IEA SHC Solar Heat Worldwide, Edition 2021: Marktbericht über Solarwärmetechnologien
Herausgeber: IEA Solar Heating & Cooling Programme, Juni 2021
Englisch, 84 Seiten
Inhaltsbeschreibung
Ökologisierung der Wärmeversorgung
Ende 2020 waren Solare Heiz- und Kühlsysteme mit 501 GWth in Betrieb und haben 43,8 Millionen Tonnen Öl und 141,3 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Die herausragende Anwendung sind einmal mehr solare Fernwärmeanlagen und ihr wichtiger Beitrag zur Dekarbonisierung des Wärmesektors. Dabei sind Deutschland, Dänemark und China führend.
Marktführer
Solarthermische Heiz- und Kühlsysteme bedienen weltweit Millionen von Privat-, Gewerbe- und Industriekunden mit einer großen Vielfalt an Technologien. Deutschland, Dänemark und China waren 2020 führend bei der Installation von solaren Fernwärmeanlagen. Bei industriellen solaren Prozesswärmeanlagen waren die größten Märkte 2020 China, Mexiko und Deutschland. Hybride Systeme für Wärme und Strom wuchsen von 2018 bis 2020 um 9 %. Die weltweit größten Märkte waren hier Frankreich, Südkorea und China.
Wachstum trotz COVID-19
Obwohl die Pandemie den meisten Volkswirtschaften im Jahr 2020 einen hohen Tribut abverlangte, wuchsen einige große Solarthermie-Märkte aufgrund verstärkter politischer Unterstützung, wie in Deutschland und den Niederlanden. In der Türkei und Brasilien stieg die Nachfrage nach solaren Warmwasserbereitern, da die Hausbesitzer mehr Zeit zu Hause verbrachten und Verbesserungen rund um das Haus vornahmen.
Zahl der Multi-MW-Solar-Fernwärmeanlagen wächst weiter
Die führenden Märkte für solare Fernwärme sind Dänemark (124 Systeme), Deutschland (43), Schweden (22), Österreich (19), China (18) und Polen (8). Diese kosteneffiziente Art der umweltfreundlichen Wärmeversorgung von Stadtvierteln, Gemeinden und sogar Städten weckt neues Interesse in Märkten wie Frankreich, der Schweiz, Russland und Südafrika.
Gezielte Energiepolitik treibt Wachstum der Solarthermie
Der deutsche Solarthermie-Markt bestätigt die Auswirkungen, die eine gezielte Energiepolitik haben kann. Vor etwa 10 Jahren war Deutschland mit 1,5 GWth an neuer Kapazität der mit Abstand größte Solarthermie-Markt in Europa, 2019 bewegte er sich um 0,36 GWth an neuer Kapazität. Aber die Zeiten haben sich geändert und 2020 ist der deutsche Solarthermiemarkt im Vergleich zu 2019 um ca. 26 % auf ca. 650.000m² gewachsen, was fast 0,5 GWth an neu installierter Leistung entspricht. Der dramatische Anstieg der Nachfrage ist größtenteils auf die neue Bundesförderung für effiziente Gebäude zurückzuführen.
Zu verfolgende Markttrends
Die Kombination von Photovoltaik (PV) und Solarthermie (T) in einem Kollektor, PVT genannt, führt den Trend zu hybriden Solarwärmelösungen an und erfährt ein stetiges Wachstum von durchschnittlich 9 % von 2018 bis 2020 und 8 % im dominierenden europäischen Markt. Tibet und Ghana sind einige der neuen Märkte, die außerhalb von Europa entstehen.
PV2heat (mit PV zur Wassererwärmung) ist eine neue Art der Warmwasseraufbereitung, die in Südafrika aufkommt. Diese Systeme bestehen aus PV-Modulen, die direkt mit einem elektrischen Element verbunden sind, das das Wasser mit Gleichstrom erwärmt, ohne dass Wechselrichter erforderlich sind. Bis Ende 2020 waren in Südafrika 11.700 PV2heat-Systeme installiert.
Solarwärme für industrielle Prozesse (SHIP) setzt sein stetiges Wachstum fort, mit mindestens 74 Anlagen im Jahr 2020. Die SHIP-Anlagen werden für viele Anwendungen eingesetzt, wobei die größte bei einer Ölförderanlage im Oman (300 MWth) installiert ist, gefolgt von einer Gewächshausanwendung in Australien (36,6 MWth) und einer Kupfermine in Chile (27,5 MWth)
Bei der solaren Kühlung geht der Trend zu Hybridlösungen, um die Effizienz zu verbessern und einen Investitionsvorteil von bis zu 40 % gegenüber herkömmlichen solaren Kühlsystemen zu erzielen.
Über IEA SHC
Das „Solar Heating and Cooling Technology Collaboration Programme" der internationalen Energieagentur (IEA SHC) ist ein internationales Forschungs- und Informationsprogramm zu solaren Wärme- und Kältetechnologien. Mehr als 400 Experten aus 19 Ländern, der Europäischen Kommission und sechs internationalen Organisationen forschen gemeinsam zu einem breiten Themenspektrum, das von der Integration solarer Systeme in Fernwärme- und Fernkältenetze über zukünftige Speicherkonzepte bis hin zu solarer Prozesswärme und solarer Behandlung von Industrieabwässern und Abwasser reicht. SHC ist eines der ältesten Technologiekooperationsprogramme der 1977 gegründeten IEA und eines von zehn im Bereich erneuerbarer Energien.
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