Energieforschungserhebung 2023 - Ausgaben der öffentlichen Hand in Österreich. Erhebung für die IEA

Die Energieforschungsausgaben der öffentlichen Hand betrugen im Jahr 2023 310,8 Millionen Euro. Der mit Abstand höchste bisher in Österreich erhobene Wert des Jahres 2021 wurde also überschritten.

Bibliographische Daten

Energieforschungserhebung 16/2024
A. Indinger, F. Bettin, M. Rollings
Herausgeber: BMK
Deutsch, 150 Seiten

Inhaltsbeschreibung

Die Ausgaben der öffentlichen Hand für Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsprojekte im Energiebereich betrugen im Jahr 2023 310,8 Millionen Euro. Der mit Abstand höchste bisher in Österreich erhobene Wert des Jahres 2021 wurde also überschritten, mit einer Steigerung von 96,3 Millionen Euro (Steigerung um 44,9 %) gegenüber 2022.

An erster Stelle liegt – wie bereits in den Jahren zuvor – der Bereich „Energieeffizienz" mit Aufwendungen von 121,5 Millionen Euro, eine Steigerung von 12,8 % gegenüber dem Vorjahr. Mit großem Abstand folgen die Bereiche „Wasserstoff und Brennstoffzellen" mit 61,5 Millionen Euro (eine Verdopplung gegenüber 2022) und „Querschnittsthemen", wo sich die Mittel auf 61,6 Millionen Euro versechsfacht haben. In den Bereich „Übertragung, Speicher und andere" fielen 31,1 Millionen Euro (-8,4 %) und in „Kernenergie" flossen 1,4 Millionen Euro (-10,7 %). Im Bereich „Fossile Energie" stiegen die Investitionen auf 3,9 Millionen Euro, was besonders auf den Bereich CO2-Abtrennung und -Speicherung (CCS) zurückgeht.

77,7 % der in diesem Bericht dargestellten Ausgaben im Jahr 2023 sind direkte Finanzierungen durch Förderstellen (Bund, Länder, Fonds). Die Bundesministerien stellten im Jahr 2023 136,3 Millionen Euro für Programme zur Verfügung, davon kann mit 107,6 Millionen Euro der Großteil dem Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) zugeordnet werden. Der Klima- und Energiefonds steigerte die Investitionen um ein Drittel auf 62,3 Millionen Euro. Die von den Bundesländern genannten Ausgaben betrugen 9,8 Millionen Euro, allen voran Oberösterreich mit 7,0 Millionen Euro. Die Kategorie „FFG-Basisprogramme" trug 7,2 Millionen Euro bei. Der Wissenschaftsfonds FWF hatte die Mittel mit 25,7 Millionen Euro beinahe verfünffacht.

Der verbleibende Anteil von 22,3 % macht die mit Bundes- beziehungsweise Landesmitteln grundfinanzierte Eigenforschung an Forschungseinrichtungen aus. Das Austrian Institute of Technology (AIT) und die Silicon Austria Labs dominierten mit 27,1 beziehungsweise 22,2 Millionen Euro den Eigenmitteleinsatz in der Energieforschung bei den außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Die gemeldeten Eigenmittelaufwendungen der Universitäten (inklusive Institute of Science and Technology – ISTA) stiegen auf 17,2 Millionen Euro. Die mit Abstand höchsten Aufwendungen kamen dabei von der Technischen Universität Wien (12,7 Millionen Euro). Die Aufwendungen aus Eigenmitteln bei den Fachhochschulen stiegen auch leicht an und machten im Jahr 2023 1,5 Millionen Euro aus.

Über 1.400 Projekte und Aktivitäten wurden im Jahr 2023 erfasst, 44,1 % der Mittel wurden dabei für angewandte Forschung eingesetzt. Die Ausgaben für experimentelle Entwicklung machten 28,9 % aus, jene für erstmalige Demonstration 14,7 %. Die Investitionen in die energiebezogene Grundlagenforschung stellen mit 12,3 % in dieser Betrachtung die Kategorie mit dem kleinsten Anteil dar.

In 143 von 316 der im Jahr 2023 durch beziehungsweise über die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) beauftragten Projekte ist zumindest eine Frau in leitender Funktion im Konsortium tätig, was eine Zusatzauswertung ergab. 2023 wurden etwas mehr Projekte von Frauen geleitet als in den Jahren davor: 69 Projekte beziehungsweise jedes fünfte Projekt. Diese Projektleiterinnen verantworteten im Durchschnitt kleinere Projekte als ihre männlichen Kollegen, der Abstand in Bezug auf Projektvolumen ist im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr wieder größer geworden. Der Anteil von Technikerinnen in den Projekten ist weiter angestiegen und beträgt 20,5 %. Die jeweiligen Anteile variieren stark zwischen den bearbeiteten Themen beziehungsweise finanzierenden Programmlinien.

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