Artikel in der Zeitschrift "nachhaltige technologien" Ausgabe 2018-3: Vorhandene Wasserspeicher als Chance zur Energieflexibilisierung
Bibliographische Daten
Thomas Ramschak, Christian FinkHerausgeber: AEE - Dachverband
Deutsch, (nachhaltige technologien 2018-3, Seite 16) 3 Seiten
Inhaltsbeschreibung
Intelligenten Energiesystemen und netzreaktiver Haustechnik von Gebäuden wird in zahlreichen Studien eine zentrale Rolle als flexiblen Teilnehmern in Smart Grids zugeschrieben. Als Herausforderung und als zentral wichtige Fragestellung mit hohem Forschungsbedarf stellt sich im Gebäudesektor der sogenannte "Mismatch" - das Ungleichgewicht zwischen Energieeinspeisung ins und Energieentnahme aus dem Netz - dar.
Zur Abschätzung des gesamten Wärmeleistungs-Potenzials der aktiven Wasserspeicher in Österreichs Wohngebäuden wurde im Rahmen der IEA-Forschungskooperation ein statistischer Ansatz gewählt. Ausgehend von der Anzahl der Gebäude in Österreich (~1,8 Mio. Einfamilienhäuser EFH; ~ 0,26 Mio. Mehrfamilienhäuser MFH), bzw. den in österreichischen Haushalten (insg. ~ 4 Mio. HH) verwendeten Energieträgern wurden den Heizsystemen zurechenbare Speichervolumina definiert und auf ein aktuelles Gesamtvolumen hochgerechnet.
Das grundsätzliche Potenzial zur Schaffung von Energieflexibilität, welches in den aktuell bereits installierten Wasserspeichern im Gebäudesektor liegt, ist nicht zu vernachlässigen. Diese können erhebliche Beiträge leisten, um die Stromspitzen im Netz (Überschussstrom aus Sonne und Wind) zu reduzieren und den Anteil an erneuerbaren Energieträgern im Energiesystem zu erhöhen.
Eine aktive zentrale Bewirtschaftung von Wasserspeichern stellt daher eine potenzielle Methode dar, die aufgrund der bereits vorhandenen Speicher kostengünstig in einem Smart Grid angewendet werden kann. Durch die Koppelung mit weiteren Flexibilisierungsmaßnahmen im Gebäude (z.B. Flexibilisierung der Raumtemperaturen, thermische Aktivierung von Gebäudemassen, etc.) kann das Potenzial noch weiter gesteigert werden.
Die relevanten Potenziale lassen sich aber nur erschließen, wenn effiziente und robuste Betriebsführungsstrategien entwickelt werden und eine standardisierte, leistungsfähige Infrastruktur zur Kommunikation zwischen dezentralen Energiesystemen und einer übergeordneten zentralen Regel-Ebene vorhanden ist. Dieser Entwicklungsschritt geht einher mit neuen Geschäfts-, Markt- und Betreibermodellen mit Beteiligung unterschiedlicher Akteursgruppen.
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