Förderbarwert wie ihre männlichen Kollegen, der Gap konnte sich hier erstmals fast schließen. Der Anteil von Frauen, die für die fachliche Koordination einer Organisation im Konsortium verantwortlich sind, beträgt 20,6 %. Die jeweiligen Anteile variieren stark zwischen den bearbeiteten Themen beziehungsweise finanzierenden Programmlinien.

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