IEA ISGAN Annex 6: Lessons learned from international projects on TSO-DSO interaction (Discussion Paper, 2020)

In diesem Diskussionspapier wurden die Erkenntnisse aus fünf europäischen Forschungsprojekten zusammengeführt und die folgenden Schlüsselfragen analysiert: Was sind die wichtigsten Herausforderungen und Erfolge der TSO-DSO-Integration? Welche Lehren lassen sich ziehen? Was sind die Empfehlungen für künftige TSO-DSO-Interaktionen?

Bibliographische Daten

Barbara Herndler (AIT)
Herausgeber: ISGAN Annex 6 Power Transmission and Distribution Systems
Englisch, 48 Seiten

Inhaltsbeschreibung

Dieses Diskussionspapier identifiziert und konsolidiert die Erkenntnisse aus internationalen Projekten, Anwendungsfällen und Best Practices zur Interaktion zwischen Übertragungsnetzbetreibern und Verteilernetzbetreibern. Die Ergebnisse wurden aus Projekten gewonnen, die sich noch in ihren frühen Phasen befinden, basierend auf ihren vorläufigen Erkenntnissen, sowie aus solchen, die ihre Verbreitungsstadien erreicht haben.

Darüber hinaus zielt diese Arbeit darauf ab, eine globale Sicht auf die Entwicklungen der Interaktion zwischen Übertragungsnetzbetreibern und Verteilernetzbetreibern zu präsentieren, basierend auf der Zusammenarbeit von Stakeholdern innerhalb der ISGAN-Gemeinschaft sowie zusätzlichen Kooperationspartnern (Übertragungsnetzbetreiber, Verteilernetzbetreiber, Projektleiter, etc.).
Die Hauptzielgruppe richtet sich an Stakeholder, die mit dem Thema vertraut sind, und soll ihnen einen Überblick und Verweis auf Projekte geben, so dass die gewonnenen Erkenntnisse in zukünftigen Projekten berücksichtigt werden können.

Das Video bietet einen High-Level-Überblick, der die wichtigsten Ergebnisse zusammenfasst, während dieser Bericht eine ergänzende Konsolidierung der Ergebnisse darstellt, um zusätzliche Informationen in größerem Detail zu liefern.

Die Lehren und Empfehlungen aus dem Projekt, die die Interaktion zwischen dem Übertragungs- und Verteilnetzbetreiber erleichtern, lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Es ist unerlässlich, die Vorschriften auf nationaler und EU-Ebene dahingehend zu prüfen und Prozesse und Methoden für die Koordinierung der Interaktion festzulegen und die Beschaffung von Netzdienstleistungen zu ermöglichen.
  • Die Interaktion zwischen TSO und DSO erfordert ein integriertes System für Ausgleichsenergie, das Übertragungsnetzbetreiber, Verteilnetzbetreiber und Kunden mit flexiblen Anlagen koordiniert.
  • Die Definition von Produkten und Dienstleistungen ist kein trivialer Prozess und hängt von den Bedürfnissen, Standorten und Wertvorstellungen ab.
  • Wirtschaftliche Anwendungsfälle sind wichtig, um Rahmenbedingungen für Demonstratoren, Systembetreibern und Kunden zu definieren.
  • Die Identifizierung von KPIs (Key Performance Indicators) sind notwendig, um den Erfolg des Projekts zu bewerten.
  • Eine feinere Granularität der (über den Übertragungsnetzbetreiber beschafften) Regelenergieprodukte (Zeithorizont, ortspezifische Präferenzen, niedrigere Mindeststromanforderungen) würde die verfügbare Gesamtflexibilität des Verteilernetzes erhöhen.
  • Das koordinierte Engpassmanagement des TSOs und der vermaschten DSO-Netze erfordert eine koordinierte Transformatoreinstellung an der Schnittstelle zwischen TSO und DSO.
  • Potenzielle Engpässe innerhalb des gekoppelten TSO-DSO-Netzes können durch die Schätzung der Lastflüsse über den Transformator auf einer Day-ahead-Basis durch den Austausch aggregierter Netzparameter zwischen TSO und DSO erreicht werden.

Lessons learned from international projects on TSO-DSO interaction (Discussion Paper and Video, 2020)